Ehekrach
„Ja –!“
„Nein –!“
„Wer ist schuld?
Du!“
– „Du hast Tante Klara vorgeschlagen!
Du läßt dir von keinem Menschen was sagen!
Du hast immer solche Rosinen!
Du willst bloß, ich soll verdienen, verdienen –
Wer ist schuld –?
Du.“
„Nein.“
„Ja.“
Wer schimpft den ganzen Tag nach Noten?
Wessen Hemden muß ich stopfen und plätten?
Wem passen wieder nicht die Betten?
Wen muß man vorn und hinten bedienen?
Du –!“
„Nein.“
„Ja.“
„Wem ich das erzähle …!
– „Und überhaupt –!“
„Und überhaupt –!“
„Und überhaupt –!“
*
Was ist der Nagel jeder Ehe?
Zu langes Zusammensein und zu große Nähe.
Menschen sind einsam. Suchen den andern.
Prallen zurück, wollen weiter wandern…
Das ist die Ehe. Wird sie euch monoton?
Zankt euch nicht und versöhnt euch nicht;
Zeigt euch ein Kameradschaftsgesicht
und macht das Gesicht für den bösen Streit
Gebt Ruhe, ihr Guten! Haltet still.
Jahre binden, auch wenn man nicht will.
Das ist schwer: ein Leben zu zwein.
Nur eins ist noch schwerer: einsam sein.