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Die zwei letzten Burgherren

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Die zwei letzten Burgherren
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 467
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons, Google
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Die zwei letzten Burgherren.

Die letzten Sprossen der Familie von Windeck waren zwei Brüder, die sich aus Geiz nie verheiratheten, und überhaupt auf Alles, woran ein gewöhnliches Menschenkind Lust und Freude findet, verzichtet hatten. Eine einzige Gesellschafterin war im Schlosse, welche ihnen dessen leere Hallen etwas beleben half, nämlich eine Meise, die sie täglich, trotz ihres Geizes, mit einer ganzen Nuß regalirten. Eines Tages jedoch erwogen sie, welcher entsetzlichen Anzahl von Nüssen sie das Jahr hindurch zum Unterhalte des kleinen Lieblings bedürften, und der Schrecken über diese arge Verschwendung wirkte so stark auf ihr Gemüth, daß sie nicht allein das halbverhungerte Thierlein sofort zum Fenster hinaus fliegen ließen, sondern am folgenden Tage, zur Freude der Stadt Weinheim, aus Gram über die verschwendeten Nüsse, des Todes verblichen.

(Siehe J. Baader’s „Sagen der Bergstraße, des Odenwalds etc.“)