Zum Inhalt springen

Die zwei Verdammten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Gottlieb Konrad Pfeffel
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Vergangenheit
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1796, S. 105 – 106
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1796
Verlag: Michaelis
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Neustrelitz
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[105]
Die zwei Verdammten.


Nach seinem Tode kam ein deutscher Dorfsultan
Der sich zum Krösus stahl, im Reiche Satans an.
Hier sah er manchen Freund, Kollegen und Agnaten,
Ja selber seinen Hofkaplan,

5
Nach Standsgebühr, am sachten Feuer braten.

Kein Wunder! Doch er sah auch seinen treuen Jost,
Der einst sein Kutscher war, gestreckt auf einen Rost,
Gleich einem Karpfen, in Parade liegen.
Ists möglich? rief er aus, bist du es, oder trügen

10
Die blöden Augen mich, was hast du denn verübt?

Du biedrer Schwabe? Mir sagt mein Gewissen,
Daß ich das Geld zu sehr geliebt;
Auch würd’ ich hier gefaßt für meine Fehler büßen,

[106]

Wenn nicht mein toller Sohn, für den ich stahl,

15
Den theuren Schatz, zu Mehrung meiner Qual,

Bis auf die Hälfte schon verprasset hätte.
Was aber brachte dich auf diese Marterstätte?
Du warst ja dumm und fromm. »Ach, gnädiger Patron,
Was mich hieher gebracht, ist – eben dieser Sohn!«

PFEFFEL.