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Die treue Magd auf die ihr eifrig wachtet

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Textdaten
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Autor: Charles Baudelaire
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Titel: Die treue Magd auf die ihr eifrig wachtet
Untertitel:
aus: Die Blumen des Bösen. S. 138-139
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1901
Verlag: Bondi
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Stefan George
Originaltitel: La servante au grand cœur dont vous étiez jalouse
Originalsubtitel:
Originalherkunft: Les Fleurs du Mal
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus: Pariser Bilder
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
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[138]
CXXIV


Die treue magd auf die ihr eifrig wachtet
Und die nun unterm schlichten rasen nachtet –
Mir dünkt dass wir ihr ein paar blumen schulden ·
Die armen toten haben viel zu dulden.

5
Und wenn oktober der die bäume schüttelt

An ihren gräbersteinen traurig rüttelt
So müssen sie uns oben herzlos finden
Die wir uns weich in unsre decken winden.

[139] Sie aber sind verzehrt von grausen schaudern ·

10
Sind ohne bettgenoss und ohne plaudern

Und ihr gebein woran die würmer klopfen
Verspürt der winterlichen wasser tropfen
Und nimmer wechseln freunde und gevattern
Die fetzen die um ihren kerker flattern.

15
Und säh ich sie beim singenden gezische

Des feuers plötzlich still vor meinem tische
Und unter eisigen dezemberschauern
In einem winkel meines zimmers kauern
Und ihrem grab entstiegen freundlich nicken

20
Dem grossgewordnen kind mit mutterblicken ·

Was würd ich zu der frommen seele sprechen
Der aus dem hohlen auge thränen brechen?