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Die periodische Literatur Dänemarks

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Titel: Die periodische Literatur Dänemarks
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aus: Das Ausland, Nr. 94; 99; 130; 135 S. 375-376, 396; 520; 540
Herausgeber: Eberhard L. Schuhkrafft
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: München
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[375]

Die periodische Literatur Dänemarks.

(Aus der Zuschrift eines dänischen Literators, mitgetheilt von Herrn Rektor Gräter in Ulm.

Ein wichtiger Theil der geistigen Mittheilung in cultivirten Staaten ist unstreitig die periodische National-Literatur. Mit bewundernswürdiger Schnelle hat sie sich bereits zu einer solchen Höhe emporgehoben, daß sie bei den größten Nationen schon der Hauptcanal zur Ausbreitung der Wissenschaften, des Gemeingeistes und gesunder politischer Grundsätze geworden ist. Es kann nicht anders als von hohem Interesse seyn, mit den Hervorbringungen dieser Art bei fremden Nationen näher bekannt, und auf ihre Beschaffenheit, ihren Werth und ihren Umfang aufmerksam gemacht zu werden. Diesen Gesichtspunkt festhaltend, will ich nun eine möglichst vollständige Literatur aller Zeitschriften in den gesammten nordischen Landen entwerfen, und mit Dänemark den Anfang machen.

* *
*

Die erste Spur von dänischen sogenannten Avisen findet sich gegen den Schluß der Regierung Christians des Vierten.

Ungefähr ums Jahr 1644 gab ein Buchführer Jochum Moltken, und ein Buchdrucker, Melchior Marzan, ein Blatt unter dem Titel: „Der ordinäre Courant“ heraus, eine Benennung von Tagsblättern, die besonders in Holland gebräuchlich war, und auf welche Marzan sehr leicht gerathen konnte, da er mit holländischen Buchhändlern in großer Verbindung stand. Schwerlich ist übrigens davon ein Blatt noch übrig, allein, daß es existirte, beweisen die Acten des Universitäts-Consistoriums, da er von demselben wegen unziemlicher, [376] darin aufgenommener Neuigkeiten angeklagt ward. Wahrscheinlich bediente sich dieses Blatt noch der deutschen Sprache, so wie ein späteres Avisen-Blatt, das im J. 1656 begann.

Das erste Avisen-Blatt aber in dänischer Sprache fing mit dem Monat Julius 1666 an, und zwar in Versen, nämlich des Dichters Borries „Danske Mercurius,“ der bis 1677 fortbestand. Im Jahr 1672 begann der Buchhändler Daniel Pauli die ‚Danske Maanedlige Relationer,‘ und seit dieser Zeit fing diese Art von öffentlicher Mittheilung an, sich nach und nach, wiewohl ein ganzes Jahrhundert hindurch noch langsam, auszudehnen, doch von da an, mit desto raschern Schritten, bis sie endlich in den letzten Jahren einen mächtigen Stoß vorwärts, sowohl in Hinsicht ihres Werths, als der Erweiterung ihres Umfangs erhielt. Um nun über die bei dem Anfang des Jahrs 1828 bestehenden Zeitschriften eine klare Uebersicht zu erhalten, wollen wir sie in drei Classen eintheilen: Neuigkeitsblätter oder Zeitungen, wissenschaftliche Journale und belletristische Zeitschriften.

I. Neuigkeitsblätter oder Zeitungen.

Die in dem gegenwärtigen Jahre in Dänemark erscheinenden sind folgende:

     1) „den kongel. danske Statstidende“ (die K. d. Staats-Zeitung) in Folio, 2 mal die Woche, regigirt von P. J. Knudsen. Sie wurde schon 1720 von Wielandt angefangen, der im J. 1749 sein Privilegium an die Gebrüder Berling abtrat, dessen Erben sie daher unter dem Titel: Berlings Aviser herausgaben. Erst 1808 erhielt sie ihren gegenwärtigen Namen. Sie enthält politische Nachrichten, officielle einheimische Mittheilungen, desgleichen Proclamen und andere sogenannte Avertissemens.

     2) „Dagen“ in Folio, erscheint jeden Wochentag, redigirt von Etatsrath F. Thaarup, und herausgegeben von A. E. Rostock. Dieses Tagblatt begann 1803, und hat mithin nun das 25ste Jahr seiner Laufbahn zurückgelegt. Diese, sehr beliebte und sehr gute Zeitung theilt die neuesten, politischen und andere Postnachrichten mit. Außerdem enthält sie interessante historische Artikel, Auszüge aus den beliebtesten deutschen Journalen, Ankündigungen, kurze kritische Anzeigen neu herausgekommener Bücher und Journale, monatliche meterorologische Beobachtungen u.s.w.

     3) „Kjöbenhavns Addresse-Comtoirs-Efterretninges“ (Kopenhagens A. Es. Nachrichten) in 4, jeden Wochentag; begonnen 1759 von Holck, und seit 1810 von J. Jetsmark redigirt. Sie enthalten alle Arten von Bekanntmachungen. Von dieser Zeitung werden 5–6000 Exemplare aufgelegt.

     4) „Kjöbenhavns Skilderi“ (Gemälde von Kopenhagen) in 4, zweimal die Woche; begann 1804, wird so wie „Dagen“ von Dänemarks verdientem statistischen Schriftsteller, Etatsrath F. Thaarup redigirt, und von S. Soldin herausgegeben. Der Inhalt dieses Blattes ist gemischt, und erstreckt sich beinahe auf alle Gegenstände, die eigentlich politischen ausgenommen. Es erfreut sich einer verdienten Achtung, und mehrere talentvolle Schriftsteller liefern interessante Beiträge dazu, die dem Blatte einen mehr als ephemerischen Werth ertheilen.

     5) „Kjöbenhavnsposten“ (die Post v. K.) in 4, einmal die Woche, wird seit 1827 herausgegeben von A. P Liunge. Dieses Blatt hat die Bestimmung ein Neuigkeitsblatt für Kopenhagen in der ausgedehntesten Bedeutung des Worts nach dem augenblicklichen jedesmaligen Bedürfniß zu seyn.

     6) „Rye Freia“ (die neue Freia) in 4, einmal die Woche, und oft seltner, herausgegeben von J. E. Lange, fing an 1826, wird aber bis jetzt wenig gelesen.

     7. „Politievennen“ (der Polizeifreund) in 8, einmal die Woche, erschien zuerst 1798 und wird seit 1816 von Kristensen redigirt. Dieses Blatt, ein Volksblatt für den gemeinen Mann, hat in seiner Sphäre viele Verbesserungen bewirkt und erfreut sich nicht weniger Leser, doch wie natürlich, meistens aus den niedrigsten Classen. Brandweinbrenner, Schlächter, Bäcker und andre ehrsame Bürger haben hier ein Forum für ihre Beredsamkeit. – Diese sämmtlichen Blätter erscheinen zu Kopenhagen selbst. Außerhalb der Hauptstadt aber folgende:

     8) „Den vestjällandske Avis eller Slagelse u geblad for den uden-og indenlandske Historie og for Dagens victigste Nyheder“ (d. i. der westseeländische Avis oder das Wochenblatt von Slagelse für auswärtige und einheimische Geschichte und für die wichtigsten Neuigkeiten des Tags,) in 4, zweimal die Woche, angefangen 1811, redigirt seit 1815 von Pastor Bastholm, der durch seine interessante Darstellung der politischen Begebenheiten, und durch manche sehr tiefsinnige Abhandlungen diesem Blatte eine große Beliebtheit im Publikum verschafft hat.

     9) „Helsingöers Avis“ in 4, angefangen 1799; enthält nichts als Avertissements.

     10) „Bornholm Amtstidende“ (Amts Zeitung) in 4, nahm erst mit diesem Jahre 1828 seinen Anfang.

     11) „Lollands og Falster-Stifts-Adresse = Comptoir-Efterretninger“ (Nachrichten) in 4, fing an 1806, und wird redigirt von Pastor Schulz in Maribo. Dieses Blatt nimmt den niedrigsten Rang unter den dänischen Provinzial-Blättern ein. Die politischen Nachrichten werden ohne Ordnung gegeben, und die einheimischen sind sehr oft fade Unbedeutenheiten, in einer platten oft widrigen Einkleidung.

     12) „Fyens Stifts-Avis,“ in 4, zweimal die Woche, begonnen 1772, herausgegeben seit 1797 von S. Hempel. Dieses Blatt verdient, besonders in Hinsicht der Auswahl seiner einheimischen Neuigkeiten, das Prädicat: lesenwürdig.

     13) „Fyens Stifts-Avis og Avertissements-Tidende“ in 4, zweimal die Woche. Dieses Blatt wurde 1780 von C. Iversen angefangen, der auch bis an seinen im J. 1827 erfolgten Tod, mithin 47 Jahre, der Herausgeber desselben war. Es war ein geistreiches Blatt, voll Scherz; und die drollige Art, in welche der Herausgeber seine Nachrichten einzukleiden wußte, erwarb ihnen ein großes Lesepublicum. Es war lange Zeit das beste in Dänemark, und von einer so allgemeinen Ausbreitung, daß, als Norwegen von Dänemark abgeschieden wurde, dort allein 650 Käufer das Blatt aufkündeten. Jetzt wird es von dem Stiftsbau-Conducteur Hanok unter dem nämlichen Titel fortgesetzt.

     14) „Aalborg Stifts-Avis,“ in 4, begann 1809, und wird herausgegeben von Borch. Seit 1767 hatte Wandal ebenfalls ein Stifts-Avis herausgegeben, welches aber im vorigen Jahr mit den Borchischen vereinigt wurde.

     15) „Den Nordcimbriske Tilskuer eller Thisted Amtstidende“ (der N. C. Zuschauer oder Thisteder Amtszeitung) fing mit 1827 an, und wird von J. G. Lund herausgegeben.

     16) „Viborger Samler“ in 4, kam zuerst heraus 1770, und wird seit 1797 von A. F. Just redigirt.

     17) „Randers Amts-Avis,“ in 4, begann 1810 von S. Elmenhoff.

     18) „Aarhuus Stifts-Avis,“ in 4. Angefangen 1800, redigirt von Elmquist.

     19) „Ribe Stifts-Avis“ in 4, herausgegeben von N. S. Hypphoff.

Alle diese Provincialblätter enthalten politische und einheimische Nachrichten, nebst Avertissemens.

[396]
II. Wissenschaftliche Journale.

20) „Nyt theologisk Bibliothek.“ (Neue theol. B.) Herausgegeben von Dr. und Professor Jens Möller in 8. Diese Bibliothek nahm ihren Anfang im Jahr 1811. Sie enthält außer eigenen gelehrten Forschungen auch Auszüge aus berühmten ausländischen, vorzüglich deutschen theologischen Aufsätzen, und ist bereits auf 32 Bände angewachsen, indem nämlich von der ersten Reihefolge 20, und von der zweiten bis jetzt 12 Bände herausgekommen sind.

21) „Theologisk Maanedskrift,“ herausgegeben von Dr. Rudelbach. Diese Monatsschrift nahm ihren Anfang im Jahr 1825 in Verbindung mit dem berühmten Geistlichen, Dichter und Historiker N. F. S. Grundtvig, und gewann sogleich allgemeinen Beifall und großes Ansehen, welches der gegenwärtige Alleinherausgeber, den man allgemein für einen deer tiefsinnigsten, gründlichsten und zugleich rechtgläubigsten aller dänischen Theologen hält, fortwährend behauptet und vermehrt. Von dieser Zeitschrift sind nun 11 Bände herausgekommen.

22) „Repertorium for andelige Sager“ (Repertorium für geistliche Gegenstände). Eine christliche Monatsschrift von Pastor Jörgen Thisted fängt mit dem gegenwärtigen Jahre 1828 an. Dieser geistreiche Schriftsteller machte als Prediger in der Hauptstadt eine Zeit lang ungemeines Aufsehen. (Er ist nunmehr Pfarrer auf dem Lande). Diese angefangene Schrift wird gewiß, wie seine vormaligen Andachtsstunden, ein sehr ausgebreitetes Publikum erhalten.

23) „Dansk Religions-Blad,“ in 8; herausgegeben von Pastor B. F. Lyngbye in Lyngbnr; begann mit 1825, und erscheint wöchentlich. Der Herausgeber, der große Verdienste um das Missionswesen hat, und selbst Stifter der dänischen Missionsgesellschaft ist, theilt hier manche sehr interessante Missionsnachrichten mit.

24) „Ny Egeria“ oder Bibliothek für Freunde der Erziehung und Aufklärung; herausgegeben von dem Schrift-Committee der pädagogischen Gesellschaft, der Herren Michelsen, Visby und Börresen, in 8; begann mit 1827.

25) „Juridisk Tidskrift,“ in 8; herausgegeben von Etatsrath A. S. Oersted, fing mit dem Jahr 1820 an; davon sind 14 Bände herausgekommen. Dieser, Dänemarks erster Jurist, hatte zuvor schon ein juridisches Archiv in 30 Bänden, und ein neues juridisches Archiv, ebenfalls in 30 Bänden, von 1804 bis 1818 herausgegeben. Die, sowie gegenwärtige Fortsetzung dieses gelehrten und fleißigen Schriftstellers gründliche und tiefgedachte Abhandlungen, enthalten Mancherlei über streitige, juridische Puncte, die einen sehr ausgebreiteten practischen Nutzen gewähren.

26) „Collegialtidende for Danmark,“ in 8; redigirt von P. J. Monrad und A. S. Oersted, einmal die Woche; fing an 1798. Dieses Blatt, welches, besonders für alle Juristen, höchst wichtig ist, macht alle königlichen Verordnungen und Anordnungen, Placate, Beförderungen und Entlassungen, Aemtererledigungen und merkwürdige Justizsachen bekannt.

27) „Bibliothek for Läger.“ (Bibl. für Aerzte) Herausgegeben von der Direction der Classenschen Literatur-Gesellschaft, der Herren Saxtroph, Klingberg, Bang, und C. Viborg, fing an 1809 – 4 Bände, dann von 1814 „Nyt Bibliothek,“ ebenfalls 4 Bände. Seit 1821 kommt unter gedachtem Titel jedes Jahr 1 Band heraus. Diese Zeitschrift ist von anerkanntem Werth.

28) „Hygäa,“ eine arzneiwissenschaftliche Zeitschrift, erscheint in 8, vierteljahrweise, herausgegeben von Dr. Otto, der schon zuvor unter demselben Titel eine Monatsschrift herausgab, die mit 1826 geschlossen wurde, worauf gegenwärtige Quartalsschrift anfing, die blos für Aerzte bestimmt ist. Sie enthält Original-Abhandlungen für Medizin und Chirurgie, kritische Anzeigen dänischer, so wie auch practisch-nützlicher, ausländischer Schriften, Auszüge und Uebersetzungen von merkwürdigen ausländischen Abhandlungen und Krankheitsfällen, nebst Miscellen und Neuigkeiten.

29) „Tidskrift for Phrenologien,“ herausgegeben von Dr. C. Otto in 8, sie begann mit 1827. Der Verfasser, welcher einer der eifrigsten Phrenologen in Dänemark ist, auch ein interessantes Werk hierüber: „Phrenologien, anvendt paa Forbrydere og Forbrydelser, en Räkke af physiologiskse Forsög“ (die Phrenologie, angewendet auf Verbrechen und Verbrecher, eine Reihe physiologischer Versuche) herausgegeben hat, beabsichtet mit diesem Journal die Erweckung und Regehaltung des Interesses für die Wissenschaften.

30) „Tidskrift for Naturvidenskaberne,“ herausgegeben von Oersted, Hornemann und Reinhardt in 8, begonnen 1822; ein Band jedes Jahr. Eine Zeitschrift von anerkanntem Werth, wofür die Namen der berühmten Herausgeber bürgen.

31) „Dansk polytechnisk Tidskrift“ vorzüglich mit Hinsicht auf den dänischen Manufakturisten, Fabrikanten und Künstler, gesammelt und heraus gegeben von Etatsrath F. Thaarup, angefangen 1825 in 8; bis jetzt sind 2 Hefte herausgekommen.

32) „Statsökonomisk Archiv,“ herausgegeben von Dr. Nathan David, angefangen 1826 in 8. Hievon sind 2 Bände heraus, welche gute originale Abhandlungen über verschiedene wichtige, staatsökonomische Gegenstände, auch Anzeigen von fremden wichtigen Werken enthalten.

33) „Magazin for Kunstnere og Haandvärkere,“ herausgegeben von Professor Ursin, in 8, angefangen 1827; einmal die Woche, öfters mit lithographirtenPlatten, hat bereits große Ausbreitung erhalten, und wird sicher keinen geringen Nutzen stiften.

[520]
II. Wissenschaftliche Journale.)

34) „Handels og Industritidende,“ in 4; angefangen 1782 von Ehrhardt, wurde nachher von den Staatsräthen Vram und Rafn fortgesetzt, und wird jetzt von O. J. Rawert und W. A. Schlegel redigirt. Dieses Blatt enthält Handels- und Schiffsnachrichten, und außerdem manche wichtige Abhandlungen und Bemerkungen über Industrie und Fabrikwesen. Von den Handels-Commissionären (Mäglere) in Kopenhagen werden Waarenpreise von Partien en gros zur Ausfuhr bekannt gemacht.

35) „Nye Landökonomisketidende,“ herausgegeben von J. Collin und J. C. Drevsen, angefangen 1815; die ältere Sammlung beträgt 9 Bände. Von 1819 fängt eine neue Sammlung an, wovon bis jetzt 5 Bände erschienen sind.

36) „Archiv for Söväsenet (A. für das Seewesen) herausgegeben von P. U. Bruun und L. de Coninck, in 8, angefangen 1826 für Dänemark als Seestaat; diese Zeitschrift wird, unter Leitung der sachkundigen Herausgeber, gewiß sehr großen Nutzen stiften.

27) „Nyt Magazin for Militadr-Videnskabelighed, herausgegeben von Fibiger, Jahn und Ewald, in 8; diese Quartalschrift schloß 1827, mit dem 10ten Jahrgang, und mit dem gegenwärtigen Jahr fängt eine neue Folge an.

38) „Antiquariske Annaler,“ herausgegeben von der königl. Commission in Kopenhagen für die Aufbewahrung der Alterthümer, in 8; diese Zeitschrift begann 1812, und bis 1827 sind 4 Bände herausgekommen, welche, außer den Berichten über die Fortschritte in dem königl. Museum für die Alterthümer, manche wichtige Abhandlungen über antiquarische Einrichtungen aus verschiedenen Gegenden des Reichs enthalten, begleitet mit Kupfern. Die Kosten dieser, so wie so mancher anderer wissenschaftlichen Werke, werden von dem König bestritten, der ein besonders großer Gönner und Beförderer der nordischen Alterthümer und Alterthumskunde ist.

39) „Tidskrift for Nordisk Oldkyndighed,“ herausgegeben von der nordischen Alterthumsschriften-Gesellschaft, in 8. Von dieser wichtigen Zeitschrift, die im Jahr 1826 ihren Anfang nahm, ist der 1ste Band und das 1ste Heft des 2ten Bandes erschienen, und enthält, wie die vorhergehende Zeitschrift, Abhandlungen zur Aufklärung der nordischen Lande, namentlich ihrer Geschichte, Sprache und Alterthümer überhaupt.

40) „Archiv for Historie og Geographie“ gesammelt und herausgegeben von J. C. Rüse, in 8., fing an 1820, enthält meistens Uebersetzungen von wichtigen und interessanten historischen Schilderungen, und hat sich bei dem größern Publikum verdiente Achtung erworben.

41) „Magazin for Natur og Folke-Beskrivelse,“ herausgegeben von G. F. Gyntelberg in 8; fing an mit den Monat Juli 1827. Der Zweck dieses Magazins ist, ethnographische Kenntnisse durch geschmackvolle Uebersetzungen der neuesten und interessantesten Ansichten fremder Völker und Sitten zu verbreiten. Der talentvolle Verfasser hat sich bereits durch die ersten Hefte einen würdigen Platz an der Seite der vorhergehenden beliebten Zeitschrift errungen.

42) „Nordisk Tidskrift,“ besonders für Geschichte, Literatur und Kunst, eine Vierteljahrsschrift, herausgegeben von C. Molbech, angefangen 1827 in 8. Diese Zeitschrift ist von vermischtem Inhalt, und liefert verschiedene interessante und nicht unwichtige Aufsätze.

43) „Archiv for Psychologie, Historie, Literatur og Kunst,“ gesammelt und herausgegeben von N. C. Oest, fing an mit 1824 in 8. Jedes Jahr erscheinen 2 Bände. Sehr gelesen.

44) „Borgervennen“ (der Bürgerfreund) in 8, einmal die Woche, wurde 1788 von der vereinten Unterstützungsgesellschaft angefangen, und wird stets von einem Comittee herausgegeben, das aus fünf Mitgliedern der Gesellschaft besteht. Die davon herausgekommenen 40 Jahrgänge enthalten größtentheils Uebersetzungen aus den um die Literatur verdientesten auswärtigen Schriftstellern. Die Aufsätze sind nach der Tendenz des Blattes größtentheils historisch, doch zuweilen auch als Ausnahme belletristisch.

46) „Telegraphen,“ eine Zeitschrift, herausgegeben von F. Thaarup und J. C. Lange in 8, angefangen 1826; bis jetzt ist nur ein Heft davon erschienen.

47) „Dansk Literaturtidende,“ (Dänische Literaturzeitung) einmal die Woche. Begann 1720 von Wieland, wurde nach und nach redigirt von Sahl, Kjenelf, Riber, R. Nyerup, Collin, und von 1799 (Nr. 37) abermals von Nyerup bis zu Ende des Jahrs 1804; von nun an gab sie Professor Erasmus Müller heraus. Gegenwärtig ist sie nichts so stark gelesen, als es zu wünschen wäre, welches aber mehr ihrem nunmehr beschränkten Umfang, zum Theil auch der Auswahl der recensirten Schriften, als den Recensionen selbst zuzuschreiben ist, die doch großen Theils mit Geist und noch öfter mit gründlicher Sachkenntniß abgefaßt sind.

Vor Kurzem nahmen ein paar andere Literaturblätter ihren Anfang, nemlich die „Nemesis eller Blade for Literatur og Kunst“ (Blätter für Literatur und Kunst) herausgegeben von Schmidt, und das „Maanedligt Literaturblad,“ herausgegeben von Behrendt. Es ist aber von beiden bis heute nur eine Nummer erschienen, daher sich über sie noch nicht urtheilen läßt.

[540]

Potosi.

Die Stadt Potosi ist in einer Ebene am Fuß von Felsen erbaut. Die Luft ist so dünn und fein, daß man keine fünfzig Schritte macht, ohne Beengung des Athems zu fühlen, so daß Fremde immer nur sehr langsam gehen können, und selbst die Eingebornen nicht frei von diesem Einflusse bleiben. Das Klima ist äußerst rauh und veränderlich. An jedem Tage kann man alle vier Jahreszeiten durchmachen. Es gibt zu Potosi keine Spaziergänge, keine Belustigungsorte. Es ist von lauter Felsen dicht umgeben; Früchte, Gemüse, Futter, alles muß aus einer Entfernung von wenigstens 40 Stunden herbeigeschafft werden. Die Bevölkerung beläuft sich, nach der Zählung vom J. 1826, auf nicht mehr denn 11,200 Seelen, während sie vor etwa 50 Jahren noch 52,000 hatte. Solche Verheerungen hat der Kampf um die Unabhängigkeit angerichtet. Potosi ist, ungeachtet seiner Bergwerke, welche überdieß aus Mangel an Arbeiten und Geld beinahe verlassen sind, ein sehr armer Ort.
Foreign Journal.