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Die leuchtenden Flämmchen

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Textdaten
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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Die leuchtenden Flämmchen
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 167
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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LXXI. Die leuchtenden Flämmchen

erscheinen vorzüglich zur Frühlings- und Herbstzeit bei nächtlicher Weile auf Friedhöfen, wo sie an den Kirchhofmauern, wie auf den Gräbern der unter ihnen Schlummernden, herumhüpfen, mancherlei Sprünge und Kreisbewegungen machen und dann mit ach und seufzen wiederum verschwinden. Dieß sind, sagt der Aberglaube, die Seelen der vor der Taufe verstorbenen Kinder, deren Körperhüllen an der Gottesackermauer begraben wurden. Sie beleidigen Niemand und werden nur dadurch, daß man eine Hand voll geweihter Erde nach ihnen wirft, von dieser Nachtrunde erlöset und ihrer Ruhe wiedergegeben.[1]


  1. Hi motus animorum, atque haec certamina tanta pulveris exigui jactu compressa quiescent.
    Virg. Georg IV. 86.