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Die gefangenen Reiter

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Autor:
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Titel: Die gefangenen Reiter
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 30–31
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
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[30]
12. Die gefangenen Reiter.


Mäßig. Vielfach mündlich, durch ganz Deutschland verbreitet.
Noten
Noten


1.
Es waren einmal drei Reiter gefangn,

gefangen waren sie;
|: sie wurden gefangen und geführet,
keine Trommel ward dabei gerühret
im ganzen römschen Reich. :|

2.
Und als sie wol auf die Brücke kamn,

was begegnet ihnen allda?
ein Mägdlein jung an Jahren,
hatte nicht viel Leid erfahren:
„Geh hin und bitte für uns!“

[31]
3.
‚‚‚Und wenn ich für euch bitten thu,

was hülfe mir denn das?
Ihr ziehet in fremde Lande,
laßt mich armes Mägdlein in Schanden,
in Schanden lasset ihr mich!‘‘‘

4.
Das Mägdlein sah sich um und um,

groß Trauern kam ihr an;
sie gieng wol fort mit Weinen,
bei Straßburg wol über die Steine,
bis vors Commandanten-Haus.

5.
‚‚‚Guten Tag, guten Tag, lieber Herr Commandant!

eine Bitt hab ich an euch:
wollet meiner Bitte gedenken
und mir die Gefangenen los schenken,
dazu meinen eignen Schatz!‘‘‘

6.
„„Ach nein, ach nein, wackres Mägdelein,

das kann und darf nicht sein;
die Gefangenen die müssen sterben,
Gottes Reich sollen sie ererben,
dazu die Seligkeit.““ –

7.
Das Mägdlein sah sich um und um,

groß Trauern kam ihr an;
sie gieng wol fort mit Weinen,
bei Straßburg wol über die Steine,
bis vors Gefangenen-Haus.

8.
‚‚‚Guten Tag, guten Tag, Herzgefangner mein!

es kann und darf nicht sein!
Ihr Gefangenen ihr müsset sterben,
Gottes Reich sollt ihr ererben,
dazu die Seligkeit.‘‘‘ –

9.
Was zog sie aus ihrem Schürzelein?

ein Hemd so weiß wie Schnee.
‚‚‚Sieh da, du Hübscher und du Feiner,
du Herzallerliebster und du meiner!
das soll dein Sterbekleid sein!‘‘‘

10.
Was zog er von seinem Finger?

ein goldnes Ringelein.
„Sieh da, du Hübsche und du Feine,
du Herzallerliebste und du meine!
das soll dein Denkmal sein!“

11.
‚‚‚Was soll ich mit dem Ringlein thun,

wenn ichs nicht tragen darf?‘‘‘ –
„Lege dus in Kisten und Kasten,
laß es ruhen, laß es risten und rasten
bis an den jüngsten Tag!“

4, 4. wol über den Rheine. – 9. Was zog sie aus ihrer Schürze fein? ein Tüchlein, war schneeweiß. Nimm hin, du Hübscher etc. trockne ab den kalten Schweiß! – 10. Was zog er wol von dem Finger sein? von Gold ein Ringlein roth. Nimm hin, du Hübsche etc. den trag nach meinem Tod!