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Die dumme Wirtin

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Textdaten
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Autor: Alexander Treichel
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Titel: Die dumme Wirtin
Untertitel:
aus: Schwänke und Streiche aus Westpreussen II, in: Zeitschrift für Volkskunde, 1. Jahrgang, S. 473–474
Herausgeber: Edmund Veckenstedt
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Alfred Dörffel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: Edmund Veckenstedt
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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2. Die dumme Wirtin.

Ein durchtriebener Bengel, Namens Wuptig, kam eines Tages mit seinem Hunde, Namens Wups, in ein Wirtshaus und erzählte, sein Hund könne keine Kartoffeln fressen. Das wollte die Wirtin nicht glauben. Da schlug ihr der Bengel eine Wette vor und sagte: „Wenn der Hund keine Kartoffeln fressen kann, so gebe ich ein ordentliches Stück Geld; wenn er aber Kartoffeln fressen kann, so erhalte ich ein Quart Schnaps.“

Die Wirtin ging die Wette ein und dem Hunde wurden Kartoffeln vorgesetzt, welche sich derselbe denn auch gutschmecken liess.

Der durchtriebene Bengel erhielt seinen Schnaps und hätte nun auch gern dazu einen guten Imbiss gehabt. Deshalb legte er ein Geldstück auf den Tisch und sagte der Wirtin, dieselbe solle ihm dafür Schinken geben.

Die Wirtin war dazu bereit und meinte, ein Pfund könne sie ihm für das Geld wohl geben, aber mehr nicht; sie wolle nur erst das Pfundstück holen und dann abwiegen. Aber der durchtriebene Bengel meinte, das sei [474] gar nicht nötig; seine Hand sei gerade ein Pfund schwer; er wolle dieselbe statt des Gewichtes auf die Wage legen. Die Wirtin war damit einverstanden. Als sie nun aber nach der Schwere der Hand ein Pfund abwiegen wollte, drückte der Bengel mit der Hand so stark zu, dass er ein Stück Schinken bekam, welches sicher einige Pfund schwer war. So hatte die dumme Wirtin erst den Hund für umsonst gefüttert, dann ebenso Schnaps gegeben und endlich für ein geringes Geld einige Pfund Schinken verkauft.