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Ferdinand der Zweite. 1619–1637.
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Ferdinand der Dritte. 1637–1657.
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Der Krieg schon seinen Anfang nahm,
Als Ferdinand zum Throne kam:
Die Böhmen, Schlesier und die Mähren
Ihn als des Volkes Feind erklären
5 Und wählten dann als König sich
Den Jungen Pfälzer Friederich.
Doch dessen Glück hielt nicht lang Stand:
Geschlagen floh er aus dem Land. –
Als später dann die Protestanten
10 Im Ausland mächt’ge Hilfe fanden,
Da hatt’ der Kaiser schwere Zeit,
Aus der ihn Wallenstein befreit.
Blitzschnell der durch die Lande fegt
Und siegreich jeden Gegner schlägt,
15 Zum Dank bereitet Ferdinand
Ihm jäh den Tod durch Mörderhand.
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Als dritter Ferdinand bestieg
Des Vor’gen Sohn den Kaiserthron,
Da volle neunzehn Jahre schon
Gewährt der unheilvolle Krieg.
5 Drum überall im deutschen Land
Erhoffte sehnlichst man, es fände
Verwüstung, Graus und Mord und Brand,
Und Not und Elend nun ein Ende.
Doch steht es noch elf Jahre an,
10 Bis daß man Friede schließen kann:
Zu Osnabrück kommt er zu Stand,
„Westfäl’schr Friede“ drum genannt.
Hier endet dann ein „Federsieg“
Den blut’gen dreißigjähr’gen Krieg. –
15 Neun Jahr’ noch Ferdinand regiert,
Mit Milde stets das Zepter führt.
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