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Die Zwerge

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Textdaten
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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Die Zwerge
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 196–197
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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[196]
XCVII. Die Zwerge.

Nicht weit von dem Landstädtchen Bernstadt befindet sich das Dorf Dittersbach, unweit dessen ein den Namen nach dem Dorfe führender Berg liegt. Von diesem verlautet nun, daß er ehemals von lauter Zwergen bewohnt worden sey, die oft in’s Dorf gekommen, sich in die Häuser und Stuben verfügt, so daß die Leute ihrer gewohnt geworden. Dieser Zwerge Nachkommen nun entsteigen in der Nacht vor Pauli Bekehrung der Erde, schlagen Zelte auf, in welchen sie kochen, backen, braten, essen, trinken, tanzen, musiciren, singen und spielen, bis der Klang der Glocken sie wiederum in ihre unterirdischen Schlupfwinkel ruft.

Das Glockengeläute muß überhaupt ihrer Natur, wie den Feenmännlein oder Heinichen zuwider seyn; denn wie 1514 zum erstenmale die Dittersbacher Glocke ertönte, [197] verließen sie diese Gegend, in welche sie doch, wenn bessere Zeiten kommen würden, wieder zurückzukehren versprachen. Auch soll in dieser Gegend der bekannte Pan Dietrich seinen furchtbaren Umgang halten.