Zum Inhalt springen

Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):134

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
133 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt CXXXIIII
Nächstes Blatt>>> 135
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.


CXXXIII verso:

[Bearbeiten]
Das sechst alter
Linea der bebst // Anastasius // Innocencius // Zozimus // Bonifacius
Jar der werlt. vm. vc. xciij.          Jar Christi. iiijc. xciiij.

Anastasius der babst ein roemer nach Sirico vnder dem kaiser Graciano erkorn hat geordnet das die briester in einiche weyse nit sitzen. sunder genaigt vnd erwirdigclivh steen solten so das hailig ewangelium in der kirchen gottes gesungen oder gelesen wuerd. das auch die pilger am vnd allermaist die die vber meer wanderten zu clericken oder geweyhten nit aufgenomen werden solten. es wer denn dz sie fuenff bischoff handschrifft anzaigten. das beschahe (als die sagen) von der Manicheyschen ketzer wegen die des mals in Africa in großer achtung waren vnd zu zerstoerung des glawbens von den iren auch verss außsendeten. Er setzet auch das die ploeden vnd einer hand oder einichs glids manglenden in die zall der clericken oder geweyhten mit genomen solten werden. Als er nw ettwieuil briester diacon vnd bischof gemacht het starb er am. xxvij. tag Aprilis. saß drey iar. x. tag vnd feyret der stuol deßmals. xxi. tag.

Jar der werlt. vm. vic. iij.          Jar Christi. iiijc. iiij.

Innocencius der erst von gepurt ein Albanus zu den zeiten Theodosij des kaysers was ein heilig man. der vil guoter ding zu cristenlichem vnd gaistlichem wesen vnd stand gehoerende in geruosamkeit des roemischen reichs vnd auß guotwillichkeit des keisers betrachtet. vnd ordnet das man am sambstag’ fasten solt. darumb das christus an demselben tag in dem grab gelegen wer vnd sein iungere gefastet hetten. von den iuden vnd haiden vnd auch von den muenchen oder aynsideln setzet er ettlich regel. er wolt das ein kirch eins mals geweyhet nit mer geweyhet werden solt. er vertribe die Cathaphrigrschen ketzer auß der statt rom vnd verdammet Pelaguiz den muench oder aynsidler vnd Celestinus als ketzer. darumb das sie die freyen wilkuer der goettlichen gnad fuersetzten. vnd sprachen das zu erfuellung goettlicher gepote oder gehayße allain der wil gnuegsam wer. Diser babst setzet auch das zu allen hohzeitlichen tagen in den kirchen vor nießung des heiligen sacraments der frid den cristglawbigen menschen gegeben werden solt. Er saße. xv. iar. ij. monat. v. tag vnd starb vnd der stuol ruoet. xxij. tag.

z ozimus der babst. ein kriechischer nach Innocencio was zu den zeiten Archadij vnd Honorij der kaiser gar ein heilig vnd frumm mann. der in vil betrueebnussen der goetlichen sachen nit vergessen. sunder gesetzt hat. dz die diaconi so man celebritet die lingken mit tuoch von flachs vnd woll geweben bedecken solten. Er verlyhe das amm heiligen oster obent die osterkertzen in den pfarren geweyhet werden moechten. er verpote den clericken oder geweyten an offen enden zetrincken. vnd das gtranck zeuerkawffen. doch moecht das in den wonungen der glawbigen wol beschehen. So solten die verkawften oder knecht mit zu clerick aufgenomen werden. Sie sagen diser zozimus hab Faustinum den bischoff vnd zwen briester der statt Rom in dz’ Carthayinensisch concili gesendet. das er zaiget das yndert nichtz öffenlich gehandelt solt werden on verwilligung der roemischen kirchen. Als er ein iar drey monat. xij. tag geseßen was do starb er vnnd feyret der stuol. xi. tag.

Jar der der werlt. vm. vic. xiij.          Jar christi. iiijc. xiiij.

Bonifacius der erst ein roemer was zu den zeiten Honorij. Als er zu babst erkorn wardt do entstuond under den gaistlichen ein zwittracht. dann Bonifacius wardt an einem end. vnd Eulalius an eim andern ort zu rom zu babst erwelet. vnd diss sol die vierdt zwayung der kirchen gewest seyn. Als solchs an den kaiser Honorium (der deßmals zu Maylannd was) gelanget. da warden sie bede auß Rom getriben. vnnd doch Bonifacius darnach im sibenden monat widergefordert vnnd allain babst zu Rom gesetzt. als er nw fridsamlich einkomen was do ordnet er vil stueck zu erberkeit des gaistlichen stands dienende. vnd sunderlich das nymant in seinem abwesen vor gericht in einich weiß angeclagt noch verdambt werden solt. Es solt auch ymant vor xxx. iarn seins alters nit briester geordnet werden. vnnd do er drey iar. acht monat. vij tag geseßen was do starb er. do berueften ettliche auß der briesterschaft Eulalium gein Rom. aber aindweders auß unwilligkeit oder auß verschmehung werltlicher ding verachtet er soclhe berueffung und starb ein iar nach Bonifacio.

CXXXIV recto:

[Bearbeiten]
der werlt
Blat CCCXXXX
Linea der kaiser // Gracianus // Theodosius // Archadius // Honorius

Gracianus Valentiniani des eltern sun hielt nach absterben Valentis sechs iar das kaiserthumb. wiewol er langst dauor mit Valente seinem vetter vnd Valentiniano seinem bruder geregiret het. Diser wz von seiner iugent aufm ritterschaft gestreng vnd darzu ein guot cristenlich man. dann dieweil er noch zuomal iung was vnd ein vnerschetzliche menig der feind die gegent der roemer vberzogen het do ruostet er sich auff getrawen in christo mit einer clainen. vnd den feinden vngleichen anzall der ritter wider die feind vnd vbet bey straßburg einen erschreckenlichen krieg mit vnglewplicher glueckhaftigkeit vnd erfluog im streyt on niderlag gar wenig roemer mer dann. xxxm. teutscher. das hat er gehabt auß rechter liebe des glawbens. Als Ambrosius zu bischoff erwelet wardt do keret sich alßpald alles Welschßlannd wider zum rechten glawben. do hieß er die zerbrochen cristenlichen kirchen widerauffrichten. Als nw diser Gracianus Traciam vnd Daciam von den Gothiern beseßen vnd auch den gemaynen roemischen stand in großer geferlichkeit sahe do fordert er Theodosium von Hispania vnd befalhe im. imm. xxxiij. iar seins alters mit allermenigclichs gunst bey Sirmium die herrschung des orients vnd Tracie. Diser hat allen seinen getrawen in die hilff christi setzende die machtigen grawsamen Scithier. Alanyer. Hunyer. Gothier kuenlich angegriffen vnnd mit viel großen streytten ernidergelegt. Dazwischen vbet Maximus in Britannia wueeterey vnnd zohe in Galliam vnnd erschluog Gracianum xxix. iar alt bey Lyon. Aber Gracianus was nit wenig gelert. wolgesprech. der speis und des schlafs massig vnd ein vberwinder der flaischgirigkeit.

Aheodosius der elter ein Hispanier hielt allain nach absterben Graciani das kayserthumb des roemischen vmbkrais. xi. iar vnd ersluog den tyrannen Maximum. den moerder Graciani bey Aquilegia zu todt. das wardt demselben wueetrich durch Martinum den hailigen man vor verkuendet. Diser Theodosius hat durch goetlichen beystand vil tyrannen verdrucket. dann er was ein pflantzer beschirmer vnd merer des gemaynen nutzs. an sitten vnd leib dem Traiano gleich zusampt der ritterlichen zucht was er sinnreich vnd zu cristenlichen wesen andechtig. dann als er ainsmals zu Mayland in die kirchen geen wolt vnd ime von einer tat wegen verbotten wardt vngebeichtet nit in die kirchen zegeen do name er das also guetigclich auf das er den bischof Ambrosio dancket vnd bußtet. ime wardt vermehelt eine genant Flacilla auß der gepar er Archadius vnd Honorius vnd starb zu Mayland im. I. iar seins alters, vnd liesse seynen suenen das kayserthumb geruosamm und sein leichnam wardt gein Constantinopel gefueert.

Archadius Theodosij des großen sun imm oriennt vnnd Honorius sein bruder imm nidergang herrschende regirenten das kaiserthumb gemayn. vnd Archadius lebet nach seins vaters todt. xij. iar. Nw waren sie als ir vater theodosius starb noch iung darumb ließ er inen drey machtig mann die den iungen vorsein solten. nemlich Ruffinum den orient. Stilconem den nidergang vnd Gildonem die gegent Affricam zeregiren. die warden darnach auß begirde zeherrschen also bewegt dz sie sich nach verachtung der iungen des reichs selbs vnderstunden. aber Gildo wardt von seyner grawsamkeit von Masceleger seim bruder vertriben. vnnd starb von gift oder schmertzen seins gemuets. aber als Masceleger auß vberhebung seins sygs weder gots noch der menschen verschonet do wardt er von der ritterschaft erschlagen. Ruffinus wardt von Archadio verdruckt. Stilco fueeget dem gemaynen nutz vil vbels. Aber als er zu lest von den Gothis ernidergelegt wardt vnnd hilff begeret do schiket der kaiser in vngnaden ettlich hawbtlewt die ersluegen Stilconem.

Honorius was des vorgenanten Archadij bruder an sitten vnd cristenlichen wesen seim vater Theodosio enlich vnd gleich. als er nach angenomnen kaiserthumb die kreft des gemaynen roemischen stands zu taglichem abfall sahe komen do sendet er Constancium den gestrengen vnd streitpern man mit eim heer in Gallias vnd vermehelt im darnach mit allermenigclichs frolockung Gallam placidam sein schwester. auß der gepare Constantinus Valentinianum seinen sun der darnach das kaiserthumb handelt. darumb name er ine zu Rauenna in die mitherrschung des reichs. der doch voraußgang siben monat verschiede. Dazwischen wardt Placida' von iren bruder Honorio außgetriben vnd kom mit Honorio vnd Valentiniano iren suenen gein orient. do wardt sie von Theodosio erlich empfangen. Als aber Honorius mit dem iungern Theodosio sems bruders sun. xv. iar geregirt het do starb er zu Rom wardt daselbst begraben vnnd ließ keinen leibs erben.