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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):076

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LXXV verso:

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Das funft alter


Iadus der sechst bischoff der iuden besaß das bischoffthumb. l. iar. Er was ein frummer man vnd liebhaber des frids. Als Alexander vber die iuden erzuernet vnd Jherusalem zerstoeren wolt do gienge im diser Jadus in seinen bischoflichen kleidern entgegen. do ließ alexander seinen zorn ab. styge pald vom pferd bettet den namen gottes an vnd eret den bischof Als nw alexander in die statt gegangen wz do bracht man im fuer Danielis prophecey die von ime saget. nach verlessung derselben empfienge er große freued vnd groeßern getrawen wider Darium zefechten. Er verlihe auch den iuden freyung sich irs gesetzs zegeprauchen vnd das sibend iar vnzinßper zesein.

Onias Jadi des bischofs sun. vnd der iuden sibend bischoff volget seinen vater im andern iar des reichs ptolomei im bischofthumb nach vnd besaße es. xvij. iar. Zu dess zeiten die gesetz bey den iuden gar wol gehalten vnd die statt Jherusalem in allem frid bewonet wardt. vnd darumb hielten auch die haidnischen konig dieselben statt vnd den tempel in hoher ere mit zierung großer schenck vnd gabe.

Anfang des reichs der Syrier
Siria ein gegent asie endet sich vomm aufgang an den fluss Eufrates. vomm nidergang an den kleinen meer vnd an egypten. vnd hat von mitternacht Armeniam vnd Caadociam vnd mittemtag Arabiam.

Seleucus einer auß den fursten alexandri hat nach ime in Siria das reich behabt aber er wardt außgetrieben von Antogono vnd durch ptolomeum nach absterben antogoni. vnd nach vberwindung Demetrij seins suns wideruemb eingesetzt vnnd regiret darnach. xxxij. iar vnnd fueret mit stetiger arbait bis in das achtzigst iar seins lebens alweg krieg. darinn er zu letst außgelescht wardt.

Antigonus Philippi des koenigs sun. vnd alexanders bruder fieng nach ime an in azia zeregirnn vnd regiret. xviij. iar. Diser wz einer vnder den fuersten Alexandri vnd gar ein hohfertig man. darumb vbet er vil krieg. darinn er zu letst erniderlage. vnd Demetrius sein sun durch flucht daruon entrane.

Saraballa der vogt oder verweser hat einen vberfluessigen tempel auf dem berg Garizim gepawt vnd Manassen den bruder Jadi zu bischoff daselbst gesetzt. der dann seyn aiden wz. vnd alhie hebt sich an der iuden scisma oder zwayung. dann im hiengen vil an. die wurden verbannet vnd Samartiani genant. vnd dieselb zwayung hat geweret bis zu der zerstoerung des tempels durch die roemer.

Antiochus Sother Seleuci des konigs sund der ander konig Sirie regiret. xix iar. von dem sind die nachfolgenden konig Sirie antiochi zugenambt worden

Alexander der groß der in der pluee seins alters vnd sygs erloschen ist. darumb bey yederman vnd dem gantzen Babilonia ein traurigs schweigen entstuond hat nach seinem letsten willen zwelff. die er von iugent auff bey im gehabt het zu nachkomen seins reichs geordnet. vnd nach dem aber die zwoelff sich darumb nicht vergleichen mochten. vnd deßhalb schier vnentlich krieg erwuchsen. vnnd Alexanders letster wil seiner außteilung keinen fuergang erlangen kund. also nach vertreibung der andern haben dise vier in der gruenen lini verzeichent nach dr prophecey Daniels die konigreich erlangt. also das Seleucus in Syria. Ptolomeus in Egypto. Pphilippus in Macedonia vnd Anigonus in Assiria regirten.


LXXVI recto:

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Blat LXXVI

der werlt
Demas der atheniensisch philosophus reichßnet zur zeit Alexandri. Diser widerstuend alexandro do er die statt Athenas belegert het vnd erobern wolt. vnd widerriete den Atheniernn ime die stattzeuebergeben. do aber alexander die statt erobert do hieng er alexandro an mit freuentlicher erbietung. als aber die Athenier dem alexandro opffernn wolten sprach demas zu ine. Seht das ir nit die erden verlierent dieweil ir des himels wartent. Diss wz sein spruch Wenn ich vomm freuend haisch glihne schuld so entpfellt mir zum gelt sein huld.

Quintus curcius der philozophus straffet den alexandrum darumb dz er begeret im goettliche ere zebeweysen. vnnd sprach zu ime. Bist du got so gib vns die gabe der vntoedlichkeit vnd nimme die nit von vns. Bist du aber ein mensch so bedenck dasselb alweg. vnd leg andere ding hin.

In disen Tagen als alexande geporn ward do warden die roemer mit seltsamen wunderzeichen erschrecket. dann man sahen die sunnen mit dem mond fechten. so schwitzten die felsen pluot. imm tag erschinen vil monde amm himel. die nacht naiget sich zum mererern teil des tags. so fielen felsen von den wolcken. vnd der hagel schluog die erden siben tag weyt vnd prayt mit eingemengten steynnin vberbleiblingen der schifern oder schalu.

Olimpias die muter Alexandri wardt erslagen. die den todt on allen weiplichen schrecken vnerzittert empfienge.

Von Philippo vnd seinem reich beschiht in der heiligen schrift nit meldung. sunder von den konigen Egipti vnnd Sirie. dann dieselben sind zu zeiten den iuden vnguenstig zu zeiten guenstig gewesen. auß der vrsach. dann dise konig fachten schier alweg mit den Egyptiern. nw lage israhel in der mitte. wo hin sie sich dann kerten so warden sie bekuemert. vnd Ptolomeus verfolget sie schwerlich. darumb warden sie in den volelckern zerstrewet.

Ptolomeus der erst nach Alexandro Egiptisch konig regiret. xl. iar. vnd was ein sun eins ritters Lagi genant. vnd er hat Egiptum Affricam vnd einen großen teil Arabie als einen weiten schein seinen nachkomen gelaßen. also das sein nachfolgende konig zu egypten ptolomei genant worden.


Ptolomeus philadelphus der ander konig Egipti regiret. xxxviij. iar Diser was des Ptolomei lagi kleinster sun. dem trate der vater vor seinem todt des reichs ab. vnnd auffet mit solchem ebenbild der guetigkeit die lieb des volcks gein dem iungen vnd nach dem diser Ptolomeus aller kunst der gelertist was vnnd Stratonem den philozohhum zu einem vnderweyser het so richtet er die in allerwerlt namhaftigsten librarey auff. die dann bis zu dem ersten alexandrischen krieg mit den roemern blibe. Diser Ptolomeus hat bey hundert zweyntzigtausent in Egipto dienender iuden des pands irer dienstperkeit entledigt vnd sie wider in Jherusalez gesendet. mitsambt den gefaßen zu den goetlichen dienst gehoerend: Eleazaro dem bischoff fuer die goetlichen schrifft zehaben. die er in dieselben librarey gelegt het. Diß Ptolomei muter hieß Beronica. vnnd sein weib Asinoa. auß der empfieng er Euergetez vnd Beronicam die tochter. die vermehelt er antiocho dem sun Seleuci