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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):007

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VI verso:

Das erst alter.

Das erst alter der werlt von Adam bis zu der sintflus hat nach der hebreyschen schrifft. jm.vic.lvi.[1] iar. aber nach sag der. lxx. außleger[2] auch ysidori vnd anderer der zal her nach in disem buch bestimbt ist hat es gehabt. ijm.ijc.xlij.[3] iar.

DIe hoehst guothait wolt ir gut auch andern mittailen darumb beschuff sie ein vernuenftige creatur die das hoehst gut verstuend. versteende liebhet. lieb habende beseße vnd besitzende selig wer. Aber got machet den ersten menschen vnd formet seinen leib durch dienst der engel von lethen der erden in dem agker damasceno. vnd eingeystet in sein angesicht die geystung des lebens das ist. Er beschuff ein sel. die er dem gemachten leib vereinigt. vnd der mensch ist gemaht zu der pildnus gottes in naturlichen dingen vnd zu seiner gleichnuß in gnadenreichen dingen den dann got der herr mit wunderperlicher gnad durchgossen hat.

ALs nw die geselten creatur der erden vnd das gefluegl geformirt vnd zu adam gefuert warden die zesehen da denn adam[4] nit gefunden ward ein helfer im gleich da sendet der herr einen schlaff in adam. vnd nam aine auß seinen rippen: erfuellet fleisch fuer sie vnd machet die zu einem weib die adam sahe vnd sprach. diss pain ist nun von meinen gepainen. dise wirt genant Issa: das souil ist als ein weib dan sie ist von einem man genomen. Nw der herr fueret Adam in das paradeiß vnd hat daselbst von der ripp des slaffenden Euan gemacht vnd ime ein gesellein geformt. Aber er hat sie nit gemacht von haubt das sie vber den man nit hersthe. Auch nit von fueß des mans das sie nit verschmeht wuerd sunder von der seyten zu bewerung eins bands der lieb. Auch darumb das ein yder im selbs nicht mit adel der stat oder der gepurt sunder mit tugend gnad sameln sol. vnd wie wol der man ausserhalb des paradeiß vnd das weib dar in beschaffen ist so ist doch der man der an der vndern stat ward gemacht besser gefunden fuer Eua die im paradeiß geschaffen ward. Also hat got der hoehst werckman aller ding am sechsten tag der werlt.am.xxv. tag martij nach den geschoepff der thier des ertreichs vnd aller krichenden wuerm vnd der gefluegel von rotem erdklos oder letten in dem agker damasceno Adam der ersten menschen erschaffen als ein end vnd einen besitzer aller creatur.

VII recto:

Blat VII

der werlt


Als nw durch eingebung des teuefels in gestalt der slangen die ersten eltern das gepot gottes uebertreten hetten da fluchet ine got. vnd sagt der slangen. verflucht wirdstu vnder allen geselleten vnd thiern der erden. auff deiner prust wirdstu geen. vnd die erden essen alle tag deins lebens. vnd dem weib saget er. Ich wirde vilfeltigen dein duerftigkeit vnd dein empfencknus. vnd du wirdst in smertzen gepern die kinder. vnd vnder dem gewalt des mans sein. vnd er wird ueber dich herschen. Vnd zu adam[5] sprach er. verflucht ist die erde in deiner arbait. du wirdst auß ir essen. sie wird dir doerner vnd distel gepern. in dem sweis deins angesihts wirstu gespeyst mit deinem prot. bis du widergekert wirdst in die erden von der du genomen bist. vnd da ine got fellein roeck gemacht het warff er sie auß dem paradeis vnd setzet dar fuer cherubin mit flammigem swert den weg des holtz des lebens zebewaren.

Do adam der erst mensch von der letten der erden geformt. vnd. xxx. iar erscheynende als der nam Eua seinem weib aufgesetzt ward. von der frucht des verpotten holtzs das im sein weib raichet geessen het sind sie von dem paradeis des wolusts in das ertreich der verfluchung außgeworffen das nach aufsatzung des herren gottes adam im sweis seins angesihts die erden arbeiten vnd mit seinem prot gespeiset werden. vnd Eua in duerftigkeit leben vnd kinder in smertzen gepern solt. die doch der herr mit vnuergleichlichem scheyn gezieret het. Aber der neydig feind irer seligkait hat sie betrogen da sie auß weiplicher leichtfertigkeit die frucht des pawms mit frefellicher getuerftigkeit versuechet vnd irn mann in irn willen zohe. also nach annemung der kosten pletter wardt sie auß dem wolust garten in den agker Ebron mitsambt irm mann in das enlend vertriben. do sie nw zeletst die smertzen der geperung zu mermal versuchet do kome sie mit muee vnd arbeit in das alter vnd in den tod der ir von dem herren verkuendet was.


  1. [WS: 1.656]
  2. [WS: wohl die 70 Übersetzer der „Septuaginta“, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments aus dem Hebräischen]
  3. [WS: 2.242]
  4. WS: Vorlage: adaz
  5. WS: Vorlage: adaz