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Die Orgel (Wessenberg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ignaz Heinrich von Wessenberg
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Titel: Die Orgel
Untertitel:
aus: Sämmtliche Dichtungen, Band 2, S. 197
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: J. G. Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat Freiburg
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Themenseite Orgel
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[197]

          Die Orgel.

Wunderschön im hochgewölbten Dom
Schwebst du, wie ein Sternenchor am Himmel;
Deiner Töne feierlichem Strom
Weichet ehrfurchtsvoll das Erdgetümmel.

5
Ueber die Gemeinde wogt die Flut,

Läutert, wärmt und stärkt mit heil’ger Glut.

Mit der Allgewalt der Harmonien
Leitest du, wie Bäche, die Gefühle.
Haß und Neid erlöschen, Sorgen fliehn;

10
Staubbewohner stehn verklärt am Ziele.

Sünder füllst du mit der Wehmuth Schmerz;
Wenn du jubelst, jubelt jedes Herz.

In der frommen Einfalt schwaches Lied
Tönst du Kraft, die Herzen zu durchdringen;

15
Dem Gesang, von Liebe sanft erglüht,

Gibst du Flügel, sich zu Gott zu schwingen.
Tempel und Gemeinde schwebt empor;
Mitzusingen scheint der Engel Chor.

Heiliger dem Herzen wird das Fest,

20
Wird der Trauertag durch deine Klänge.

Hier am Brautaltar wie Frühlingswest,
Wie im Hain der Nachtigall Gesänge,
Künden sie, gleich Donner und Orkan,
Dort am Grab den Sieg des Geistes an.