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Die Offenbarung Johannis/Zur Textkritik der Apokalypse

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Die Offenbarung Johannis
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[148]
VI. Zur Textkritik der Apokalypse.
1. Das Material.
A. Die griechischen Handschriften.

Unter den Majuskeln sind ℵAC bekannt. Es sei nur bemerkt, daß C von 3,19-5,14; 7,14-17; 8,5-9,16; 10,10-11,3; 16,13-18,2; 19,5-22,21 Lücken hat. Der Cod. P (Petersburg kais. Bibl. CCXXV 9. Jahrh.; Apk 16,12-17,1; 19,21-20,9; 22,6-12 fehlen) enthält Akt. Kath. Paul. Apk, und ist (Gregory Textkritik I 103) von andrer Textbeschaffenheit in Akt und I Petr als in den späteren Teilen. Q (Vatican. Gr. 2066; es ist besser, diesen Codex nicht wie Ti. mit B zu bezeichnen) 10. Jahrh., enthält nur die Apokalypse.

Die Minuskeln, die nirgends in befriedigender Vollständigkeit aufgeführt sind, sind zu sammeln aus den bekannten Ausgaben und Kollationen von Mill-Küster (1710), Bengel 1734, Wetstein 1751f., Matthaei 1782-88 Tom. X, Alter 1786-88, Birch, Variae lectiones in Apoc. 1800, Scholz 1830-36, Scrivener, codex Augiensis 1859, adversaria critica 1893[1], Tregelles 1857-72, Alford (Vol. IV, ed. 2, 1884)[2], Delitzsch, handschriftl. Funde, H. 1, 1861, Tischendorf, Octava major, Simcox, a collation of ... Mss. of the Revelation of St. John, Journal of Philology XXII 1894, 285-306.

Ich stelle die einigermaßen kollationierten Minuskeln nunmehr unter Eingabe der zuverlässigsten Quellen ihrer Varianten zusammen unter Benutzung der Siglen bei Tischendorf-Gregory und unter vorläufiger Zurückstellung der neuen Siglen von Sodens (die Schriften des Neuen Testaments I 1902). 1. (Tregelles). 2. 4. (Wetst.). 6. (Cramers Catena). 7. 8 (Scrivener I. l. d.). 10 (Grafton b. Alford). 12. 13 (Mill-Küster). 14 (Scriv. I. f). 16 (Wetst.). 17. 18. 19 (Grafton b. Alford). 24 (Scholz). 26. 27 (Scriv. II. c. f.). 28[149] Scriv. I. n). 29 (Scriv. II. c). 31 (Scriv. I. c). 32 (Matthaei t). 33. 34. 35. 36 (Alter). 37 (Birch). 38 (Tregelles). 39. 41. 42. 43. 44. (45). 46 (Birch). 47. 48. 49. 50 (Matth. k. l. o. p). 51 (Scholz). 68 (Simcox). 69 (Scholz). 72. 73 (Simcox). 79 (Tischendorf). 80. 81 (Sylburg, And. a. b). 87 (Scriv. I. m). 88 (Birch). 90 (Matth. r). 91 (Tregelles). 92 (Mill). 93. 94. 95. 96. 97. 98 (Scriv. I. a. b. g. h. j. k). 121 (Tischendorf, And. c). 151. 152. 154 (Simcox). 161. (Sylburg, And. p).

B. Die Versionen.

Berücksichtigt sind folgende: a) die lateinischen. Die vetus Latina ist hier nur sehr unvollkommen repräsentiert durch das Palimpsest v. Fleury (f) (Ausgaben von Berger, le palimpseste de Fleury 1889, und unter Vergleichung des Primasius-Textes von Haußleiter, Forschungen z. Gesch. d. Kanons IV s. u.), durch m (speculum „Augustini“), und durch den Gigas Holmensis (g), in welchem Acta und Apokalypse einen allerdings stark von der Vulgata beeinflußten alten Text zeigen (Ausgabe von Belsheim)[3]. — Zusammenfassendes Material über die Vulgata liegt noch immerhin am besten bei Tisch. vor (Hndschr.: Amiatinus um 700, Demidovianus (XII), Fuldensis (VI), Harleianus (IX), Lips. 4. 5. 6 (3. von Matthaei kollationierte Hndschr.), Toletanus (VIII).

b) Die morgenländischen. Von syrischen Übersetzungen sind zwei vorhanden. 1) Die neuerdings von Gwynn (the apocalypse of S. John in a syriac version hitherto unknown. Dublin-London 1897) veröffentlichte und 2) die erstmalig von Ludovicus de Dieu aus dem Orient gebrachte und 1627 (Lugd. Bat) herausgegebene. Nach Gwynns Untersuchung repräsentiert die erstere den älteren Text der Philoxeniana, die letztere den jüngeren der Revision des Thomas v. Heraklea. Sehr unzureichend scheinen noch die Notizen über die koptische, richtiger: memphitische Übersetzung bei Tisch. zu sein. Fragmente sahidischer (thebaischer) Übersetzung, die sich fast über die ganze Apk erstrecken, hat H. Goussen, Studia Theologica I. Lips. 1895 — leider ohne Übersetzung — herausgegeben. Wichtige Varianten sind p. IV-VII verzeichnet. In Revue de l’Orient Chrétien IV. 1899, 263-279 veröffentlicht und übersetzt J. Clédat ein weiteres Fragment derselben Übersetzung, das Kap. 3,4-6,5 umfaßt. Mein Kollege Rahlfs war so freundlich, mit mir dies Fragment mit dem Text Goussens zu vergleichen. Es stellte sich die wesentliche Identität der Texte heraus[4]. — Aufmerksamkeit verdienen endlich die armenische und die äthiopische Übersetzung. Auch hier [150] muß vorläufig mit dem nicht mehr genügenden Material von Tischendorf gearbeitet werden. (Über den jetzigen Text der armenischen Übersetzung und eine ältere wertvolle Handschr. vgl. Goussen, Studia Theol. I, Praefatio).

Ich wähle folgende Siglen: = syrische Übers. ed. Gwynn, = syrische Übers. ed. de Dieu, c = koptisch-memphitische, sa = sahidisch-thebaische, a = armenische, ae = äthiopische Übersetzung.

C. Die Kirchenväter.

In Betracht kommen vor allem Origenes[5] namentlich für die zusammenhängenden Zitate: 3,7f.; 5,1-6; 7,2-5; 14,1-7; 19,11-16; 22,13 u. ö.; ferner von Hippolyt die ausführlichen Zitate in de antichristo 11,3-7 (c. 47 cf. 43. 61); 12,1-6.13-17 (c. 60f.); 13,11-18 (c. 48f); 17-18 (c. 36ff.); 20,6.14; 22,15 (c. 65); im Danielkommentar 3,7 (IV 34); 5,1-10 (IV 34); 6,9-11 (III 9); 11,3 (IV 50); 17,10 (IV 23) [contra Noet.: 19,11-13]. Mit den Zitaten des Hippolyt hat es allerdings eine eigne Bewandnis. Die Textüberlieferung differiert sehr stark. Für den Danielkommentar kommt neben sieben griechischen Handschriften (die wichtigste A, Athos Vatopedi 260) namentlich die slavische Übersetzung in Betracht. Für den Antichrist neben dem Slaven (S) drei Handschriften Hierosolymitanus (H), Ebroicensis (E), Remensis (R). — Von griechischen Kirchenvätern wäre dann noch Methodius zu nennen (namentlich für 12,1ff.). Endlich bieten einen zusammenhängenden Text der ganzen Apokalypse die Kommentare des Andreas und Arethas, die beide einen bestimmten Texttypus vertreten. Aber auch hier ist wiederum wenigstens die Textgestalt des Andreaskommentars in sehr mannigfaltiger Überlieferung (vgl. die editio princeps von Sylburg) erhalten und muß erst rekonstruiert werden, während für den Arethaskommentar noch gar nichts Gesichertes vorliegt. Von lateinischen Kirchenvätern ist nach der Untersuchung Haußleiters (Forschungen zur Geschichte des Kanons IV) der Text des Primasius am wichtigsten. Sein Text stimmt, wie Haußleiter nachgewiesen hat, aufs engste zusammen mit den uns erhaltenen Zitaten Cyprians und dem Palimpsest von Fleury. Wir haben demgemäß hier einen vollständigen Zeugen für den altafrikanischen Text der Apokalypse, und dank der vortrefflichen Ausgabe Haußleiters (a. a. O.) stehen wir hier auf sicherem Boden. Ein Rätsel ist hier wie sonst die Zitationsweise Tertullians (Zusammenstellung bei Rönsch, das neue Testament Tertullians). Der Text des Ticonius läßt sich ferner mit einiger Sicherheit rekonstruieren. Schon ein Vergleich der wenigen Zitate der regulae des Ticonius (ed. Burkitt, Texts and Studies, Vol. III 1894) zeigt, daß derselbe im großen und ganzen am getreuesten in den pseudoaugustinischen [151] Homilien (bei Tisch. mit anonym. aug. oder Ticon. bezeichnet) erhalten ist. In zweiter Linie ist der Text im Kommentar des Beatus (es kommt hier sowohl der zusammenhängende vorangestellte Text, wie auch der Text im Kommentar und an einigen Stellen auch derjenige in der Summa in Betracht)[6] als Zeuge für denjenigen des Tic. heranzuziehen, soweit er nicht von der Vulgata beeinflußt ist, ferner einige textkritische Bemerkungen bei Primasius, Beda, Ambrosius Ansbertus. Auch der Text des Haymo zeigt noch den Einfluß des Ticonius. Mit Berücksichtigung dieser Hilfsmittel ist es möglich, wie ich mich durch einen Versuch überzeugt habe, den Text soweit herzustellen, daß man sich von seiner Eigentümlichkeit ein klares Bild machen kann. Was in Tischendorf unter Victorin zitiert ist, ist der Text der späteren Rezension des Victorin (stark von der Vulgata beeinflußt). Über den Text des echten Victorin wird man vor dem Erscheinen der Ausgabe von Haußleiter wenig sagen können. Beda und Ambrosius haben Vulgatatext, Cassiodor zeigt den Texteinfluß des Primasius.


2. Die Gruppierung des Stoffes.

Am leichtesten scheidet sich von dem gesamten Material ein Text ab, dessen Vertreter vielfach sich schon dadurch äußerlich verwandt erweisen, daß sie mit dem Text den Kommentar des Andreas haben. Zu dieser Gruppe gehört von den Majuskeln P (mit manchen Eigentümlichkeiten und Spuren eines älteren Textes) als erste Gruppe: 1. (XII. Jh.). 12 (XV.). 36 (XIII.). 72 (XVI.). 152 (XI.).[7] 81 (= And. b XVI.); als zweite: 79 (XIV.). 28. (XV. vielleicht Apographon von 79, wie 79a). 80 (= Andr. a XIV.). 73 (XV.) und die leider nur ungenügend kollationierte Min. 99[8]; die dritte Gruppe besteht aus Min. 10 (XV.). 17 (XIII). 37 (XV.). 49 (XV.). 91 (XV.). 96 (XI.). Mit dieser ist die editio Complutensis eng verwandt (Theolog. Literaturzeitung 1894, 658). Sie zeigt stärkere Abweichung und manche eigentümliche Lesart. Versuchsweise stelle ich auch 154 (XV.). und 161 (XV.). hierher. Fast nicht mehr zu der vorliegenden Klasse gehört eine vierte Gruppe: 35 (XIV.). 87 (XIV.). 121 (XI. = Andr. c), nach Simcox gehört dahin auch 68. (XI.), in zweiter Linie kommen etwa 151 (XIV.) (nach Gregory-Simcox) und 34 (XI.) in [152] Betracht[9]. Diese Gruppe weicht sehr stark nach der im Folgenden zu besprechenden Klasse ab, zeigt aber auch viele Sonderlesarten, beabsichtigte Korrekturen, Spuren eines älteren Textes (ℵ). Endlich ist noch eine Gruppe vorhanden, die entschiedene Verwandtschaft, aber auch ebenso starke Abweichung von der Klasse zeigt: 7 (1087.). 16 (XV.). 39 (XIV.). 45 (1092.). 69 (XIV.). Obwohl die meisten dieser Codices nicht genügend kollationiert sind, ist ihre Verwandschaft außer allem Zweifel[10]. Gleich 1,5 zeigen sie gemeinschaftlich eine umfangreiche Glosse aus dem Andreaskommentar (39 fehlt hier[11]). Ich bezeichne die Klasse mit An. (Andreas-Klasse) und die Gruppen mit An.¹²³⁴⁵ Über die Klasse selbst, deren Hauptzeugen die Gruppen ¹²³ sind, habe ich ausführlich gehandelt (Textkritische Studien I, in Text u. Unters. XI, 4). Zur Herstellung des Textes ist die Klasse durchaus wertlos. Sie zeigt durchgehends absichtliche, meist sprachliche Korrekturen, viele Glossen und hat eine Textgrundlage (ℵAC), die uns durchweg bekannt ist[12]. Aber für die Textgeschichte ist sie außerordentlich interessant. Andreas gebrauchte in seinem Kommentar schon um 450 (?) diesen Text. In meinem textkritischen Studien habe ich auf die Verwandtschaft von An. und ℵccc aufmerksam gemacht, und indem ich hier kombinierte, daß der Korrektor von ℵc im alten Testament nach einer von Pamphilus geschriebenen Origeneshandschrift korrigiert hat, in den Paulinen mit den ebenfalls nach dem Codex des Pamphilus angefertigten oder nach diesem korrigierten Euthalianischen Text übereinstimmte, folgerte ich, daß wir in P An. den Text des Pamphilus hätten[13]. Es ist interessant, sich den weiten Einfluß dieses Textes zu vergegenwärtigen. Folgende Tatsachen beweisen ihn: 1) Was uns unter dem Sigel arm. bei Ti. erhalten ist, ist (nach Goussen [s. o.]) nur eine spätere Rezension der armenischen Übersetzung. Diese ist nach unserer Textgruppe vorgenommen. In den 42 Sonderlesarten, die ich von An. aufzählte (textkritische Studien p. 8), kann in 12 Fällen nicht entschieden werden. 17mal geht arm. mit An., 10mal sicher gegen, 3mal fehlen die [153] Angaben bei Tisch. Wenn man bedenkt, daß das Material Ti.s, was die Varianten der armenischen Version betrifft, gewiß nicht vollständig ist, so ist das Resultat ein sehr günstiges. Aber es läßt sich noch mehr beweisen, nämlich eine außerordentlich enge Verwandtschaft von An.¹ (1. 12. 36. 81.) und arm.[14]. In erster Linie erweist sich wieder die Minuskel 1 als verwandt mit arm.[15]. Es ist vielleicht auf Grund dieser Beobachtung anzunehmen, daß sich die Klasse An. am reinsten in (P) 1. 12. 36. 81. (161) erhalten hat. Dieselbe Beobachtung wie an der Rezension der armenischen läßt sich übrigens auch an der bei Tisch. vorliegenden äthiopischen Übersetzung machen, so daß also auch diese der cäsareensischen Textklasse zugewiesen werden kann[16] und zugleich von neuem der Wert der Gruppe 1 in helles Licht tritt. 2) Ferner scheint es, als wenn in der Textüberlieferung von Hippolyts Antichrist die eine Gruppe der Texte (ER) eine gelegentliche Korrektur nach einem Exemplar dieser Handschriftenklasse erfahren hat[17]. 3) Endlich läßt sich die weitere wichtige Beobachtung machen, daß der lateinische Text des Ticonius (s. o.) nach einem griechischen Codex unsrer Textklasse angefertigt oder überarbeitet ist. Die Untersuchung ist hier besonders [154] schwierig, schon weil die Geschichte der lateinischen Übersetzung zu wenig bekannt ist. Es bleibt ja schon zweifelhaft, ob die einzelnen Stufen der vet. Latina durch Neuübersetzung oder Bearbeitung entstanden sind. Es wird also bei der genaueren Untersuchung auch darauf zu achten sein, wie weit bei Ticonius noch Spuren altafrikanischer Übersetzung erhalten sind; aber ich denke, daß das unten Beigebrachte zum vorläufigen Beweis ausreicht[18]. Die Vermutung Burkitts (a. a. O. p. CVII), daß wir in dem Text des Ticonius einen sehr alten, vielleicht über Cyprian bis Tertullian hinaufreichenden Textzeugen hätten, hat sich also nicht bestätigt.

Die Zeugenreihe P An.¹²³⁴⁵ccc a ae Ticonius zeigt[19] uns den breiten Einfluß, den die Textgestalt, welche das neue Testament in Cäsarea erhielt, ausgeübt hat. Und zugleich gewinnen wir gerade hier an der Apokalypse einen deutlichen Einblick, von welcher Art die Textarbeiten der origenistischen Schule waren.

Eine zweite Textklasse bilden die meisten der nun noch übrig bleibenden Minuskeln zusammen mit der Majuskel Q: 2. 4. 6. 8. [11]. 13. 14. 18? 19? 24. 26 (mit vielen Spuren eines älteren Textes) 27. 29. 30. 31. 32. 33. 40. 41. 42. 43. 44. 46 (eng verwandt mit 88 vgl. Gregory zu den entsprechenden Evangelienhandschriften 209. 205) 47. 48. 50. 90. 92. 93. 94. 97. 98. 108. 151. Eine besondere Gruppe innerhalb dieser Klasse bilden etwa die Handschriften 9. 13. 23. 27. 93. (Theologische Literaturzeitung 1894, 658). Ferner scheinen enger zusammenzugehören 2. 8. 97. 140[20] (29. 50. 94). Einen bemerkenswerten Texttypus zeigen die Codices 6. 11 (jetzt verloren) 31. (32. 33. 47) 48. Sie haben oft beachtenswerte ältere Lesarten (besonders mit AC; 11 liest 13,18 die Zahl 616), eine Reihe von Berührungen mit An. und viele Sonderlesarten[21]. Doch sind dies nur vorläufige [155] Beobachtungen, die ich deshalb auch nur andeutungsweise mitteile; bei genauerer Untersuchung, zu der allerdings das vorliegende Material noch nicht ausreicht, wird es möglich sein, noch mehr bis ins einzelne zu klassifizieren. Sicher ist noch, daß Q 14. 92 (82? nach Gregorys Bemerkung zu dieser Minuskel) enge Verwandtschaft zeigen. Dazu ist zu bemerken, daß 14 der berühmte codex Leicestrensis = cog. 69 (Ferrargruppe) ist.

Die vorliegende Gruppe hat B. Weiß[22] im großen und ganzen richtig charakterisiert. Nur hat er seine Untersuchung leider auf den einen Hauptzeugen Q beschränkt, der doch noch viele Sonderlesarten zeigt, anstatt die Klasse zu untersuchen. Auch hier beruhen die abweichenden Sonderlesarten im großen und ganzen auf absichtlicher Emendation. Jedoch glaube ich, daß uns die Textgrundlage von Q. Rel. (so bezeichne ich die Klasse) nicht so bekannt ist, wie die von P An. Es ist daher in umfangreicherem Maße möglich, daß in Q Rel. eine ursprüngliche Lesart erhalten ist[23]. Namentlich ist daher auf die Fälle zu achten, in denen Q Rel. mit den lateinischen Textzeugen gehen, und ferner ist das Hinzutreten von Q Rel. zu einem andern Hauptzeugen von größere Gewicht, als das von P An.

Außerhalb dieser beiden Gruppen stehen nun noch die Majuskeln ℵAC, von Minuskeln etwa 38. 51. 95, ferner die meisten Versionen von Kirchenvätern: (Irenäus) Hippolyt, Origenes (Methodius) und Primasius (vgl. den liber de Promissionibus).

Von den Minuskeln scheint 38 sehr stark vom An.-Text beeinflußt zu sein, von den 42 Sonderlesarten (Studien 8ff.) teilt 38 nicht weniger als fünfzehn mit der Klasse. Nur in wenigen und unbedeutenden Varianten gehen 51 und 95 mit An. 51 ist leider nicht zuverlässig kollationiert. Dagegen beansprucht 95 beinahe den gleichen Wert wie ℵAC und bedürfte einer genaueren Untersuchung. Er scheint teilweise absichtlich korrigiert. So liest er z. B. nach προσκυνεῖν immer den Dativ.

Von den übrigen Zeugen bilden nun AC vg. eine besondere Gruppe. Daß A und C eng verwandt sind, so daß man von einem gemeinsamen Archetypus der beiden Codices reden darf, sieht man auf den ersten Blick. Daß die Vulgata, als deren Hauptzeugen der Amiatinus und Fuldensis zu betrachten sind, mit der gemeinsamen Grundlage von AC verwandt ist, kann man schon sehen, wenn man in B. Weiß’ Untersuchungen p. 96f. die Zusammenstellung [156] der gemeinsamen Fehler von AC durchgeht. Fast durchgängig teilt hier vg. mit AC die Variante. Da wo AC differieren, geht vg. bald mit A und bald mit C, gibt also einen vorzüglichen Wertmesser ab für die Überlieferung in A und C, namentlich auch an den Stellen, wo A allein steht und C fehlt. (Freilich versagt vg. in dieser Richtung bei den vielen grammatischen und orthographischen Varianten in der Apk natürlich sehr oft.) An Wert überragt die Textgruppe AC vg. alle anderen Zeugen für den Text der Apokalypse (vgl. B. Weiß p. 96 u. ö.). Weder von den Emendationen in Cs. noch in Q Rel. zeigt diese Gruppe sich berührt[24]. Daher ist es auch textkritisch möglich, da wo C fehlt, und namentlich, wenn die vg. nicht entscheiden kann, eine Variante allein auf die Autorität von A anzunehmen. Fehlerlos ist freilich natürlich auch die Überlieferung AC vg. nicht, namentlich zeigt sie Neigungen zur Verkürzung. - Woher dieser Text stammt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Nach Analogie der Textgruppierungen im übrigen neuen Testament können wir ihn den ägyptischen Text nennen. Mit AC vg. vielfach verwandt ist 95.

Der „ägyptischen“ Textgruppe tritt dann die sogenannte abendländische Textgruppe gegenüber. Sie wird jetzt als ganze etwa durch die Zeugen (g) f (m) und lateinische Kirchenväter (Primasius, Cyprian, Victorin, Ticonius, Fulgentius) vertreten. Zu diesen Zeugen gesellt sich in ausgesprochener Weise (und ihr wohl näher stehend als ) die ältere syrische (philoxenianische?) Übersetzung ()[25]. Wichtig ist es, daß auch die zusammenhängenden langen Zitate Hippolyts[26] im wesentlichen[157] abendländischen Text zeigen. Endlich finden sich auch in der sahidischen Übersetzung, wie das nach Analogien in den übrigen Teilen des neuen Testaments von vornherein zu erwarten steht, auffällige Berührungen mit der abendländischen Textgruppe[27]. Die Stufe des sogenannten „afrikanischen“ Textes vertreten unter diesen Zeugen f, Cyprian, Primasius, Fulgentius, einen andern aber verwandten Typus zeigen Hippolyt und das Wenige, was wir von Victorins Text wissen. Einen späteren Texttypus haben g Tic. (s. o.). Doch auch hier findet sich manches Ältere. Über die abendländische Gruppe als ganze wird etwa dasselbe gesagt werden müssen, was sonst im neuen Testament von ihr gilt. Sie hat hier und da einen alten und vorzüglichen Text, meistens ist aber dieser durch Willkürlichkeiten und Korrekturen entstellt.

Es erübrigt noch, speziell den Wert des Codex Sinaiticus zu untersuchen. Hier läßt sich zunächst die Beobachtung machen, daß ℵ — wenigstens nach dem vorliegenden Material — aufs engste der Hndschr., welche Origenes[28] in der Apk brauchte, verwandt erscheint. Ja es läßt sich fast sagen,[158] daß die unmittelbare Textgrundlage von ℵ mit der Vorlage des Orig. identisch war. — ℵ ist freilich ein stark überarbeiteter Codex, besonders charakteristisch sind hier die aus zwei Handschriftenklassen zusammengetragenen Doppellesarten: 1,19 ℵ*(C) δει μελλειν. 2,10 βαλλειν βαλιν. 4,11 κυριε ο κυριος. 17,4 της πορνειας αυτης και της γης. Hier und an anderen Stellen zeigt ℵ deutlich den Einfluß von An. Dem Zeugnis von ℵ ist also nicht zu trauen, wenn ℵ mit An. übereinstimmt. (Dasselbe könnte von A nicht gesagt werden.) Hier und da zeigt übrigens auch Hippolyt auffällige Berührungen mit ℵ Or.¹.

Endlich zeigt ℵ, wenigstens im Vergleich mit den übrigen Majuskeln, die stärkste Verwandtschaft mit dem abendländischen Text (des Primasius). In den von Weiß aufgezählten Sonderlesarten von ℵ, A, C zeigt ℵ doppelt so viele (ca. 30) Berührungspunkte mit Primasius als A. Von hier aus begreifen sich auch die Berührungen, die ℵ mit dem Text Hippolyts[29] in einigen Sonderlesarten zeigt. Wir werden also sagen können, daß ℵ Or. einen frühalexandrinischen Mischtext repräsentieren, der sich wieder stark mit dem Text des Hippolyt, mit und der altafrikanischen Übersetzung berührt.

Textkritische Grundsätze: 1. Die Textkritik kann nur in allerengster Verbindung mit der Erforschung der Grammatik und des Sprachgebrauchs betrieben werden. Hinsichtlich der Apk gilt dabei, da dieselbe einen außerordentlich stabilen Sprachgebrauch zeigt, der allerdings mit Vorsicht zu befolgende Grundsatz, daß die Lesarten, welche für den gleichmäßigen Sprachgebrauch der Apokalypse zeugen, im allgemeinen zu bevorzugen sind. Konformationen einer Stelle nach der andern sind nur da anzunehmen, wo eine solche Ausgleichung für den Abschreiber auf der Hand lag.

2. Als einzige Methode empfiehlt sich in letzter Instanz ein auf innere Gründe gestütztes eklektisches Verfahren. Eine Textgruppe, welche den richtigen Text bewahrt hätte (neutral text), gibt es nicht.

3. Als Zeugen erster Klasse kommen in Betracht ℵAC 95. (38. 51.) f vg. (c) s¹². Or. Hipp. (Ir. Meth.) Pr. Cypr., als sekundäre Zeugen die Klasse P An. und Q Rel., ferner a ae. g. Tic.c.

4. Die wertvollste Zeugengruppe ist AC vg. (95), A und C sind hinsichtlich ihres Zeugenwertes durch die Vulgata zu kontrollieren.

5. Nicht denselben Wert hat die speziell alexandrinische Klasse ℵ Or. auf der einen, die abendländische Gruppe f Hipp. Pr. Cypr. (g s¹ sa.) auf der andern Seite.

6. Auch ℵAC (vg) repräsentieren vereint keinen irrtumslosen Text, wie auch B. Weiß zugesteht. Wenn die beiden sekundären Zeugengruppen P An.[159] Q Rel. vereint gegen sie stehen, so hat ihr Zeugnis immerhin Gewicht, da sie aus ganz verschiedenen Quellen stammen. Das ist um so mehr der Fall, wenn diese Gruppen, oder eine derselben von den anderen Zeugen (Pr. Or. Hipp.) unterstützt werden.

7. Wo ℵAC in ihrem Zeugnis variieren, bekommen die sekundären Zeugengruppen ein entscheidendes Gewicht. So ist z. B. das Zeugnis A(C) vg. Q Rel. von sehr starkem Gewicht, da diese beiden Gruppen sehr wenig gemeinsame Fehler teilen. — ℵ Q Rel. ist von geringerem Wert, doch immerhin wertvoll; ℵ An. wiegt weniger als AC An. (s. o.) u. s. w.

8. Wo ℵA(C) 95 vg. Pr. zusammentreffen (ich nenne nur Zeugen, die einen durchgehenden Text bieten), ist ihre Lesart einigermaßen gesichert.


  1. Im folgenden durch Scrivener I und II bezeichnet.
  2. Hier sind die Kollationen von Grafton verwertet.
  3. Die Apostelgeschichte und Offenbarung Johannes in einer altlateinischen Übersetzung aus dem Gigas librorum. Christiania 1879.
  4. Erst nach Absetzung des Bogens erhielt ich Delaporte, Fragments sahidiques du Nouveau Testament. Apocalypse. Paris 1906. Hier ist das vorhandene Material vollständig gesammelt, leider wieder ohne Übersetzung oder Angabe von Varianten in Übersetzung. Wir besitzen jetzt einen fortlaufenden Text der sahidischen Übersetzung (nach mehreren sich gegenseitig ergänzenden Hndschr.) Es fehlen nur die Verse 1,1-6.8-12; 10,2-3; 16,20-21; 19,3-5; 21,11-23.
  5. Der lateinische Text des Irenäus kann nicht als unverdächtiger Zeuge für den verlorenen griechischen Text angesehen werden. An Stellen, wo beide neben einander erhalten sind, zeigen sich Differenzen.
  6. Vgl. überhaupt über den Kommentar des Tic. die Geschichte der Auslegung S. 56ff., ebenda über Ps.-Augustin S. 66f. und Beatus S. 68f. Da, wo die von mir verglichene Münchener Handschrift vom Text Ps.-Augustins bei Migne abweicht, bezeichne ich die Lesart mit Tic.-M.; über die handschriftl. Überlieferung der Schrift vgl. S. 66,6.
  7. Vgl. zum folgenden meine textkrit. Studien I; über 152 und 73 s. Simcox Urteil (Journ. of Phil. XXII, 286), aber auch über die Zugehörigkeit von 72 zur Gruppe 1 kann kein Zweifel sein. Vgl. die Varianten 2,3 εβαπτισας; 2,15 ο μισω ομοιως ο μισω (Doppellesart); 2,17 νικοντι; 2,20 οτι αφεις; auch 1,11 εν θυατειροις; 1,20 > αι; 2,2 βασταξαι; 2,20 ειδωλοθυτα φαγειν.
  8. Sehr bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daß die paulinischen Briefe der Min. (hier 93) nach einem Pamphiluskodex kollationiert sind.
  9. Die Gruppe gehört wahrscheinlich gar nicht hierher. Ich hatte sie hier hergestellt, weil Tischendorf 121 als And.c notiert. Nach Soden (271) hat die Handschr. Oekumeniuskommentar. Die hierher gehörige Min 68 bezeichnet von Soden (S. 94, vgl. S. 59, aber S. 288 fehlt die Angabe) als Αρ¹⁰, rechnet sie also zu den Arethashandschr. Ebenso sind 34. 151 Oekumeniushandschrn., während allerdings 35 eine Andreashandschr. sein soll. Wir haben hier also wahrscheinlich eine Oekumenius-Arethasgruppe.
  10. 7 (Akt. 25) und 45 (Akt. 69) sind geschrieben von oder auf Befehl eines Johannis τοῦ τζουτζουνά ἐν τῷ ἀρτακίῳ κατοικήσαντος. Ein Flecken Artacium liegt in Süditalien. Damit würde die Beobachtung stimmen, daß 69 (Akt. 161) in der Apk einen griechisch-lateinischen Text hat.
  11. Ebenso 2,16, vgl. 2,3; 2,26; 3,7 (αδου statt δαυειδ) 3,11; 6,4 etc.
  12. Einzelne Ausnahmen sind natürlich vorhanden, so zeigt An. 6,12 in der Auslegung des ολη einen alten Fehler, den schon Prim. teilt. Ebenso sind die Varianten 10,11 λεγει (auch g fu. c s¹² Pr.) 7,1 ταυτα (g vg. s² Pr.) 11,9 τα πτωματα (g vg. s¹² Pr.) zu beurteilen. (vgl. 11,8). 18,3 hat dagegen die Klasse in πεπωκαν(εν) mit g vg. s¹² Tic. und andern Minuskeln die richtige Lesart erhalten.
  13. Vgl. auch das oben über die Min. 99 (Paul. 93) gesagte.
  14. 2,20 αφηκας ℵc 36. 161. a. 2,21 εκ της πορνειας αυτης και ου μετεμοησαν 1. 72. (152) a. 2,22 + εγω 1 a 2,23 αυτων 81. 152 a 3,4 > αλλα 1. 81. 152 a. 3,16 > ουτως 36 a. 4,6 > ως 1. 72. 152 a ae. 5,2 τις + εστιν" αξιος 1 a vg. s². 5,4 πολλοι 1. 152 acod. ae 5,13 εν τη γη 1. 80. a ae. 6,1 > επτα 1. 28. 79. 81. 152 a c. 7,2 αναβαντα 1. a. 7,10 κραζοντες 1. 161. a c. 8,7 + αγγελος 1. 28. 36. 38. 79. 152 ae. a vg. c. 8,9 > των εν τη θαλασση 1. 12. 152 am. harl. a. 10,6 > των αιωνων 1. 12. 47. 81. 152. 161 a 11,1 + και ο αγγελος ειστηκει 36 a (die übrigen Zeugen der Klasse + και ειστηκ. ο. αγγ.). 12,3 > „επτα“ διδαδηματα 1. 12. 81. 152 a. 13,2 > ην 1. 12. 46. 81. 152 a. 13,4 > και προσεκυνησεν τω θηριω 12. 81. 152. 161 a. 16,14 > τον 1. 36. 43. 81. 152. 161 a. 17,6 > Ιησου 1. 36. 152. 161 a (?). 19,6 > κυριος 1. 12. 36. (81.) 152. 161 acod. 20,10 > εις τους αιωνας των αιωνον 1. 12. 81. 152 a.
  15. Über Beziehungen der armenischen Übers. zur Pamphilusrec. s. Nestle, Einführung in das griech. N.T.² S. 65.
  16. 5,6 >επτα ³ A 1. 12. 81. 152 am. fu. harl. ae. Tic. 6,5 την τριτην σφραγιδα 1. 36. 38. ae. 6,15 > και οι ισχυροι 1. 12. 36. 81. 152 ae. 7,11 επι προσωπον 1. 81. 152. 161 ae. c. 9,19 > και εν ταις ουραις αυτων 1. 36. 81. 152. ae. Dazu oben 4,6; 5,4; 5,13; 8,7.
  17. Meine Aufstellungen in der ersten Auflage muß ich an diesem Punkt sehr reduzieren. Einige Berührungen in den Sinn nicht betreffenden formalen Varianten bleiben bemerkenswert: 12,4 τικτειν. 12,5 ηρπαγη. 12,14 πεταται. 12,17 οργισθη. 13,16 δωσει. 17,3 γεμον ονοματων (17,8 εν βιβλιω). Ähnliches vielleicht noch an dieser und jener Stelle. Aber z. B. die Lesart 17,10 ο + δε" εις in ER, die ich als Beweis anführte, ist sicher die ursprüngliche Hippolyts. Es ist eine seltene Lesart, die neben wenigen Zeugen auch Primasius teilt. Und dieselbe Lesart findet sich in dem Zitat, Danielkommentar IV 23 (wenigstens nach dem besten Codex A) wieder! So möchte ich alle ernstlichen Varianten, in denen Hippolyt nicht mit An. allein, sondern daneben mit älteren Zeugen, namentlich AC Pr., geht von der Liste absetzen. (Die Auslassung Apk 18,2: και φυλακη – μεμισημενου in An. und ER kann auf Zufall beruhen). Dann schrumpft die Liste sehr zusammen. Keine von den Handschriften oder Handschriftengruppen (auch nicht im Danielkommentar) hat den neutestamentlichen Text des Hippolyt rein bewahrt. Man wird (s. u.) den Kanon aufstellen dürfen, daß diejenigen Handschrn. jeweilig bei der Rekonstruierung des neutestamentlichen Textes Hippolyts den Vorzug verdienen, die den abendländischen Charakter desselben am besten herausstellen.
  18. Vgl. die Lesart 1,15 πεπυρωμενοι Tic. (gegen alle Lateiner) An.¹²³⁴⁵ (auch Q und die meisten Minuskeln); ferner geht Tic. mit: 2,7 > αυτω ℵ An.³ cle. lipss. Harl. 2,17 + φαγειν απο P An.¹²³⁵ 2,20 + πολλα An.² a Pr. Cypr. (+ πολυ ℵ An.¹). 4,4 + ειδον an besonderer Stelle An.³ 4,6 > ως 1. 72. 152 a ae. Pr. 5,2 τις + εστιν" αξιος 1. vg. a. 5,6 > επτα³ A. An.¹ am. fu. harl. ae. 6,13 μεγαλου ανεμου P An.¹²³. 7,9 περιβεβλημενοι ℵc P An.¹²³. 8,5 ~ φωναι ... βρονται P An.¹²³ Lat. 8,7 μεμιγμενον ℵP An.¹ (al). 8,7 + αγγελος An.¹²⁴ Lat. 9,10 κεντρα > και An.¹²⁴ am. tol. harl. a ae. 9,12 >ετι An.¹ (al). 9,16 δισμυριαδες AP An.¹ (Cypr.). 11,5 αυτους θελει² An.¹³ Beatus (nicht Ps.-Aug.). 11,5 αποκτειναι 28. 36. 37. 43. 73. 79. 80. 161 (Tic. αποκτειναι η αδικησαι). 11,6 εν (ταις) ημεραις An.¹ Lat. 11,10 πεμπουσιν ℵP An.¹² a. 12,3 ~ πυρρος μεγας A 95 P. An.¹²³. 12,9 > εβληθησαν An.² 13,2 > ην An.¹ a g. 13,7 > και λαον An.¹³ a c Haym. 13,13 ποιη καταβαινειν εκ του ουρανου ℵ P 95 An.¹ 13,17 > και ℵ C An.² 96. tol. c Ir. Pr. 14,8 οτι ... πεποτικεν An.¹ 80. 161. Beatus (Ps.-Aug. η πεποτ.). 16,3.4.8.10.12.17 hat Beatus immer αγγελος mit An. 16,18 > και φωναι 12. 81. 152. 161. 17,6 + εκ A. An.¹²³⁵. 18,2 επεσεν bis. A. 95. An.¹²³ vg. s¹² acod. Hipp. 18,3 πεπωκαν P An.¹²³ al. vg. s¹² a Haym.
  19. Vielleicht könnte man hierher auch noch den Codex g stellen; von den 37 (unter 42) in Betracht kommenden Sonderlesarten teilt g mit An. 21 (darunter 11-13 Stellen, an denen die vg nicht mitgeht, oder doch nur einzelne Codices derselben).
  20. Bei einer Vorarbeit für von Sodens textkritisches Unternehmen stand mir eine Kollektion dieser Hndschr. von Lietzmann zur Verfügung.
  21. Vgl. die Glossen 18,14 und 19,9 (aus dem Arethas-Komm.).
  22. Texte und Untersuchungen VII 1. Die Johannes-Apokalypse, textkritische Untersuchungen und Textherstellung von B. Weiß.
  23. So verdienen folgende Varianten ernstliche Erwägung: 2,7 του θεου μου vg. c s² Cypr. Pr. Tic. 2,10 ημερας (auch Tert. Tic.). 5,4 + εγω vg. Pr. 5,6 πνευματα αποστελλομενα. 6,6 χοινικες κριθης Lat. 6,8 εδοθη αυτω c s¹² vg. a ae. Tic. Pr. 9,11 εν + δε" τη ελληνικη vg. s² Pr. (non Flor.). 11,12 ηκουσα ℵc Q alle Minuskeln c Tic. (Pr. fehlt). 14,6 > επι vg. Cypr. Pr. 16,14 + εκεινης s¹² liber de promiss. Pr. 16,18 > εγενετο fu. a Pr. 17,1 των υδατων των πολλων. 18,12 μαργαριτου. Q cle. am. dem. Haym. 18,13 > και αμωμον ℵc Pr. 17,4 της πορνειας της γης c Cypr. Pr. Hipp. (ℵ). 18,24 αιματα. 19,15 + διστομος cle. Tol. Lipss. s² Cypr. Pr. Tic. 19,20 την καιομενην liber de promiss. (Pr. Doppellesart). 21,6 δωσω + αυτω. 22,5 ου χρεια c s¹² a (Pr. ?). 22,12 εσται (?). 22,14 ποιουντες τας εντολας αυτου Tert. Cypr. Pr. (?) Tic.; und noch an vielen anderen Stellen sind die Lesarten von Q Rel. Beachtenswert.
  24. Wo eine solche Berührung stattfindet, ist AC vg. als Textgrundlage (namentlich von An.) anzusehen. Vielleicht teilt die Gruppe mit An. einige Kürzungen, wenn hier nicht Ursprüngliches vorliegt. 1,6 > των αιωνων. 1,9 > δια cf. 6,9. 1,13 > επτα. 3,3 > επι σε. 3,20 > και. 6,1.5.7 > και ιδου, aber diese Kürzungen stammen dann aus einem älteren Text, denn die Gruppe An. glossiert lieber, als daß sie kürzte (Studien 32ff.). Auch B. Weiß S. 78 u. 80 zählt eine Reihe von Stellen auf, in denen A und C (nebst vg.) kürzen. Auch wo A allein mit An. geht, ist A als die Textgrundlage von An. anzusehen. Ein typisches Beispiel hierfür ist 13,3, wo A die ungebräuchliche Form εθαυμασθη hat, An.¹² mit A gehen, aber εθαυμασθη als Passivum auffassen und mit εν ολη τη γη weiter fortfahren. Die vg. scheint sich hier und da, meistens in Kleinigkeiten, mit An. zu berühren.
  25. Die Beweise s. bei Gwynn CXLI sqq.
  26. Ich verweise auf folgende Varianten, in denen die Verwandtschaft von H mit der abendländischen Gruppe hervortritt. 3,7 κλειει. 5,1 εξωθεν. 5,7 + το βιβλιον. 5,9 + ημας" τω θεω (an dieser Stelle). 5,10 βασιλευσουσιν. 6,11 εδοθησαν στολαι λευκαι. 11,3 περιβεβλημενοι. 11,5 θελησει (Pr. volet), εξελευσεται He.r g vg. Tic. Pr. (ein Textzeuge des Pr [s. Haußleiter 119] hat auch im folgenden volet = θεληση [ℵ A g vg. He.r]). 13,12 εποιει He.r.s c. 48, Homnes c. 49; vg. Pr. (daher auch bei Hipp. an der zweiten Stelle εποιει zu lesen, mit He.r c 48, wenn freilich alle Zeugen c. 49 εποιει lesen). 13,13 εποιει He.r g vg. Pr. 13,17 + και" ινα He.r.sC Ir.i Tic. Pr. 17,4 st. αυτης : της γης. 17,8 υπαγει A 12 s¹ Ir.i Pr. Hh. 17,8 τα ονοματα; + βλεποντες H. vg. Pr. An. 17,10 + δε" εις Antichr. He.r Dan Ha mit 96. Pr. 17,18 > εστιν He.r s¹ Pr. 18,2 st. ορνεου : θηριου A Hh vgl. g Pr. 18,4 εξ αυτης ο λαος μου He.r 18,11 κλαυσουσι κ. πενθησουσι. 18,13 > και αμωμον Hh.sc Q Rel. s¹ Pr. 18,14 He.r.s P An. vg. s¹ Pr. Auch mit andern lateinischen Zeugen finden sich bemerkenswerte Übereinstimmungen. Die Lesart 20,6 επι τουτον, die sich nur Hh.e.r Ori. 29. 79. 92 findet, ist jetzt auch von Haußleiter bei Victorin nachgewiesen Th. Lt. Bl. 1895 Sp. 195. Bemerkenswert ist ferner, daß die Doppellesart in Hh 18,2 εν ισχυι WS: Die auf der nächsten Seite fortgesetzte Anmerkung wurde hier vervollständigt φωνη μεγαλη in ihrer ersten Hälfte nur durch vg. cle. tol. und Ticonius bestätigt wird. Diese Zeugen lesen nur εν ισχυι. Daher ist bei H 13,13 auch zu lesen ποιη καταβηναι εκ τ. ουρανου He.rP 1. 95. s¹² Tic. (Hh korrigiert nach dem späten Text); 13,17 αριθμος αυτου + εστιν C P An. am. fu. s² Tic. — Oft scheint es, als wenn die slavische Übersetzung des Hippolyt allein den abendländischen Charakter seines Textes getreu bewahrt hat: 5,8 κιθαρας. 12,2 lesen alle Zeugen gegen den abendl. Text κραζει, aber nachher (Antichr. 61) hat Hs εκραζεν. 17,8 Hs ονοματα. 17,15 st. λεγει : ειπεν Hs A vg. s¹ Tic. Pr. 18,2 επεσεν semel HsQ Rel. Pr. Ich bemerke, daß ich bei dieser Zusammenstellung nur solche Fälle aufgezählt habe, in denen H nur mit wenig andern Zeugen (auch ℵ) den abendländischen Text begleitet, oder in denen die späteren Textzeugen P An. Q Rel., die allein so gut wie nie mit H zusammentreffen, mit H und abendländischem Text übereinstimmen. Die zahlreichen Fälle, an denen H mit dem älteren und dem abendländischen Text steht, sind fortgelassen. Wenn das gesamte Material beigebracht werden könnte, so würde die Verwandtschaft zwischen H und abendländischem Text noch klarer hervortreten. Gegeninstanzen sind äußerst selten, wenn man von Willkürlichkeiten der spezifisch afrikanischen Gruppe absieht. Und auch hier scheinen einige markante Fälle auf schlechter Überlieferung zu beruhen. So lesen (Dan. IV 22) alle Zeugen bei Hippolyt πληρωσωσιν gegen πληρωθωσιν A C vg. Cypr. Aber in der folgenden Ausführung heißt es: ἵνα ... ὁ ἀριθμὸς τῶν κλητῶν [καὶ] ἁγίων πληρωθῇ (!). Bemerkenswert ist es endlich, daß bei Epiphanius Haer. 33 in einem wahrscheinlich aus Hippolyt stammenden Zusammenhang die singuläre Lesart sich findet: τω αγγελω της εκκλησιας τω εν Θυατειροις = Pr.: angelo ecclesiae qui est Thyatirae (vgl. ).
  27. Ich notiere folgende spezifisch abendländische Varianten aus dem von Clédat mitgeteilten Fragment: 3,9 γνωση (st. γνωσιν) mit ℵ 14 Pr. 3,16 > ουτως" οτι = 36 vg. Pr. ~ ψυχος – ζεστος = A P vg. s¹ (Pr. fehlt). 4,5 εξεπορευοντο = 7 vg. cod. Tic. 4,6 > ως" θαλασσα 1. ae. s¹ Pr. Tic. 4,8 ειχον (st. εχων) = ℵ vg. Pr. 4,11 κυριε > και" θεος = P 7. 36. c ae. Pr. 5,10 ημας (st. αυτους) = vg. Cypr. Pr. βασιλειαν = ℵ A vg. c Cypr. Pr. 5,11 + ως" φωνην = ℵ s¹² Fulg. Cassiod. Noch mehr Beweise kann man den von Goußen gesammelten Varianten entnehmen. Eine ganz auffällige Variante teilt sa. mit in 4,8: εχων + απο των ονυχων αυτου (αυτων) [και επανω]" πτερυγας εξ.
  28. Eine Reihe ganz singulärer Lesarten teilen ℵ Or. so 3,7 και ανοιγων ℵ Or. 5,1 εμποσθεν ℵ (Or. 2/2) οπισθεν ℵA 1. 14 Or. 3/1. 5,4 > εγω ℵP An.¹ Or. 5,5 > ο ℵ 14 Or. cod. 14,6 ευαγγελισασθαι ℵ An.²³⁴ Or. 19,13 ℵ περιρεραμμενον Or. ερραμενον. ℵ κεκλητο Or. εκεκλητο 19,14 ενδεδυμενοις (!) ℵ Or. λευκον + και καθαρον ℵ 1 Or. 19,15 ~ της οργης του θυμου ℵ Or. 22,11 ρυπανθητω ℵ Or. — Das sind nur die bemerkenswertesten Fälle, sonst gehen ℵ Or. fast immer zusammen; abgesehen von zahlreichen Varianten, in denen bald ℵ bald Or. ganz allein stehen und andern von unbedeutender Art, lassen sich nur etwa 8 wesentliche Differenzen ausweisen, WS: Die auf der nächsten Seite fortgesetzte Anmerkung wurde hier vervollständigt fünfmal geht Or. (3,7; 14,1; 14,4; 14,7; 19,14) mit Q Rel. und dreimal (3,20; 5,6; 19,12) mit A vg.
  29. Ich wähle zum Beweise das Zitat aus dem Danielkommentar 5,1-10. 5,2 ℵ ~ αγγ. κηρυσσοντα ισχυρον. H > ισχυρον; > εσιτν ℵAP 38 ae. Or. 5,3 > ουτε υποκατω της γης ℵH 12. 49. 94 ae. Or. 5,5 + λυσαι" τας επτα σφραγιδας ℵ H vg. cod. Or.i. 5,8 α εισιν ℵ Q 36. H cod. > αι" προσευχαι ℵ Rel. H. – Nicht ganz so stark tritt die Verwandtschaft aus den Zitaten in de antichristo hervor (doch vgl. z. B. die ganz singuläre Lesart 12,17 του θεου ℵ H.).
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