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Die Oderburg bei Stettin

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die Oderburg bei Stettin
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 86–87
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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51. Die Oderburg bei Stettin.

In dem Jahre 1573 verstarb der Herzog Barnim IX. auf der Oderburg vor Stettin. Er war 72 Jahre alt geworden und hatte 50 Jahre lang das Land regiert; er war ein so milder und gottseliger Herr gewesen, daß man ihn den Vater des Vaterlandes nennen sollte. Die Oderburg, in welcher er verstarb, hatte er auf das zierlichste und festeste erbauen lassen, also daß man nachher, wie die Stadt zur Festung eingerichtet wurde, mehrere Jahre nöthig [87] hatte, bevor man sie ganz niederreißen konnte. Bei seinem Tode geschah das seltsame Wunder, daß in der Nacht, da er starb, die vielen goldene Wetterhähne und Knöpfe, mit denen die Burg verzieret war, alle zusammen urplötzlich ganz schwarz geworden waren, und doch war in der Nacht weder ein Gewitter noch sonst Regen gewesen. Es war nicht anders, als ob das Gebäude, das dem Herzoge sein Entstehen verdankte, also seine Trauer über das Abscheiden seines Herrn hätte anzeigen wollen.

Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 369.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. III. S. 192.