Die Nonne (Erk, Variante 2)
Mäßig langsam. | Mündlich, aus Dreieichenhain bei Frankfurt a. M. |
und schaut ins tiefe Thal,
ein Schifflein sah ich |: schwimmen, :|
darin drei Grafen warn.
der in dem Schifflein saß,
bot mir einmal zu trinken
kühlen Wein aus seinem Glas.
wärst nur ein wenig reich;
fürwahr, ich wollt dich nehmen,
sähn wir einander gleich!“
bin ich doch ehrlich und fromm;
ich werd die Zeit erwarten,
bis meines Gleichen kommt.‘‘‘
was willst du fangen an?“ –
‚‚‚Darnach geh ich ins Kloster,
will werden eine Nonn.‘‘‘
dem Grafen träumts gar schwer,
als ob sein herzallerliebster Schatz
ins Kloster gangen wär.
wol vor des Klosters Thür;
er fragt nach seinem Liebchen,
ob sie darinnen wär?
in eim schneeweißen Kleid;
ihr Haar war abgeschnitten,
zur Nonn war sie bereit.
kein Wort mehr sprechen konnt;
das Herz in seinem Leibe
in tausend Stücken sprang.