Die Mordeltern (Erk, Variante 2)
die hatten Lust ins Feld zu gehn,
die hatten Lust zu streiten.
sie ritten vor das Gastwirthshaus
die guten Kameraden.
Frau Wirthin vor dem Fenster stand
mit ihren schwarzbraun Augen.
zwei Reiter über Nacht zu bhalt,
zwei Reiter zu quartieren?“
zwei Reiter über Nacht zu bhalt,
zwei Reiter zu logieren?‘‘‘
sein Geld und Gold herunter that,
die Wirthin sollts aufheben.
und ließn auftragen backne Fisch
und auch ein sauren Braten.
wir haben Silber und blankes Gold
und ungrische Ducaten!“
da sprach die Frau zu ihrem Mann:
‚‚‚Wolln wir den Reiter morden?‘‘‘
laß du den Reiter Reiter sein,
es bleibt uns nicht verborgen.““
bis daß die Leut warn in dem Bett,
bis daß sie feste schliefen.
und goßs ihm in den Hals so weiß,
dem wackerlichen Reiter.
und grub ihn in den Kellersand:
‚‚‚Da lieg und bleib verschwiegen!‘‘‘
das Pferd es will nit bleiben draus,
es kommt halt immer wieder.
der Andre zu der Wirthin sprach:
„Ist mein Kamrad da drinnen?“
geritten ist er fort allein
und ist nicht hier geblieben.‘‘‘
sein Pferd das steht im Stall allein,
er ist nicht fortgeritten.“
daneben auch das Kellerhaus,
und mußt ihn drinnen finden.
so habt ihrs eurem Sohn gethan,
der von dem Krieg ist kommen!“
hab selbst ermordt mein eigen Kind,
hab ihn gebracht ums Leben!
du bringst so Manchen in der Welt
noch um sein junges Leben!
deine Frau geht ihren letzten Gang,
sie geht zum Rabensteine.‘‘‘