Die Kreuzkirche (Canaletto-Mappe)
von der südöstlichen Ecke des Altmarktes her aufgenommen 1757. Die Kirche war von 1492 bis 1498 erbaut, der Thurm damals aber unvollendet gelassen. In den Jahren 1579 bis 1582 wurde der obere Theil des Thurmes von der Stelle an, wo unterhalb der ersten Galerie die helleren Steinlagen beginnen, aufgesetzt, auch das Portal vorgebaut und die Form der Fenster verändert. Die Glocken, die sich bis dahin an der Stelle befunden hatten, wo sich noch die zugemauerte kreisrunde Oeffnung zeigt, wurden höher gebracht und Kanonen auf den Thurm gestellt, die bei hohen Festen Freudenschüsse abgaben. Durch Blitzschlag wurde 1669 der obere Theil des Thurmes zerstört, aber 1673 in der früheren Form wieder hergestellt. – Auf der linken Seite des Bildes tritt das Eckhaus am Altmarkte hervor, wo in unserm Jahrhundert Ludwig Tieck wohnte. Die vorspringende Ecke am Eingange zur Kreuzstrasse bildet das von 1720 bis 1724 erbaute Vitzthumsche, später dem Feldmarschall Grafen Rutowski gehörige Palais, das 1786 durch Brand zerstört wurde. Gegenüber ragt hinter der Kirche eine Ecke des alten Superintendenturgebäudes hervor. Die Thurmuhr zeigt die zweite Nachmittagsstunde, die Besucher der Mittagspredigt verlassen die Kirche. (Oelgemälde Nr. 616 in der Königlichen Galerie.)