Die Jungfrau Maria, als Schützerin von Constanz
Am Schlusse seines „Diariums“ über die Belagerung von Constanz durch den schwedischen Feldmarschall Gustav Horn (vom 7. Septbr. bis 5. Oktbr. 1633), bemerkt unser mehrerwähnte Dr. Speth noch Folgendes:
„Schließlichen ist unangemerckt nicht zu lassen, daß die Erhaltung der Stadt Constanz nach Gott sonderlich der mächtigen Fürbitt und Schutz der allerseeligsten Himmelskönigin Maria billich zuzuschreiben und zu danken seye, indeme der allgemeinen Außsag nach, gleich am vierten Tag der Belagerung, da der Feind mit Feuer- und Granat-Kugeln der Stadt zugesetzt, bey heller Mittags-Zeit ob der H. Augustiner-Kirchen die Mutter Gottes in Gestalt eines schönen Frauen-Bilds, mit einem [41] strahlenden Glantz umbgeben, in Lüfften schwebend gesehen, zumahlen von etlichen Feinden bekennet worden, daß sie inwährender Belagerung eine himmlische Gestalt einer Weibs-Persohn, so ihnen, den Feinden, gantz erschröcklich, öffters vom Rheinegger-Thurm hinauf gegen dem Creutzlinger-Thor hart an der Stadt-Mauer neben den Schuß-Löcheren vorbey-gehend gesehen haben.