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Die Ilse

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« Auf dem Brocken Buch der Lieder (1827) Friedrich Merkel »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Die Ilse
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Aus der Harzreise, S. 303–304
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1824
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
Dies ist das letzte Gedicht im Zyklus „Aus der Harzreise“. Der nächste Zyklus heißt „Die Nordsee, Erster Cyklus“.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[303]

Die Ilse.

     Ich bin die Prinzessin Ilse,
Und wohne im Ilsenstein;
Komm mit nach meinem Schlosse,
Wir wollen selig seyn.

5
     Dein Haupt will ich benetzen

Mit meiner klaren Well’,
Du sollst deine Schmerzen vergessen,
Du sorgenkranker Gesell!

     In meinen weißen Armen,

10
An meiner weißen Brust,

Da sollst du liegen und träumen
Von alter Mährchenlust.

     Ich will dich küssen und herzen
Wie ich geherzt und geküßt

15
Den lieben Kaiser Heinrich,

Der nun gestorben ist.

     [304] Es bleiben todt die Todten,
Und nur der Lebendige liebt;
Und ich bin schön und blühend,

20
Mein lachendes Herze bebt.


     Und bebt mein Herz dort unten,
So klingt mein kristallenes Schloß,
Es tanzen die Fräulein und Ritter,
Es jubelt der Knappentroß.

25
     Es rauschen die seidenen Schleppen,

Es klirren die Eisenspor’n,
Die Zwerge trompeten und pauken,
Und fiedeln und blasen das Horn.

     Doch dich soll mein Arm umschlingen

30
Wie er Kaiser Heinrich umschlang;

Ich hielt ihm zu die Ohren,
Wenn die Trompet’ erklang.