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Die Herrgottskinder

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Textdaten
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Autor: Theodor Storm
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Titel: Die Herrgottskinder
Untertitel:
aus: Sommergeschichten und Lieder, S. 43-44
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1851
Verlag: Duncker
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung: Gedicht
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Bearbeitungsstand
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[43]
Die Herrgottskinder.*

Von oben sieht der Herr darein,
Ihr dürft indeß der Ruhe pflegen;
Er giebt der Arbeit das Gedeihn
Und träuft herab den Himmelssegen.
Und wenn dann in Blüthe die Saaten stehn
So läßt er die Lüftlein darüber gehn,
Auf daß sich die Halme zusammenbeugen
Und frisch aus der Blüthe das Korn erzeugen;
Und hält am Himmel hoch die Sonne,
Daß Alles reife in ihrer Wonne.
Da ständ’ es den Bauern wohl prächtig an,
Das Alles in ihre Scheuern zu laden!
Gott Vater hat auch seinen Theil daran;
Den will er vergaben nach seiner Gnaden.
Da ruft er seine jüngsten Kinderlein;
Die nährt er selbst aus seiner Hand,
Die Rehlein, die Häslein, die Würmlein klein

[44]

Und alles Gethier in Luft und Land;
Das flattert herbei und kreucht und springt,
Ist fröhlich all zu Gottes Ehr’
Und all genügsam was er bringt.
Deß freut sich der Herrgott mächtig sehr,
Er breitet weit die Arme aus
Und spricht in Liebe überaus:
All was da lebet, soll sich freun,
Seid Alle von den Kindern mein;
Und will euch drum doch nicht vergessen,
Daß ihr nichts könnt als springen und fressen.
Hat jeder seinen eignen Ton!
Ihr sollt euch tummeln frisch im Grünen;
Doch mündig ist der Mensch, mein Sohn;
Drum mag er selbst sein Brod verdienen!