Die Erinnerung (Alxinger)
Ach, ich Falscher! konte sie verlassen,
Die mich liebte, wie kein Mädchen liebt,
Die noch jetzt, nicht fähig mich zu hassen,
Sich durch Wehmuth ihre Tage trübt,
In den Sand oft meinen Namen schreibt,
Und dann weint, wenn schnell ein Lüftchen wehet,
Daß die kleinste Spur nicht übrig bleibt.
Both sie, sprich du liebe Quelle,
Nicht dein Wasser, o so süß und helle,
Aus der weissen hohlen Hand mit dar?
Segnend schlürft’ ichs auf, und ihre Wangen
Röther, weil die Kleine sich gebückt,
Einen warmen Kuß auf sie gedrückt.
Ihn von Lieb’ und Unschuld vorgespielt,
Und versilberte die holde Thräne,
O ein zärtlich Herz nur kan es fassen,
Was für Freuden uns die Liebe giebt,
Und ich Falscher hatte sie verlassen,
Die mich liebte, wie kein Mädchen liebt!