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Die Corveier Mönche auf Rügen

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die Corveier Mönche auf Rügen
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 55–56
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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34. Die Corveier Mönche auf Rügen.

Unter dem Kaiser Ludwig dem Deutschen geschah es zuerst, daß die Wenden zum christlichen Glauben bekehrt wurden. Dieser Kaiser forderte viele Mönche und Priester auf, zu ihnen zu ziehen und ihnen das Evangelium zu predigen. So kamen etliche Mönche aus dem Kloster Corvei in Westphalen in das Land zu Rügen, predigten allda, und bekehrten durch die Gnade Gottes die Rügianer zum Christenthume. Sie bauten darauf eine Kirche im Lande, welche sie in die Ehre Sancti Viti weiheten, der ein Patron ihres Klosters zu Corvei war. Denselben gaben sie auch den Rügianern zum Patron.

Die Insel Rügen selbst ließen sie sich von dem Kaiser[1] zum Geschenke machen, und es soll der Schenkungsbrief noch vorhanden sein. Als nun aber nach einiger Zeit die Mönche in ihre Heimath zurückgekehrt waren, und die Vögte, die sie auf der Insel gelassen hatten, anfingen geizig zu werden, und grausam mit den Neubekehrten zu verfahren, da fielen diese von dem christlichen Glauben wieder ab, verjagten die Vögte, und weigerten auch, dem Kloster zu Corvei ferner einen Tribut zu geben. Doch behielten sie den Sanct Vit, wenn auch nicht als einen christlichen Heiligen, so jedoch nun als einen heidnischen Gott, den sie Swantewit nannten, und dem sie einen Tempel zu Arkona erbauten. Nach diesem Swantewit machten sie nachher noch andere, geringere Götter, die sie zu Carenza verehrten.

In solchem Heidenthume verblieben sie, bis sie im [56] Jahre 1168, wie wir gleich erzählen werden, von den Dänen zum Christenthume wieder bekehrt wurden.

Von dem heiligen Vitus soll auch die Rügensche Halbinsel Witkow ihren Namen haben, indem man sie anfangs Vit–ow, d.h. Vits–land geheißen hat.

Alberti Cranzii Wandalia, S. 58.
Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 41. 42.
Joh. Bugenhagii Pomerania, p. 65.
Val. ab. Eickstedt, Epitome Annalium Pomeraniae, p. 11.
Cramer, Gr. Pomm. Kirchen-Chron. I. S. 76.
Chr. Schöttgen, Altes und Neues Pommerland, S. 273.
Grümbke, Darstellung der Insel Rügen, II. 3.

  1. Lothar, s. Wigand Geschichte v. Corvei, II. S. 222.