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Die Brünette (Alxinger)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: Die Brünette
Untertitel:
aus: Gedichte S. 55–56
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
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Erscheinungsort: Halle
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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Die Brünette.


Gesehen, ja gesehn, die göttlichste Brünette,
O Abend, mir ein Wonnefest!
Denn Amor heftete mit untrennbarer Kette
Ihr Bild an meine Seele fest.

5
     Die dunkle Schelmenaug; voll von verhaltnem Feuer,

Und fähig zu der Liebe Wuth,
Die Haar, wie Ebenholz, das unterm leichten Schleyer
Des Dünntuchs doppelt Wunder thut.

     Die Weisse dieser Stirn’, erhöht von Augenbraunen,

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Wie Raben schwarz, wie Seiden fein;

Dies weiche Kinn, umschwebt von Scherz, von süssen Launen,
Und von der Liebe Tändeleyn:

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     Dies Füßchen, nymphenhaft; der Wuchs, o ihn umspannen

Wär Himmelsfreude! herrlich steht

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Sie unter Mädchen da; wie unter kleinen Tannen

Die Königin des Waldes steht.

     Und, o wenn ihre Hand, hin über dem Klaviere
So leicht, so küssenswürdig schwebt,
Wenn, sanfter als der Hauch hinwallender Zephyre,

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Sich ihre Silberstimm’ erhebt.


     Weh mir! da pocht mein Herz, da glühet meine Wange,
Gleich Stürmen treibt es mich herum:
Hoch drängt sich auf in mir ein inniges Verlangen,
Doch, ach! mein Auge selbst ist stumm.

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     Der Boden wanket hin, flieht unter meinen Füssen,

Und lechzend schwör’ ich, Liebe, dir,
Nur Einen, Einen nur von dieses Engels Küssen,
Und o mein Leben nimm dafür!