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Ich lag und schlief, und schlief recht mild

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« Ich kam von meiner Herrin Haus Buch der Lieder (1827) Da hab’ ich viel blasse Leichen »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Ich lag und schlief, und schlief recht mild
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Junge Leiden, Traumbilder, S. 34–35
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1817–1821
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
Auch unter dem Titel »Die Blasse« (»Traumbilder« zyklus, VIII) in Gedichte 1822 (S. 32-33)
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[34]

IX.

     Ich lag und schlief, und schlief recht mild,
Verscheucht war Gram und Leid;
Da kam zu mir ein Traumgebild,
Die allerschönste Maid.

5
     Sie war wie Marmelstein[1] so bleich,

Und heimlich wunderbar;
Im Auge schwamm es perlengleich,
Gar seltsam wallt’ ihr Haar.

     Und leise, leise sich bewegt

10
Die marmorblasse Maid,

Und an mein Herz sich niederlegt
Die marmorblasse Maid.

     Wie bebt und pocht vor Weh und Lust,
Mein Herz, und brennet heiß!

15
Nicht bebt, nicht pocht der Schönen Brust,

Die ist so kalt wie Eis.

     [35] „Nicht bebt, nicht pocht wohl meine Brust,
Die ist wie Eis so kalt;
Doch kenn’ auch ich der Liebe Lust,

20
Der Liebe Allgewalt.


     Mir blüht kein Roth auf Mund und Wang,
Mein Herz durchströmt kein Blut;
Doch sträube dich nicht schauernd bang,
Ich bin dir hold und gut.“

25
     Und wilder noch umschlang sie mich,

Und that mir bald ein Leid;
Da kräht der Hahn – und stumm entwich
Die marmorblasse Maid.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Marmor