Die Alternde
Die Alternde
Dies Lachen! Weh mir, wie kams um deinen Mund?
Was lebt in deinen Wangen enttäuscht und neu?
Tanz verließ deine Glieder ungetreu.
Hart und bitter gehst du durch diese Stund.
Mädchen, die unbekümmerte Wolke ist hin,
Mädchen ist hin, die dich trug.
Dein Gehn ist nicht mehr Glorienflug.
Aus deinen Augen spitzt Wissen und Sinn
Kind, deine Schönheit von anderer Welt,
Wo ist sie? Erde hat sich gerächt!
Weh tiefe Augenränder! Hier quält sich das dürftge Geschlecht,
Mühselig vor Hebel und Rad gestellt,
Deine Wimpern kennen die Frage nun,
Nach Kindern, die elend und barfuß gehn.
Du kannst alles halten, mußt alles tun,
Du fliehst nichts, nichts flieht dich,
Du bist nicht mehr göttlich!
– Wir können dich ansehn.
Wohin ist unser Traum?
Da du beladen vom Himmel vorübergingst,
Wer wurde alt? Nun sprichst du gar
Ernsthaft mit breiter Frauenschar,
Kennst Zahlen und Namen genau.
Wohin ist unser Traum?