Des Schäfers Liebeswerbung

Des

Schäfers Liebeswerbung.

Für Herrn Voß
vor seiner Hochzeit gesungen.

Im Junius 1777.

     Kom, bis mein Liebchen, bis mein Weib!
Und fodre Lust und Zeitvertreib,
So oft und viel dein Herz begehrt,
Und Garten, Flur, und Hain gewärt.

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     Bald wollen wir von freien Höhn

Rund um die Heerden weiden sehn,
Und sehn der Lämmer Frölichkeit,
Und junger Stiere Hörnerstreit;

     Bald hören, durch den Birkenhain,

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Das Tutti froher Vögelein,

Und, an des Bächleins Murmelfal,
Ein Solo holder Nachtigal.

     Bald rudern auf bekränztem Kahn,
Den See hinab, den See hinan;

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Bald Fischgen angeln aus der Flut,

Bald locken junge Vögelbrut;

     Bald athmen auf der Maienflur
Den Balsam blühender Natur;
Bald, um die dünbebuschten Höhn,

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Nach Erd- und Heidelbeeren gehn.

     Ein Blumengurt, ein Myrtenhut
Kühlt Liebchen vor des Sommers Glut.
Ist Liebchen müde, bett’ ich’s gleich
Auf Moos und Thymiänchen weich.

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     Ein Wams, verbrämt mit Schwanenfell

Mit Knöpfen von Krystallen hell,
Ein Rökchen weis, aus zarter Woll’,
Aus Lämchenwoll’ es tragen sol.

     Und hüpfen sol’s in Saffian,

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Mit goldnen Spänglein auf dem Span,

Und weissen Strümpfchen, fein gestrikt,
Mit Blumenzwickeln ausgeschmükt.

     Im Maimond tanzt ein Schäferchor
Dir hundert frohe Reigen vor.

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Behagt dir dieser Zeitvertreib,

So bis mein Liebchen, bis mein Weib!

     Ich sing’ und blas’ auf meinem Rohr
Dir täglich Lust und Liebe vor.
Ist das für Liebchen Zeitvertreib,

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So bis mein Liebchen, bis mein Weib!