Zum Inhalt springen

Der schnellste Zug der Welt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der schnellste Zug der Welt
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 482
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Vergleich verschiedener besonders schneller Züge
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[482] Der schnellste Zug der Welt. Von der Geschwindigkeit der amerikanischen Eisenbahnzüge machen sich viele Leute oft übertriebene Vorstellungen. Diese sprichwörtliche Geschwindigkeit trifft höchstens für einige Züge der östlichen Linien zu, während im allgemeinen die in Europa übliche Durchschnittsgeschwindigkeit kaum erreicht, jedenfalls nicht übertroffen wird. Gleichwohl können sich die Amerikaner rühmen, gegenwärtig den schnellsten Zug der Welt zu besitzen. Der „fliegende Schottländer“, welcher die 632 km voneinander entfernten Städte London und Edinburgh in 8½ Stunden verbindet, bis vor kurzem der König aller Schnellzüge, hat seine Herrschaft niederlegen müssen. An seine Stelle ist der „Empire State Express“ getreten, der die 702 km lange Strecke New-York-East-Buffalo der New-Yorker Centralbahn in 8 Stunden 24 Minuten durchbraust, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 84 km in der Stunde entspricht. Bei einer vor Einlegung dieses Zuges veranstalteten Probefahrt wurde sogar eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 96 km in der Stunde erreicht, ja streckenweise wurde die Schnelligkeit auf die unheimliche Höhe von 2 km in der Minute gesteigert. Der europäische Reisende, welcher die Weltausstellung in Chicago besucht, wird Gelegenheit finden, auf dem Wege dahin sich selbst von dieser neuesten Errungenschaft der Eisenbahntechnik zu überzeugen.

Während der oben bezeichnete schnellste englische Zug eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 74,4 km in der Stunde erreicht, bringt es der jetzige schnellste deutsche Zug, der Berlin-Hamburger Eilzug, auf 78,7 km in der Stunde, wobei allerdings für den letzteren eine zweieinhalbmal kürzere Entfernung in Betracht kommt. Dieser Zug braucht zu der 286 km langen Fahrt 3 Stunden 38 Minuten. Der ehedem vielgenannte „Berlin-Kölner Jagdzug“ bleibt mit 61 km Durchschnittsgeschwindigkeit weit hinter dieser Leistung zurück.