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Der höchstgestiegene Luftdrache

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Der höchstgestiegene Luftdrache
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 876
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[876] Der höchstgestiegene Luftdrache. Wir haben neuerdings (vgl. S. 659 dieses Jahrganges der „Gartenlaube“) mitgeteilt, daß man in Amerika Luftdrachen zur Anstellung meteorologischer Beobachtungen in höheren Luftschichten verwendet, und daß dieselben, am Klavierdraht emporgelassen, in der That beträchtliche Höhen erreichen. Wir tragen heute noch die Beschreibung eines interessanten Aufstieges nach, die in dem Observatorium von Blue Hill veranstaltet wurde. Man ließ den Drachen gegen Mittag aufsteigen. Fünf Stunden lang hielt er sich in einer Höhe von 1500 m über dem Observatorium, dann stieg er zu der gewaltigen Höhe von 2860 m empor. Dieselbe wurde nicht nur vom Observatorium aus trigonometrisch berechnet, sondern auch durch das Registrierbarometer, das sich an dem Drachen befand, angezeigt; sie ist die höchste, die bis jetzt ein Drache jemals erreicht hat. Der Klavierdraht, den der Drache mit emporgenommen hatte, war 6500 m lang und es bedurfte einer Arbeit von zwei Stunden, bis man vermittelst einer Dampfwinde den Draht wieder aufrollte und den Drachen zur Erde niederbrachte. Während des Versuches betrug die Lufttemperatur am Erdboden 17,2°, in der Höhe von 2860 m nur 3,3°. Was die Luftfeuchtigkeit anbelangt, so zeigte es sich, daß verschiedene Luftschichten, die der Drache beim Emporsteigen durchschnitt, verschieden beschaffen waren: die Feuchtigkeitsmesser zeigten bald mehr, bald weniger Feuchtigkeit an. Der Himmel war während des Aufstiegs klar. Auf der Erde wehte ein Südwind von 12 m Geschwindigkeit in der Sekunde, aber in den höchsten Schichten, zu denen der Drache sich erhob, herrschte Westwind. Wir ersehen daraus, wie interessant sich derartige Versuche gestalten und wie viel die Drachen im Dienste der Meteorologie nützen können.