Der Unglückliche an seinen Hund
Hier, wo vor kurzem erst ein Schwarm
Erkaufter Sklaven mich umschwebte,
Wo meinem Winke jeder Arm
Geschäftig vorzukommen strebte,
Dem Tafelfreund entgegen glänzte,
Der mich dafür beym Freudenmahl
Mit frühverwelkten Rosen kränzte;
Hier sitz’ ich nun, den Ueberdruß
Nun rauscht des Tanzes leichter Fuß
Nicht mehr in diesen öden Sälen.
Denn ach! das falsche Glück entflog,
Spie mir ins Antlitz seine Galle,
Es mit auch meine Trauten alle.
Durch ein entehrend Achselzücken,
Ein frostigs Ich bedaure Sie,
Doch du beschämst sie, kleiner Hund!
Gedenkst noch deß, was du genossen,
Du leckst mit immer gleichem Mund
Den Fuß, der oft dich weggestossen,
Mit dem du dich genährt, verbittert,
Gottlob! du bist kein Mensch; die Noth
Hat nicht von mir dich weggewittert!
Du wartest noch allein mir auf,
Beutst mir dein Köpfchen, daß ich drauf,
Dich nach Verdiensten kosend, greife.
Mit schalkem Scherz und Neckereyen,
Durch deine holden Schmeicheleyen;
So laß mich denn, von dir allein
Begleitet, durch das Leben eilen,
Laß mich, und soll das letzte seyn,
Und wenn mir jeden finstern Tag
Noch mehr die Schadenfreude trübet,
Hab’ ich doch jemand, dem ichs klag’,
Ist ein Geschöpf doch, das mich liebet.