Der Todesklang
Es steht an Finnlands Gränzen
Ein festes Schloß erbaut,
Das in des Mondes Glänzen
Weit über die Lande schaut.
Schießt bodenlos ein Fluß,
Man hört auf eine Meile
Fernher den rauschenden Gruß.
Dort ist seit alten Tagen
Ein Klingen, ein süßes Klagen
Hellmahnend aufgewacht.
Wem gilt es wieder heute?
Es ist ein mächtiger Troß,
Gekommen als Wach’ auf’s Schloß.
Liegt schon im halben Schlaf,
Geküßt vom Mondenstrahle
„Wer drunten musiciret,
Und spielt so schöne Stück’?
Wer mir zu Ehren rühret
So holde Feldmusik?“
Spielt einer, den du nicht kennst:
Ich seh’s wohl tauchen und baden
Im Flusse das Gespenst.
„Es tragen mich die Laute
Dort sitzt die Liebe, die Traute,
Was stützt sie sich auf die Hand?“
Sie möchte wohl sitzen in Thränen,
Wär’ ihr dein Loos bekannt;
In ein gar ander Land!
Im Schlafe schon spricht der Knabe:
„Nun, glaub’ ich, schlummr’ ich ein!
Mir träumt’, ich läg’ im Grabe,
Du junger Schwedengraf!
Dein Haupt im Mondenschimmer
Neigt sich zum ewigen Schlaf.
Er hat sein Werk vollbracht;
Die Wellen fallen und steigen,
Der Fluß rauscht durch die Nacht.