Der Soldat
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Der Soldat.
Als ausgetobt des Krieges Lärm,
Als man uns Frieden brachte,
Der manches Kindlein vaterlos
Und manche Wittwe machte,
Vom Schauplatz uns’rer Thaten,
Im kleinen Ränzel alle Hab’
Des ehrlichen Soldaten.
Niemals konnt’ ich bereichern mich,
D’rum konnt’ ich jetzt so fröhlich auch
Zu meiner Heimath wandern.
Ick dacht’ wohl an den Strand von Coil,
An meine Nancy dacht’ ich,
Und schöne Pläne macht’ ich.
Da kam ich endlich in das Thal,
Wo ich als Kind gesprungen,
Dort ist die Mühle, dort der Strauch,
Da steht sie selbst, vor ihrer Hütt’,
Ich sah nach ihr mit Sehnen,
Und wandt’ mich um, wischt’ aus dem Aug’
Die heißen Freudenthränen.
Süß wie die Fliederblüthe,
O, glücklich, glücklich ist der Mann,
Auf den Du schau’st mit Güte!
[147] Ich bin nur arm, hab’ weit zu geh’n,
Ich diente lang’ dem Vaterland,
Erbarm’ Dich des Soldaten!
Sie sah mich schweigend lange an,
Mit sanftem Augenschimmer,
Und ich vergeß ihn nimmer.
Mein schlechtes Dach, mein schlichtes Mahl
Will gern ich mit Dir theilen:
Denn wer des Königs Rock trägt, hat
Sie sah – da ward sie plötzlich blaß,
Dann roth bis an das Mieder,
Dann sank sie mir an’s Herz und rief:
Mein Will! Bist Du es wieder?
Der treue Liebe schützet,
Ich bin es selbst – und glücklich jetzt
Daß er sein Lieb besitzet.
Der Krieg ist aus, ich komme heim,
Zwar sind wir arm an Gut und Geld,
Doch reich ist unser Lieben.
Mein Vater ließ mir eine Farm,
Sprach sie, die kann jetzt frommen,
Und sei darin willkommen!