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Der Herr und sein Schildknecht (Erk, Variante 2)

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Der Herr und sein Schildknecht
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 21
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
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8a. Der Herr und sein Schildknecht.
(„Andere schöne Bergkreyen. Nürnberg, 1547.“ Nr. 9.)


1.
Es reit ein Herr und auch sein Knecht

wol über ein Heide, die was schlecht,
ja schlecht;
und Alles was sie redten da,
was Alles von einer wunderschönen Frauen,
ja Frauen.

2.
„Ach Schildknecht, lieber Schildknecht mein,

was redst von meiner Frauen,
ja Frauen,
und fürchtest nicht mein braunen Schild?
zu Stucken will ich dich hauen
vor mein Augen!“

3.
‚‚‚Euern braunen Schild den fürcht ich klein,

der lieb Gott wird mich wol bhüten,
behüten.‘‘‘
Da schlug der Knecht sein Herrn zu Tod,
das gschah um Fräuleins Güte,
ja Güte.

4.
‚‚‚Nu will ich heimgehn landwärts ein

zu einer wunderschönen Frauen,
ja Frauen!
Ach Fräulein, gebt mirs Botenbrot!
euer edler Herr und der ist todt
so fern uf breiter Heide,
ja Heide!‘‘‘

5.
„„Und ist mein edler Herre todt,

darum will ich nicht weinen,
ja weinen;
den schönsten Buhlen den ich hab,
der sitzt bei mir daheime
mutteralleine.

6.
„„Nu sattel mir mein graues Roß!

ich will von hinnen reiten,
ja reiten.““
Und da sie uf die Heiden kam,
die Lilien thäten sich neigen
uf breiter Heiden.

7.
Uf band sie ihm sein blanken Helm

und sah ihm unter sein Augen,
ja Augen:
„„Nu müß es Christ geklaget sein,
wie bist so sehr zuhauen
unter dein Augen!

8.
„„Nu will ich in ein Kloster ziehn,

will den lieben Gott für dich bitten,
ja bitten,
daß er dich ins Himmelreich wöll lahn,
das gscheh durch meinetwillen!
schweig stille!““

1. reit, ritt. was, war. – 3. klein, wenig. – 7. zuhauen, zerhauen.