David und Salomo/08. Vortrag
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Wer dem HErrn dienen will in etwas Großem, der muß einen langen Athem haben, mit Geduld ausharren im guten Werk, nicht ermüden, unverwandt zum Ziele gehen. Dann werden ihn seine Füße dorthin bringen, wo das Kleinod am Ziele seiner wartet, und wo seine Sehnsucht Erfüllung wird.
Man kann es bei der religiösen Unwissenheit und der allgemeinen Verwirrung in gottesdienstlichen Dingen, die vor Davids Zeit herrschte, begreiflich finden, daß David das erste Mal glaubte, die Sache ohne Beiziehung der Priester selbst in die Hand nehmen zu können. Doch ist er auch damals nicht so weit gegangen als Usia, der selbst hinzutrat, priesterliche Werke zu thun. Jetzt aber hat er seinen Fehler eingesehen und bekennt ihn auch frank und frei den Priestern, er gibt die ganze Schuld des Mislingens dem Umstande, daß die Priester damals nicht dabei gewesen waren, und überlegt nach allen Seiten, daß es nicht wieder an etwas fehle, sondern die Sache gelinge. Davids Verhalten in der ganzen Sache ist musterhaft, wir können viel von ihm lernen.
Wenn irgendwo ein Mißlingen ist, so forsche man nicht nach der nächsten Ursache allein, sondern thue Buße allewege. Da bekenne einer dem andern seine Sünde, da mahne einer den andern zur Buße, und wenn der König den Hohenpriester ermahnen muß. Der innere Fortschritt darf nicht unterlassen werden, man muß in Buße und Heiligung vorwärts gehen, wenn man sich vorgenommen hat, dem HErrn JEsus und Seinem Reich zu dienen.
Dabei möchte ich Eins hervorheben. Habt ihr nicht bemerkt, daß der König David ausdrücklich lauten Gesang befahl? Die Stimme des Menschen ist gewissermaßen die aus der Brust des Menschen hervorschlagende Opferflamme: so opfert die Seele ihren Leib im Gesang. Darum gehört das Opfer der Lippen zur Feier der Feste Gottes. Wenn die Lade gekommen wäre in aller Herrlichkeit, es wäre aber eine schweigende Menge daneben gegangen, wie hätte sich das geziemt? Oder wenn eine Schaar mit träger Stimme ihr vorangezogen wäre, hätte sich das geziemt? Die laute Stimme kommt aus der Inbrunst der Andacht, aus dem Feuer des Herzens. Was ist alle Festfeier ohne Stimme?
So hat David also alles gethan, um das Haus seines Gottes und den Gottesdienst herrlich zu machen. Er kann uns darin wol Vorbild sein. Es hat heilige und treue Menschen gegeben, die da meinten, zu einem Gotteshaus sei alles gut genug. Noch jetzt gibt es solche, die im eignen Haus alles zur Bequemlichkeit einrichten und das Gotteshaus vernachlässigen zu dürfen glauben. Ja für das Gotteshaus haben die Leute kein Geld, keinen Fleiß, kein Geschick noch Nachdenken. Woran fehlt es da im tiefsten Grunde? Sie| haben keine Ueberzeugung von der Gegenwart Gottes in der Kirche und insonderheit von Seiner Gegenwart im Sacrament. Wer einsieht, daß da mehr Herrlichkeit ist als im Tempel Salomonis, als in der Wolken- und Feuersäule, der wird auch einsehen, daß der Ort, wo Gott den Seinen begegnet, eine würdige Beschaffenheit haben muß, der wird eifern für Schönheit des heiligen Orts und wird sich schämen, sein Glas Narde zurückzuhalten, das er dem HErrn JEsus schuldig ist.* | * | |||
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