Einst sass die Unschuld neben meinem Bette
Und schirmte mich mit stiller Segnerhand,
Sie schritt mit mir zur Vesper und zur Mette
Und knüpfte in mein Haar ein blaues Band.
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Verführung nahte. Durch mein Herz gestrichen
Kam heiss ein Hauch, der es zur Glut entfacht;
Doch trog die Liebe nur. Als sie gewichen,
Erstarb die Scham, im Innern ward es Nacht.
Bald klang das helle Gold im alten Spinde,
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Die Schande zählte grinsend Stück für Stück,
Ein blankes Geldstück kam auf jede Sünde,
Der Haufen Gold verschlang mein Jugendglück.