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Das deutsche Mädchen

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Textdaten
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Autor: Heinrich Albert
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Titel: Das deutsche Mädchen
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aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 116–117
Herausgeber: Maximilian Bern
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[116]

Das deutsche Mädchen.

     Ihr, mit Rosen auf den Wangen,
Und die Haare goldgeschmückt!
Euer wunderstolzes Prangen,
Das nur Thoren hochentzückt,

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Wert ist’s meines Lobes nicht,

Wenn euch teutscher Sinn gebricht.

[117]

     Hat die Göttin auch des Glückes
Fürstengüter euch beschert,
So, dass demutvollen Blickes

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Alt und Jung Verehrung schwört –

Wenn euch teutscher Sinn gebricht,
Acht’ ich aller Schätze nicht.

     Eure höflichen Geberden,
Eure schöne Redekunst,

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Ob sie laut gepriesen werden,

Sind nur Spiel und eitel Dunst,
Und besteh’n, ihr Jungfrau’n, nicht,
Wenn euch teutscher Sinn gebricht.

     Käm’t auch edeln Stammes wegen

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Ihr den Königinnen gleich,

Dennoch wahrhaft überlegen
Bleibt ein teutsches Mädchen euch.
Hoher Stand beliebt uns nicht,
Wo der teutsche Sinn gebricht.

Heinrich Albert.
(1604–1639.)