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Das Wappen der Herren von Gersdorf

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Das Wappen der Herren von Gersdorf
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 110–111
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[110]
722) Das Wappen der Herren von Gersdorf.
S. Haupt Bd. II. S. 30.

Es war einst ein König von Burgund, der hieß Rudolph: auf dessen Befehl wurde einst ein Edelmann hingerichtet, der eine Jungfrau geraubt hatte. Der Edelmann hatte einen Sohn, der war jung und bartlos, der wollte seinen Vater rächen, verkleidete sich als ein Mädchen und kam an den Hof, wo er unter die Dienerinnen des Königshofes aufgenommen wurde. Eines Abends, als er wußte, daß die Hofleute hoch bankettirten und voll süßen Weines waren, verleitete er die junge Königstochter in den Garten spatziren zu [111] gehen. Von dort aus führte er sie immer weiter ins Feld hinein, in der Absicht, sie zu entführen und verbarg sich mit ihr in ein Weizenfeld. Bald aber merkte es das Hofgesinde und sagte es dem König an, daß die Prinzessin abhanden gekommen, und der König schickte alle fort, um des Königs Töchterlein zu suchen. Da war einer Namens Heinrich, des Erasmus Steindorf, eines tapfern Kriegers Sohn, der hatte das Glück, sie in dem Gerstenfelde aufzufinden und den Räuber festzuhalten. Dafür erhob der unglaublich erfreute König ihn in den Adelstand, wandelte seinen Namen aus Steindorf in Gerstdorf und setzte ihm auf sein Wappen als Helmzier eine Pagenmütze und zwei Büschel Gerstenähren statt eines Federbusches, darum, daß er aus dem Gerstenfelde die Prinzessin in die Arme des besorgten Vaters zurückgeführt und von großem Unheil errettet hatte.