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Das Märchen von der Wolke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Das Märchen von der Wolke
Untertitel:
aus: Larenopfer. In: Sämtliche Werke, Band I, S. 45.
Herausgeber: Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt durch Ernst Zinn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1955
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Frankfurt am Main
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf den commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1895
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Bearbeitungsstand
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[45] DAS MÄRCHEN VON DER WOLKE

Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.

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Ein Wölkchen wollte davon naschen,

und es gelang ihm, ein paar Zoll
des hellen Rundes zu erhaschen,
rasch kaut es sich die Bäckchen voll.

Es hielt sich lange auf der Flucht auf

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und sog sich ganz mit Lichte an; –

da hob die Nacht die goldne Frucht auf:
Schwarz ward die Wolke und zerrann.