Das Leipziger Kreutz
Hoch auf dem Berge steht das Kreutz,
Trotzt allem Sturmes Graus,
Ein Denkmal jener Wunderschlacht,
Die Freiheit unserm Volk gebracht,
Drob zürnt der Fürst der Finsterniß,
Der’s Kreutz nicht leiden mag,
Nicht leiden mag den neuen Schwung
Aus Knechtschaft und aus Dämmerung
Der ruft die Winde all’ herbey:
Auf, werft das Kreutz mir um!
Der Ost und Nord sprach: Nein ich stritt
Ja selbst auf Leipzigs Feldern mit;
Nun, rief der Teufel, du! das ist
Ja wohl ein Streich für dich!
Ah Monsieur Satan, pardonnez!
Der deutschen Säbel thun gar weh,
Da tritt der Südwind vor: Ich thu’s,
Doch unter dem Beding,
(Am hellen offnen Tage nicht!
Dergleichen, wißt ihr, scheut das Licht)
Der Erbfeind grinzt ihm Beyfall zu;
Bravo! Du bist mein Mann!
Und steht das Holz zu fest, nimm Du
Ein Dutzend Teufel noch dazu!
Und als es Nacht geworden, ras’t
Ein unerhörter Sturm,
Doch hätt’ er’s nicht für sich vollbracht,
Wo ihm nicht half der Hölle Macht –
Die Sonne Morgens sah den Greul,
Verbleicht für Ingrimm schier.
Wer deutscher Mann und Christ, wohlauf!
Trotz Teufel richtet wieder auf