Christliche Symbolik/Noah
Noah steht in Beziehung zu Adam, wie die Wiedergeburt des Menschengeschlechts zu dessen Geburt, und wird insofern, wie schon die Mystiker des Mittelalters anerkannt haben, ein Vorbild des Heilands, seine Arche ein Vorbild des Schiffes der Kirche, seine Taube ein Vorbild des heiligen Geistes, die Sündfluth selbst der Taufe, der von Noah gepflanzte Weinstock des heiligen Abendmahls, seine Aufdeckung durch Cham das ecce homo. Vgl. Rupert. Tuit. p. 48. Auch schon auf den alten römischen Katakombenbildern gehört Noah, wie er, aus dem Kasten hervorschauend, die Taube entlässt, zu den Grabsymbolen, durch welche auf die Auferstehung hingewiesen wird. Nur diese Beziehungen gehören in die christliche Symbolik, von der verbannt bleiben muss Alles, was neuere rationalistische Exegeten ausgeklügelt haben [164] über die Etymologie des Namens Noah und dessen Verwandtschaft mit navis, Neck, Nix. Buttmann (Mythologus I. 172 f.) schämte sich nicht, ihn wegen der Reben sogar in Verbindung zu bringen mit dem griechischen Bacchus. Hinter all diesem gelehrten Unsinn verbirgt sich immer nur Hass gegen die christliche Wahrheit und das Trachten, die theologische Jugend irre zu führen.
In der Reihe der Patriarchen ist Noah immer durch die kleine Arche kenntlich, die er trägt. Vgl. die Artikel Arche und Regenbogen.