Caprera
[160] Caprera, das Asyl des großen Garibaldi, haben wir bereits in Nr. 7 unserer Zeitschrift geschildert und es blieb uns demnach nur noch übrig, unsern Lesern auch eine authentische naturgetreue Abbildung der Insel zu geben. Eine Turiner Photographie bot uns Gelegenbeit dazu.
Gott weiß es, ein Paradies hat sich der tapfere Befreier seinen Vaterlandes nicht ausgesucht! Wer die schönste Stadt Europa’s erobert, wer an den reizenden Meerpromenaden von Nizza und Genua gewandelt, dem, sollte man meinen, müßte dieses steinige, unfruchtbare Haidefeld wir eine Hölle erscheinen. Den bescheidenen Ansprüchen den ehemaligen Dictators von Sicilien und Eroberers des herrlichsten Königreichs genügen diese wüsten Granitmassen; ruhig arbeitet er täglich an der Urbarmachung seiner Felder und wartet der Zeit, wo ihn sein Vaterland wieder rufen dürfte. Arm zog er hinaus, arm kehrte er heim, so arm, daß der Befreier seines Vaterlandes, laut englischem Blaubuche, genöthigt war, bei seiner Abreise von Neapel, um die Kosten der Heimfahrt zu bestreiten, von englischen Freunden 4 Pfund zu leihen.