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Beschreibung des Oberamts Tuttlingen/Kapitel B 5

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Hausen ob Verena.
Gemeinde III. Kl., mit Mühle. 607 Einw., worunter 4 Katholiken, a. Hausen, Pfarrdorf mit 595 Einw., b. Hohenkarpfen, Hof, 12 Einw. Ev. Pfarrei, die Kath. sind nach Gunningen eingepfarrt. 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Am nordwestlichen Fuß des aus weißem Jura bestehenden Gebirgsstocks, welcher sich zwischen dem Stettbach und dem Faulenbach kräftig erhebt, hat der reinlich gehaltene Ort auf einem bis zu dem sog. Horn vorgreifenden Gebirgsausläufer eine hohe schöne Lage; eine besondere landschaftliche Zierde der nächsten Umgegend bildet der 1/4 Stunde südlich vom Ort frei aufstrebende, kegelförmige Hohenkarpfen, auf dessen Kuppe sich dem Auge ein herrliches Panorama erschließt. Überdies erlaubt jeder freie Punkt, besonders der Suntelberg oder der Hausener-Kapf, schöne Aussichten.

Der unebene, eine ziemlich ausgeprägte Terrainmulde quer durchziehende Ort ist in einer Länge von etwa 10 Minuten an die Spaichingen-Gunninger Vizinalstraße hingebaut und bildet nur zwei Häuserreihen, mit Ausnahme von zwei kurzen, gegen Norden abgehenden Seitengassen. Die durchaus ziegelbedachten Gebäude sind, einige neuere abgerechnet, minder schön und theilweise an den Giebelseiten verschindelt; in den nicht überbauten Räumen zwischen den Gebäuden stehen meist Obstbäume, zu denen sich nicht selten auch Pappeln, Eschen und schönwüchsige Nußbäume gesellen und zur Freundlichkeit des Orts wesentlich beitragen. An einigen Gebäuden erhielt sich alter Holzbau mit Renaissanceornamenten.

Die hoch an der Nordseite des Dorfes gelegene, im vorigen Jahrhundert umgebaute Kirche zeigt, zum Theil noch, wenn auch sehr späte, gothische Formen, namentlich am vieleckig geschlossenen, ohne Strebepfeiler aufgeführten Chor, an dem sich einige Maßwerksfenster erhielten. Das schlicht gehaltene Innere besitzt jedoch einige beachtenswerthe Werke der bildenden Kunst, nämlich eine sehr schöne spätgothische Predella, darstellend die lebhaft aufgefaßten Brustbilder Christi und der zwölf Apostel, sodann ein hübsches Krucifix und eine große, sehr tüchtig gemalte Gedenktafel mit Christus am Kreuz und den zwei daneben knieenden Gestalten der Stifter, Johann III. von Karpfen und seiner am 2. Dezember 1569 verstorbenen Frau Ursula, geb. v. Reischach. Im| Hintergrund Jerusalem und die Burg Karpfen. An der Nordwand des Chors steht ein ziemlich roh gearbeitetes steinernes Grabdenkmal; unten zu Seiten des Gekreuzigten knieen Mann und Frau mit ihren Wappen. Darüber folgende Inschriften:

Anno 1601 an dem 19. tag novemb. starb der edel und fest Eberhart von Karpfen zu Karpfen, diser Zeit wonhaft zu Tuttlingen, dem gott der almechtig gnedig und barmherzig sein wel und an yenem tag mit sampt seiner geliebten Hausfrowen mit alen auserwelten gotes eine freliche uferstehung verleihe. Amen.

Anno 1579 uf den 5. tag septemb. zwischen ein und zwei ur nachmittag starb die edel und tugentsam Frow Anna Magdalena von Karpfen, geborne von Wendorf, ires alters im 24. Jar, deren der almechtig got well gnedig und barmhertzig sein und an yenem Tag mit allen userwelten eine freliche uferstehung verleihe. Amen.

Der kleine Grabstein an der Nordseite des Schiffes zeigt die Wappen von Zeller und Deimling und die Inschrift: Allhier haben Johann Friedrich Zeller, Pfarrer dahier und Friderika Susanna, geb. Deimling, ihres 4tägigen lieben Kindes nahmens Christina Dorothea todten Leib geleget anno 1732, den 15. Juni. Jesus erwecke ihn einst zum ewigen Leben. Amen.

Endlich sei noch erwähnt an der linken Seite des Chorbogens eine schöne gußeiserne Tafel mit der Inschrift: Zum Andenken an die im Kriege von 1870 gebliebenen Jakob Klaiber, gest. am Typhus Vitry 14. Nov. 1870, Johann Georg Klaiber, verwundet vor Paris, gest. Stuttgart 1. Mai 1871.

Von den zwei verzierten Glocken auf dem Thurm hat die größere die Umschrift: Gegossen von Ch. Lud. Neubert, herz. priv. Stuck- und Glockengießer in Ludwigsburg, Anno 1789, die kleinere: Gegossen von A. Hugger in Rottweil 1859, und

Zu Gott empor!
Ruf ich in’s Ohr.

Der Friedhof wurde im Jahre 1825 hinter der Kirche neu angelegt, bis dahin befand er sich vor derselben.

Das freundlich zwischen Obstbäumen gelegene Pfarrhaus ist wie die Kirche von der Stiftungspflege zu unterhalten; sein Erbauungsjahr ist unbekannt.

Das vor etwa 40 Jahren erbaute und im Jahre 1851 zu seinem gegenwärtigen Zweck hergerichtete Schulhaus enthält zwei Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Das| schon alte Rathhaus wurde im Jahre 1875 gründlich erneuert und ist jetzt in gutem Zustand, in demselben befindet sich auch ein öffentliches Backhaus, überdies sind 4 öffentliche Waschhäuser und ein Armenhaus vorhanden.

Trinkwasser liefern hinlänglich 8 laufende und 2 Pumpbrunnen, das Wasser ist gut, und nur eine Quelle im oberen Theil des Orts hat einen Beigeschmack und scheint etwas eisenhaltig zu sein. Auch die Markung ist ziemlich reich an Quellen, die bedeutendste ist die des Heselbachs, die am Fuß des Hohenkarpfen entspringt und den im Ort beginnenden Bach namhaft verstärkt, ferner die Tannenquelle und der Allmandbrunnen. Größere Wasserleitungen in hölzernen Deucheln bestehen zwei, die eine 2000′, die andere etwa 1200′ lang.

Die Einwohner, namentlich die eigentlichen Bauern (weniger die Maurer, Weber, Schuhmacher) sind körperlich kräftig, gesund, meist von mittlerer Statur und gegenwärtig zählen zwei Personen über 80 Jahre, ein Mann mit 92 Jahren ist erst vor drei Jahren gestorben; man trifft unter ihnen im allgemeinen viel Fleiß, Sparsamkeit, schlichten und kirchlichen Sinn. Die Vermögensverhältnisse sind mittelmäßig und der vermöglichste Bürger besitzt etwas über 20 Morgen Feld und 31/2 Morgen Wald, der Mittelmann 12 M. Feld und 3 M. Wald, die ärmere Klasse 1/2–1 M. Feld. Auf Gunninger Markung besitzen die Ortsbürger 73 M., auf Seitinger 91/2.

Die Haupterwerbsquellen der Einwohner bestehen in Feldbau, Viehzucht und etwas Obstbau, während sich die Gewerbe meist auf die gewöhnlichen Handwerker beschränken, unter denen die Schuster, Schneider, Weber, Maurer und Zimmerleute am stärksten vertreten sind und meist auch nach außen arbeiten. Als Nebenerwerbszweig treiben Kinder und ledige Mädchen das Palmhutflechten für die Fabrik von Weißer in St. Georgen. Drei Schildwirthschaften, worunter eine mit Bierbrauerei, und 4 Kramläden sind vorhanden; auch besteht 1/4 Stunde südlich vom Ort eine Mühle mit einem Mahl- und einem Gerbgang.

Die ziemlich ansehnliche Markung, von der übrigens der größere Theil mit Wald bestockt ist, hat, soweit sie für den Feldbau benützt wird, eine theils ebene, theils gegen das Heselbach-Thälchen abhängige Lage, während der um den Hohenkarpfen gelegene Theil bergig genannt werden darf. Der aus den Zersetzungen des braunen und weißen Jura bestehende Boden gehört zu den mittelfruchtbaren und ist vorherrschend kalkhaltig, etwas hitzig, nicht besonders schwer und nicht tiefgründig. Zwei| Steinbrüche, der eine im weißen, der andere im braunen Jura, eine Lehmgrube und eine Kalkkiesgrube sind vorhanden; Bohnerzgruben bestanden früher in der Reh- und Konradshalde.

Das Klima ist nicht rauh und zeichnet sich besonders durch Gleichmäßigkeit aus, im Sommer geringere Hitze, im Winter geringere Kälte als im Thal. Gegen Nordosten ist die Gegend, namentlich das Dorf, mehr geschützt als gegen Westen und Süden. Kalte Nebel kommen nicht vor und schädliche Frühlingsfröste sind nicht so häufig als im Thal, auch wird die Gegend selten von Hagelschlag heimgesucht. Von feineren Gewächsen gedeihen die Gurken nicht gerne und von den Bohnen nur die rauheren Sorten (Feuerbohnen).

Die Landwirthschaft wird so gut, als es die Verhältnisse erlauben, betrieben, wozu man sich der neueren, theilweise auch noch der älteren deutschen Wendepflüge bedient; nur die Gemeinde hat eine eiserne Egge und eine Steinwalze. Zur Verbesserung des Bodens wird neben den gewöhnlichen Düngungsmitteln und der fleißig gesammelten Jauche noch Gips und Asche angewendet. Zum Anbau kommen vorzugsweise Dinkel, Haber, Gerste und etwas Linsen, nur wenig Roggen und Weizen; in der Brache baut man sehr viel Kartoffeln, die sehr gut gerathen, Futterkräuter (Klee und ziemlich viel Esparsette), sehr wenig Mohn, Hanf und Flachs nur für den eigenen Bedarf. Von den Felderzeugnissen können etwa 200 Scheffel Dinkel und 100 Scheffel Haber meist auf der Schranne in Spaichingen, theilweise auch an Fruchthändler verkauft werden; auch Kartoffeln werden nach außen abgesetzt. Der Wiesenbau ist sehr beschränkt und ermöglicht weitaus nicht die Erhaltung des nöthigen Viehstandes, weßhalb neben den Futterkräutern sehr viel Stroh gefüttert werden muß, was die Düngerbereitung etwas beeinträchtigt.

Die Obstzucht wird in ziemlicher Ausdehnung betrieben und ist immer noch im Zunehmen begriffen; das Obst geräth nicht ungerne und in günstigen Jahrgängen konnte schon um mehrere 1000 Gulden nach außen verkauft werden. Man pflanzt Luiken, Fleiner, Rosenäpfel, Junkersbirnen, Knausbirnen und andere Mostbirnen; von Steinobst nur wenig Zwetschgen, Kirschen und Pflaumen. An geschützten Stellen gedeiht auch der Nußbaum. Die Jungstämme werden aus der Gemeindebaumschule bezogen, auch ist ein tüchtiger Baumwart aufgestellt.

Die Gemeinde besitzt 5181/8 Morgen Waldungen (meist Nadelholz), deren jährlicher aus 113 Klft. und 3400 St.| Wellen bestehender Ertrag verkauft und von dessen Erlös jedem Bürger 3 fl. an der Gemeindesteuer gutgeschrieben werden; überdies fließen noch 1000–1200 fl. in die Gemeindekasse.

Eigentliche Weiden sind, mit Ausnahme der zum Hofgut Hohenkarpfen gehörigen, nicht vorhanden, auch die Brach- und Stoppelweide wird seit Jahren nicht mehr verpachtet. Von Allmanden bestehen etwa 110 Morgen; sie werden an ältere Bürger zu je 1 Morgen verpachtet, was der Gemeinde eine jährliche Rente von etwa 300 fl. sichert; überdies bezieht sie noch aus verpachteten Gemeindegütern etwa 20 fl. Auch besitzt sie noch Wiesenstücke, welche zur Farrenhaltung benützt werden.

Die Rindviehzucht liefert eine Kreuzung von Land- und Simmenthalerrace, zu deren Nachzucht ein Simmenthaler- und ein Landfarre aufgestellt sind. Der Handel mit Vieh beschränkt sich auf jüngeres Vieh, das auf benachbarten Märkten in geringer Anzahl verkauft wird. Von namhafter Bedeutung aber ist die Schweinezucht (halbenglische Race), die jährlich neben einem Verkauf von vielen aufgemästeten Schweinen auch noch einen von etwa 600 Ferkeln, hauptsächlich an fremde Schweinhändler, erlaubt.

Von Anstalten nennen wir die Sonntags-, Winterabend- und Industrieschule.

Die Stiftung besitzt 1600 fl. Kapitalvermögen, ferner ist eine kirchliche Armenstiftung von 62 fl. vorhanden, deren Zinse an Ortsarme ausgetheilt werden und überdies besteht noch ein aus dem Jahr 1817 stammender, 240 fl. betragender, bürgerlicher Armenfonds, dessen Zinse zur gesetzlichen Armenpflege verwendet werden.

Von Spuren aus früher Vorzeit nennen wir in erster Linie eine ehemalige Römerstraße, die von Spaichingen herkommend durch den Ort führte, etwa in der Mitte desselben eine Wendung gegen Süden machte und unter der Benennung „Heerweg“ über die „Heeräcker“ nach Seitingen läuft. In der Nähe dieser Straße stand auf dem sog. „Schildbühl“ ein römisches Gebäude, von dem man noch Mauerschutt, römische Ziegel etc. findet; auch wurden früher in der Nähe des Orts schon römische Münzen aufgefunden.

Auf dem frei sich erhebenden Hohenkarpfen stand die Burg gleichen Namens, von der sich nur noch eine etwa 25′ hohe Wand von einem Schloßgebäude und einige weitere unbedeutende Mauerreste erhalten haben; um die Burg scheint ein gemauerter Burggraben| sich gezogen zu haben. Auf dem Berg sind schon Bronze-Gegenstände (z. B. ein Bronzemesser) gefunden worden. Noch zu Ende der dreißiger Jahre waren am Berge Spuren einer Vorburg, Reste einer Ringmauer und Grundgemäuer zweier Thürme zu erkennen.

Zu der Gemeinde gehören:

Hohenkarpfen, Hof, hat 1/4 Stunde südlich vom Mutterort am südlichen Fuß des Hohenkarpfen eine herrliche gegen Norden und Osten geschützte Lage. Der früher dem Freiherrn v. Wiederhold gehörige, neuestens in andere Hände übergegangene Hof, von dem man eine reizende Aussicht genießt, besteht aus einem Wohnhaus und einigen Ökonomiegebäuden und ist mit einem reichlich fließenden Brunnen versehen; das hiezu gehörige 240 Morgen große Gut, darunter 137 M. Äcker und 96 Morgen Wiesen, bildet eine eigene Markung, welche den Hohenkarpfen mit seinen nächsten Ausläufern umschließt und im Dreifeldersystem gut bewirthschaftet wird; die Weiden werden an einen fremden Schäfer verpachtet.

Mühle, liegt 1/4 Stunde südlich vom Mutterort am Heselbach. (S. oben.)

Um 1090 hat Kloster St. Georgen Güter hier (Mart. 67, vgl. Gunningen, besonders betreffs des Kirchlichen). Weiterhin kommt Husen[1] apud Kalphen 1275 als eigne Pfarrei mit einem Rektor vor. Dieser fatirte ein Einkommen von 15 Pfd. Rottweiler Pfennige (ca. 180 fl.) und zahlte seinen Kreuzzugszehnten (lib. dec.). Der Ort theilt das Schicksal der Herrschaft Karpfen,[2][ER 1] deren Geschichte nach der Monographie von Dr. Glatz in den Neuen Mittheilungen des archäologischen Vereins zu Rottweil 1878 hier im Abrisse folgt.

| Zuerst kommt vor Egilwarth von Calpfen oder Calpho 1050–1090; sodann Sigehart und seine Mutter Ita von Calphe, welche zwischen 1090 und 1100 ein Hofgut zu Thuningen mit drei Mansen an’s Kloster St. Georgen schenken. Berthold von Kalpfo urkundet 1194. Heinrich von Kalphin ist 1207–1234 Abt von Reichenau. Die Obigen erscheinen sämmtlich als Lehenträger von Nellenburg oder auch der mit dieser Familie nahe verwandten der Stifter von St. Georgen, Hesso und Hezilo. 1350 ist Kalpfen im Besitze der Herren von Blumberg, (Konrad von Blumberg 1350 der urkundlich erstmals benannte Herr von Kalpfen; wird als schuldig des Todtschlags von Ulrich Trossinger von Hausen bezeichnet; Fickler Anniv. b. 2, 17) von welchen 1382 St. Georgen die Burg kauft. 1429 oder etwas später verkauft Heinrich von Blumberg Schloß Karpfen an Rudolf von Fridingen und Stefan von Emershofen, aus deren Händen es 1444 an Wirtemberg gelangt.

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Übrigens hatten Ende des 13. Jahrhunderts die Grafen von Lupfen-Stühlingen Karpfen vorübergehend besessen, an welche es durch Vermittlung der genannten Ita (1090–1100), einer gebornen Maier von Thuningen, gekommen sein kann. Wirtemberg aber muß schon Ende des 14. Jahrhunderts wenigstens einen Theil der Burg Karpfen besessen haben; denn zu dieser Zeit tragen sie die Herren von Remchingen von ihm zu Lehen und 24. Mai 1403 erlaubt Kaiser Ruprecht dem Reinhard von Remchingen und seinen Erben in Husen off Frene (so hier zum erstenmale)[3] gelegen by ihrem Huse Kaipfen (und in Balgheim) Schultheißen und Schöffen und ein Halsgericht zu haben (O. A. Spaichingen 252). 7. Oktober 1410 besitzen mehrere Herren von Remchingen, Reinhard Nix von Enzberg, Hans und Heinrich, Brüder, sowie Hans Röter in Gemeinschaft mit Markgraf Otto von Hochberg, Graf Fritz von Zollern, der Ältere, Graf Eitelfritz von Zollern, Graf Bernhard von Eberstein und Reinhold Herr von Irslingen die Burg als Ganerbschaft und geben dem Markgrafen Bernhard von Baden das Öffnungsrecht an derselben. 15. October 1410 schließen dieselben einen merkwürdigen Burgfrieden, aus welchem die damalige Ausrüstung| und Armirung einer festen Ritterburg erhellt. Es solle vorhanden sein: alles Zeug und Gezierd zum Messe lesen, ein Thorwart, ein Tagwächter mit sechs Wächtern, ein biderber Edelmann als Schloßhauptmann, der den Wünschen des Baumeisters wegen Bau und Zeug nachkomme, vier bis sieben Reisige innerhalb der Ringmauern, acht gute kupferne Büchsen, vier Steinbüchsen und vier Klotzbüchsen, ein Zentner Salpeter, Blei, Kohlen und anderes nothwendiges Zeug, zwanzig gute Armbrüste, je zu 4 fl. werth, 5000 gute Pfeile, 20 Hauben, Goller, Panzer, Brustbleche, Armzeug, Handschuhe, eine Schmiede u. s. w. In den damaligen Streitigkeiten zwischen Fürstenberg und Lupfen nahmen erstere in Hausen o. V. 40 Haupt Viehs (s. Thalh. Regg.). Die Burg Karpfen wurde zu Räubereien mißbraucht, daher Kaiser Sigmund dieses Raubnest einzog und in seinen Händen behielt bis 25. März 1422, da er den Heinrich von Blumberg wieder damit belehnte. Dieser wollte die Burg noch in demselben Jahre an Herzog Friedrich von Österreich verkaufen, worauf der Kaiser die Stadt Rottweil aufforderte, sie unverzüglich anzukaufen und wenn sie es für gut halten, ganz abzubrechen, 8. August 1429. Rottweil ging nicht darauf ein. Nach wie vor blieb Karpfen für Räubereien eine feste Burg. Als Bruno von Lupfen an Konrad von Schellenberg wegen Almshofen Ansprüche machte, ließ Heinrich ihn in das Schloß ein, von wo jener denen von Schellenberg Jahre lang viel Schaden, bei 500 fl., zufügte. 13. August 1436 ertheilte Kaiser Sigmund dem Heinrich von Blumberg einen Freiheitsbrief, daß er in dem Dorf und auf seinen Gütern zu Hausen o. V. ein Gericht haben und halten möge (St. Arch.). Mit Blumberg theilte sich um diese Zeit in den Besitz von Karpfen noch die Familie von Emershofen. Schon 1413 war Ludwig von Emershofen, Vogt in Horb, im theilweisen Besitze der Burg. Er bekam in diesem Jahr Fehde mit den Rottweilern; die Burg wurde von diesen eingenommen, er selbst enthauptet. Ein Sohn dieses Ludwig, Stefan, wirtembergischer Hofmeister, Vogt zu Wildberg, und Heinrich von Blumberg kamen 1439 mit Rottweil in heftige Streitigkeiten wegen Hausen o. V. Die Stadt hatte hier gewisse Bezugsrechte. Während Heinrich von Blumberg sich am kaiserlichen Hofe befand 1434, setzten sich die Rottweiler in den Besitz des Orts. Darüber entspann Stefan von Emershofen eine Fehde; man vereinigte sich aber bald zu einem friedlichen Austragsgericht, welches 11. August 1439 zu Reutlingen zusammentrat. Stefan| behauptete, daß Hausen seit 20 Jahren seiner Familie gehöre und von den Rottweilern ohne Recht weggenommen worden sei, diese, daß sie das Recht der Emershofen auf Karpfen anerkennen, Hausen aber sei ein freies Dorf gewesen und mit gutem Willen ohne Gewalt an Rottweil gekommen. Obgleich hiefür und daß Hausen immer nur freiwillig auf Bitte derer von Karpfen dahin gefrohnt habe, eine Reihe angesehener Zeugen auftraten, bewies Heinrich von Blumberg doch 1440 zu Münsingen sein unbedingtes Recht auf Hausen, welches vom Schiedsgericht auch anerkannt wurde. Nachdem er und Stefan von Georg von Geroldseck die Orte Trossingen und Biesingen sammt dem Burgstall Kirnburg um 880 fl. käuflich erstanden hatte, verkaufte Stefan an Graf Ludwig von Wirtemberg Schloß und Burg Karpfen mit Zubehör, nämlich die Dörfer Hausen o. V., Ober- und Unter-Aldingen, den halben Kirchensatz zu Hausen (die andere Hälfte gehörte St. Georgen), die Gerechtigkeiten und Gilten in Gunningen, den halben Zehnten zu Aixheim, die Vogtei zu Tellingen bei Aldingen nebst etlichen Gütern daselbst, an welch letzteren aber Rudolf von Fridingen einigen Antheil hatte, alles dieses männliches Reichslehen, der Ritterschaft gehörig und zu derselben steuerpflichtig. In demselben Kaufbrief übergibt Rudolf von Fridingen an Graf Ludwig den Berg und Burgstall Lupfen mit Zugehör, den Wegzoll an dem Berg und die Dörfer Thalheim nebst der Klause daselbst, Ötishofen und Asp, Rietheim, Trossingen, Busenheim (Biesingen), Thuningen, mit Steuern, Diensten, Vogtrechten, Gerichten und Zubehörden; beides zusammen um 7152 fl.; 9. Juli 1444. Graf Ulrich, Vormünder der zwei Söhne seines verstorbenen Bruders Ludwig, Eberhards und Ludwigs, erbat sich vom Kaiser Friedrich die Belehnung mit den Reichslehen Lupfen und Karpfen, welche er 6. August 1451 erhielt, ebenso der zur Regierung gekommene Ludwig 11. Januar 1454. Schloß Karpfen wurde nun mit Vögten besetzt; 1459–1462 war es Dietrich Haug von Harthausen, 1470 Wilhelm von Neuneck. Nach den Berichten einiger Chronisten ist das Geschlecht der alten Ritter von Karpfen 1480 ausgestorben.

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22. April 1491 wurde Hans Wirtemberger, natürlicher, vom Kaiser legitimirter Sohn Eberhard’s im Bart, von seinem Vater mit dem Schloß Karpfen sammt dem Berg und den zugehörigen Gütern, einem Theil des kleinen Zehnten zu Oberbaldingen, dem Dörflein Hausen sammt Kirchensatz, dem Burgstall Rietheim, dem Jagdrecht am Lugenhard und am Liemberg, nebst| 34 Pfund Heller, welche das Amt Tuttlingen bisher einem Burgvogt zu Karpfen für die Burghut gegeben, als einem rechten Mannlehen belehnt. Der Graf behielt sich dabei das Öffnungsrecht vor und sollten 1000 fl. in das baufällige Schloß verbaut werden. Hans führte nun den Titel: Ritter von Karpfen, und begründete eine neue blühende Familie dieses Namens. Zu dem wirtembergischen, ursprünglichen Reichslehen Hohenkarpfen erkaufte sich Hans I. von Magnus Schörer von Spaichingen 1495 die Erblehensgerechtigkeit zu Rietheim um 60 fl.; zu diesem Lehen gehörte das untere Schloß Rietheim, sammt ganzem Zwing und Bann, der Stab mit aller hohen und niederen Gerichtsbarkeit, Strafen, Rügen, Gebot und Verbot; sechs Lehenhöfe mit circa 20 Unterthanen; die freie Pürsch vom alten Bach gegen Hausen über Seitingen, etliche unablösliche Grund- und Hofstattzinse, jährliche Heu- und Frohngilten, aller große und kleine Zehnt, Anlagen, Tafern, Gelt und Hauptrecht, Abzug u. s. w., endlich die zum Schloß Rietheim gehörigen eigenen Äcker- und Wiesenerträge. Hans baute in Rietheim einen neuen Burgstall. Martini 1496 wurde er zum Obervogt in Balingen auf 10 Jahre bestellt, jährlich um 20 fl., ein Fuder Wein, fünf Fuder Stroh mit Behausung und Holz. Er blieb auch in Eberhard’s II. Diensten, welcher ihm 5. August 1496 das Lehen Karpfen auf’s Neue verlieh. Nach dessen Absetzung belehnte ihn 27. November 1499 Ulrich, machte ihn zum Obervogt von Tuttlingen 1504, was er noch 1531 war, sowie zu einem wirtembergischen Rath und Hofgerichtsbeisitzer.

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Wahrscheinlich ist auch, daß Hans I., Mitglied des Sankt Georgenschilds, im Schweizerkrieg 1499, sowie im Reichskrieg 1504, und gegen den armen Konrad gedient hat. Bei dem Adel, welcher das Schloß Tübingen und Ulrichs Kinder Anna und Christof dem schwäbischen Bundesheer übergab, 1519, finden sich die beiden Söhne Hans I., Eberhard und Ludwig. 4. Februar 1521 belehnte ihn Kaiser Karl mit Karpfen. Im Bauernkrieg diente er unter Georg Truchseß. Noch bei Lebzeiten übergab er (unter lebenslänglichem Vorbehalt Rietheims) seine Güter an seinen Sohn Hans den Jüngeren, und ließ ihn 9. Juni 1531 von Wirtemberg damit belehnen. Er starb noch in demselben Jahr auf Hohenkarpfen. Im Wappen führte er, wie sein anderer unehelicher Halbbruder Ludwig Wirtemberger, zwei gleich )( gelegte Karpfen und die Krone auf dem Wappenschild. Er war vermählt mit Ilse Schefflin von Ehingen-Neuneck und| hinterließ 10 Kinder: Barbara, Eberhard I., Ottilia, Margaritha, eine Tochter unbekannten Namens, Ursula, Johann II., Mechtild, Euphemia und Ludwig.

Johann oder Hans II. nannte sich „Ritter von Karpfen und Herr von Rietheim.“ Er trat nach Herzog Ulrichs Rückkehr der Reformation bei. Von H. Christof erhielt er das nach dem Aussterben der Herrn von Münzer von Sinkingen an das wirtembergische Haus heimgefallene Kunkellehen in Sinkingen und Thuningen, bestehend in Gütern und Zinsen, 13. Juli 1551; auch wurde er zum Obervogt in Balingen ernannt, welches Amt er 1554–57 begleitete, sofort das gleiche zu Tuttlingen 1557–1563; endlich im folgenden Jahre zum wirtembergischen Oberrath. Zur Herstellung der Burg Karpfen mußte er mit seinem Bruder 1500 fl. aufnehmen. 1536, 1540 und 1542 erwarb er von Hans Anstand, Herrn zu Möhringen, und von Jakob Gut von Sulz das steuerfreie adeliche Gut, so zum obern Schloß (Karpfen) gehörte, bestehend in 108 Morgen Feld, sodann 1548 den Bergzehnten von Hans von Reischach zu Immendingen. 1537 baute er das untere noch stehende Schloß in Rietheim von neuem und zwar auf einem eichenen Rost ins Wasser. 1553 verkauft er die schwarze oder untere Mühle bei Weilheim zu einem ewigen Mannlehen der Familie Butsch. Nach langer Kränklichkeit starb er 16. Januar 1564, und 1568 wurden seine Söhne Hans III., Thomas, Eberhard und Ludwig, sowie die Söhne seines verstorbenen Sohnes Erasmus mit der unzertheilbaren Herrschaft Karpfen belehnt. Aus seiner Ehe mit der 2. März 1568 verstorbenen Elisabetha Rauwin (Reihin) von Winnenden, stammten 12 Kinder: Regina, Elisabetha, Hans III., Johann Jakob, Sigismund, Johann Thomas, Eberhard II., Erasmus, Ludwig, Hans Martin, Felicitas und Katharina.

Unter den Geschwistern Hans II. zeichnete sich besonders aus Eberhard I. von K. „zu Thalheim“, geb. 1492. Er betheiligte sich 1523 an dem Feldzug des schwäbischen Bundes gegen die fränkischen Raubritter, befehligte wirtembergische Truppen im schmalkaldischen Krieg, war Beisitzer am wirtembergischen Hofgericht und wirtembergischer Rath, seit 1551 H. Christofs Haushofmeister. Im Besitze von Thalheim in der Steinlach war er schon 1519, und zwar durch seine Gemahlin Anna von Stetten; der Ort blieb im Besitz der Familie bis 1608. Er starb 1574 mit Hinterlassung von 4 Kindern: Maria Jakobäa, Sibylla, Kaspar und Balthasar. Kaspar 1603 hinterließ 7 Töchter:| Sabina, Sibylla, Magdalena, Maria, Sophia, Katharina, Johanna. Balthasar war wirtembergischer Obervogt in Tuttlingen, auch Hofrichter und Rentkammermeister. Er starb kinderlos 1590.

Hans III., geb. 1532 (vermählt mit Ursula von Reischach[4], dann mit Anna v. Plieningen), war 1551 volljährig und schon vor Antritt der Herrschaft, welcher 1568 erfolgte, wirtembergischer Rath. Herzog Christof drang in ihn und seine Brüder, das sehr baufällige Karpfen wieder herzustellen. 1572 theilt er mit seinen Brüdern Thomas, Eberhard und Ludwig die bisher gemeinsam besessenen Güter, worauf letzterer das obere Schloß in Rietheim für sich erbaute. H. Ludwig ernannte ihn 1576 zum Statthalter am herzoglichen Hofgericht, 1574–1588 zum Obervogt in Rosenfeld, † 1588 mit Hinterlassung zweier Kinder, Hans Dietrich und Felicitas. Sein Bruder Sigismund war Vogt zu Balingen und hinterließ eine Tochter Katharina. Eberhard II. war lange Jahre bis 1593 Obervogt in Tuttlingen. Er lebte bis 1601 19. Nov. und war vermählt mit Anna Magdalena von Wendorf, welche 5. Sept. 1579 im 24. Lebensjahr starb. Beider Epitaph befindet sich als das noch einzige in der Kirche zu Hausen. Kinder von ihm sind wahrscheinlich Gottfried und Eberhard. Des Erasmus Kinder sind: Wolfgang, Sibylla, Johann Heinrich, Eberhard III., des Ludwig: Petrus, Katharina und Elisabeth. Johann Jakob ist Meßpriester in Aldingen während des Interims.

Hans Dietrich, geb. 1572 (vermählt mit Esther Nothaft von Hohenberg, dann mit Sara von Rothberg) trat nicht in wirtembergische Dienste, sondern widmete sich der Verwaltung der Hausgüter. Er fiel in den 30jährigen Krieg. 1632 20. Nov. bittet er beim Direktorium des Ritterkantons Neckar-Schwarzwald, für sich, seine Familie und Unterthanen um Verwendung wegen Nachlasses von schwedischen Kontributionen und Abstellung der argen Verwüstung der Gegend von Mühlheim und der Herrschaft Karpfen. Rietheim habe gar keine Allmande, Hausen aber habe an seinen Vetter, Peter v. Karpfen, die besten Allmanden wegen Kriegsnoth verkaufen müssen. Die Sorgen, Schäden und Gefahren mehren sich bis zum Herbst 1634, da die Burg von den Österreichern eingenommen und durch Verwahrlosung| der Gunninger gänzlich abgebrannt wird, 14. Nov. Noch 28. Mai 1629 hatte sie Abt Gaisser von St. Georgen besucht und also geschildert: „Durch Höhe und Alterthum denkwürdig, geht sie dem Verfalle entgegen; in dem aus starken Quadern erbauten Thurm birgt sich unter dem Boden ein mit eisernen Gittern versehenes Gefängniß, in welches die Gefangenen hinabgelassen wurden. In der Burg finden sich noch einige kleinere Qualwerkzeuge mit dem Wahlspruche Eberhard’s: „Attempto“. Unter dem obersten Dache der Burg sind die Reste einer Hauskapelle, welche einen Altar ohne Obersatz zeigt, sowie einige Bücher juridischen Inhalts, darunter Johannes Climacus de collationibus. Beim Eingang der ersten und letzten Pforte der Burg sind Zeichen, ähnlich denen von Ramstein, Studengast und Tanneck.“ Mit dem Brande des Schlosses Karpfen wurde auch der Burgstall Rietheim unwohnbar gemacht, die Dörfer Rietheim und Hausen verwüstet; die Unterthanen verminderten sich durch Tod und Auswanderung um zwei Dritttheile. Hans Dietrich selbst kam in österreichische Gefangenschaft, aus welcher er aber entwischte und sich mit der ganzen Familie in die Schweiz flüchtete. Hier verweilte er 6 Jahre, während welcher er ohne Nutzen seiner Güter nur auf fremde Gelder angewiesen, bedeutende Schulden zu machen gezwungen war. 30. Juni 1635 erhielt Graf Schlick die Ämter Rosenfeld, Balingen, Ebingen und Tuttlingen. Hans Dietrich weigerte sich beharrlich bei demselben die Belehnung nachzusuchen, darum wurde ihm 26. Juli 1639 das Lehen förmlich abgenommen und den 4 Ämtern einverleibt. Endlich 20. Febr. 1640 richtete Hans Dietrich an die Schlick’sche Regierung eine demüthige Bitte um Wiedereinsetzung, die aber erst nach langem Harren und vielseitiger Verwendung einige Erhörung fand. 2.–12. Juni 1643 wurden die Lehen, weil sie doch in Unkosten aufgehen, zurückgegeben, die Allodien aber einbehalten. Mit dem Friedensschluß erfolgte die völlige Restituirung. Das Schloß wurde des Aufbaues nicht mehr für werth gehalten. Von 1668 an wurde auch die Wacht auf Karpfen aufgehoben und bestand nur noch ein Meierhof dabei mit Feldern und Waldungen. Zur Instandsetzung der Güter mußte Hans Dietrich neue Anlehen machen, so eines mit 500 fl. beim Kl. St. Blasien. Wegen der bedeutenden Steuern, welche von der Ritterschaft auf die beiden Orte Hausen und Rietheim gelegt wurden, machte er wiederholte Vorstellungen. Doch konnte er 1655 eine während des Kriegs gelobte Orgel| in die Stadtpfarrkirche zu Tuttlingen stiften. In diesem Jahre am 11. Nov. starb er in dem Karpfischen Hause zu Tuttlingen, das an der Stelle des jetzigen Dekanathauses stand und später bei dem Wiederholdischen Kauf an die Herrschaft abgetreten wurde. Seine Kinder waren Hans Adam, Anna Sabina und Esther, sowie eine Tochter unbekannten Namens. Die Kinder des Hans Thomas von Karpfen waren: Johann Ludwig, wie es scheint, kinderlos verstorben, Joh. Christof, Joh. Jakob, Elisabeth und Felicitas. Von Joh. Christof stammten: Maria Salome, Maria Anna, Maria Jakobäa, Sofia. Joh. Jakob zeichnete sich im 30jährigen Kriege als österr. Oberst aus; sein Sohn ist wahrscheinlich Eberhard v. K., Gemahl Anna Sabinas v. K., späterer Ehefrau des Jo. Ge. von Widerhold. Die Kinder des Erasmus waren: Wolfgang, vor 1589 ledig verstorben, Sibylla, Hans Heinrich, Obervogt und Keller in Tuttlingen, Bürger in Rottweil 1627; Eberhard III., Komthur des Deutschordens in Kronweißenburg 1589–1620.

Die Kinder Ludwig’s sind: Peter, belehnt 1602, 1611–1619 Oberforst- und Jägermeister, seitdem Obervogt zu Tuttlingen, † um 1632 kinderlos; Katharina, Elisabetha. Gottfrieds v. Karpfen Wittwe, unbekannten Namens, heiratete einen Otto Keller, Hofmeister des Generals von Mercy und wohnte in einem dem Kl. Rottenmünster gehörigen Hause zu Hausen ob Verena mit Nutzung eines „bürgerlichen“ Gutes.

Hans Dietrich’s Sohn, Hans Adam, widmete sich dem Militärdienste. 20. Febr. 1640 meldete er sich in Prag zum Eintritt in das österreichische Heer; nach dem Friedensschluß trat er in schwedische und englische Dienste und brachte es zum General. Er hatte von einer uns unbekannten Frau 2 Kinder, Anna Sabina und Jo. Ge. Hieronymus, welcher 1656 kinderlos als Kapitän im Duell in Polen fiel. 1657 mit Karpfen belehnt, verwendete er 3000 fl. auf das Gut, freilich fremdes, auf die ohnehin schon mit 28.000 fl. Schulden beladene Herrschaft aufgenommenes Geld. Nachdem er 1658 den Meierhof am Berg verpachtet hatte, schloß er noch in seinem Todesjahr 2. Juni unter wirtembergischer Vermittlung mit seinem Schwager Hans Georg Widerhold auf Hohentwiel einen Vertrag, demgemäß die Allodien von den Lehen der Familie ausgeschieden und jene dem Widerhold zugewiesen wurden, worunter namentlich der halbe Bergzehnten in Wurmlinger Bahn sammt dessen Grund- und Bodenzins begriffen war. 7. Sept. 1663 starb nach längeren| Leiden der letzte von Karpfen. Als Schwestern von ihm werden genannt: eine unbekannten Namens, ferner Esther und endlich Anna Sabina, welche den Joh. Georg Widerhold von Weidenhofen, Kommandanten von Hohentwiel, wirtembergischen Rath und Kriegscommissär, heiratete und ihm die der Karpfen’schen Familie gebliebenen Eigengüter zubrachte; dazu gehörte „das obere allodiale Schloß“, d. i. die Güter, welche Hans II. 1536–1548 und seine Nachfolger erkauft hatten. Hiezu übernahm Hans Georg 1658 21. Okt. alle eigenen Güter, Häuser und Waldungen des † Peter von Karpfen im Preis von 1000 fl. Im hohen Alter begab er sich mit seiner Ehefrau in die Ruhe nach Tuttlingen, wo beide starben und begraben sind. Die Herrschaft Karpfen und Rietheim fiel als Mannlehen an Wirtemberg zurück. Herzog Wilhelm Ludwig ließ sich alsbald darin huldigen und betrachtete den Heimfall wie wirtembergisches freies Gebiet, 1663. Hiegegen erhob sich aber die Ritterschaft des Kantons Neckar-Schwarzwald. Schon unterm 11. Nov. 1663 reklamirte sie bei dem Herzog das Besteuerungsrecht aus zwei Lehensgütern zu Hausen und Rietheim für die Ritterschaftskasse nach bisherigem Rechte und Übung. Diese Reklamationen wurden bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrh. fortgesetzt. Erst durch Vergleich Württembergs mit der Reichsritterschaft 1769 30. Okt. wurde festgesetzt, daß das jus collectationis cum omnibus juribus annexis zu Hausen beständig dem Ritterkanton Nekar-Schwarzwald bleiben solle. (Pfaff Msc.) Bald nach dem Anfall wurde die Herrschaft Karpfen mit Hausen und Rietheim dem Amte Tuttlingen zugetheilt, aber in eigene Verrechnung als besonderes Kammerschreibereigut genommen.

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Die Rechtsverhältnisse der Dörfer Hausen und Rietheim waren nach dem Hohenkarpfischen Lagerbuch von 1668 folgende: „Der Herzog von Wirtemberg ist einziger Regierer zu Karpfen, Hausen uff Frehna und Rietheim über die ganze Markung, hat dort den Stab, Glait und alle Obrigkeit, Herrlichkeit, Gebot und Verbot, hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Zoll, Frevel, Strafen u. s. w. Der Blut- oder große Frevel à 40 kr. gibt 10 Pf. Heller oder 6 fl. 40 kr., der kleine oder Scheltfrevel à 40 kr. gibt 3 Pf. Heller oder 2 fl. Leibeigene beiderlei Geschlechts außer dem Bezirk Hausen gesessen geben Hauptrecht, die Mannsleute das beste Haupt Vieh, als Roß, Ochs oder Rindvieh, ein Weib das beste Kleid wie mans an den Hauptfesten trägt, wofür die Herrschaft bei beiden Hauptfällen auch| Geld nehmen darf. Jede leibeigene Person gibt jährlich eine Henne oder das Geld dafür. Aus jedem Hause zu Hausen, woraus Rauch geht, fällt jährlich eine alte Henne, davon bloß der Pfarrer, Vogt und Schulmeister befreit ist und Kindbetterinnen zur Zeit der Einsammlung. (Häuser in Hausen sind es 1668: 22). Jeder der nicht zu Hausen wohnt und darin erbt, gibt den zehnten Abzug. Die Auslösungsgerechtigkeit bei Verkäufen von Lehen ist an die Herrschaft ein Goldgulden und ein Paar lederne Handschuhe. Der große Fruchtzehnten von Hausen gehört zu Karpfen, der Heu- und Öhmdzehnten steht zur Pfarrei Hausen, desgleichen der Kleinzehnten.

Vor der Reformation 1535 war die Pfarrkirche zu Hausen die Mutterkirche von Gunningen (s. das.); darum wechselte die Präsentation auf die Pfarrei zwischen der Herrschaft Karpfen und dem Abte von St. Georgen. Nach dem Jahr 1536 ist dieses Kloster Patron bloß von der Filialkirche von Gunningen und hat kein Recht mehr auf die Pfarrei Hausen.

In Rietheim, wo alle dieselben Verpflichtungen wie bei Hausen bestanden, geben Männer und Frauen, Freie oder Leibeigene den Todesfall, zusammen jährlich 3 fl. Als Hauptfall von Leibeigenen gelten ebenfalls die Bestimmungen für Hausen. Die Leibeigenen geben jährlich auch eine Henne.

Die Pfarrei Rietheim hat vor der Reformation ein Kaplan von Tuttlingen ad S. Martinum versehen; nach dem Jahr 1536 wurde Rietheim von Hausen aus gegen 8 fl. und 18 Scheffel Dinkel und sodann 3 Scheffel 6 Viertel Dinkel, welche von den Bauern zu Rietheim zu leisten waren, versehen. Der Heilige, einst für sich bestehend, ist von den Herren von Karpfen bis auf den Letzten an die Herrschaft gezogen und von da an alle Kosten für Kirche und Kult von dieser bestritten worden. Aller Zehnten zu Rietheim gehört zu Wirtemberg.“

Die Widerhold’sche Familie erwarb aber auch die wirtembergischen, vormals karpfischen Lehengüter Karpfen und Rietheim. In Anbetracht ihrer Verdienste um Wirtemberg ohne Zweifel gab man diese, welche 1670–73 zu 30–33.000 fl. angeschlagen wurden, zur Hälfte dieses Preises ab. 1681 kaufte Anna Justina von. W., Tochter Jo. Ge. von W. und der Anna Sabina geb. v. Karpfen das untere Schloß Rietheim sammt Vorhof, Gesindehäusle, Scheunen, 2 Stallungen, 3/4 Mannsmahd Baum- und 1/2 Vrlg. Krautgarten, 35 Mannsmahd Wiesen, 200 und etliche 20 gebaute und ungebaute Jauchert Äcker, 100 Jauchert| Waldungen, 68 Jauchert Reutenen mit nothwendigen Waidgängen, ein Fischbächle, alles steuerfrei, im Haus und Hof Strafrecht bis zu 31/2 fl., um den Preis von 9000 fl. an.

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1686 erstand Anna Justina von H. Administrator Friedrich Karl das Schloßgut Hohenkarpfen mit Zubehör um 5500 fl. Durch den Kaufbrief erhielt sie den Burgstall Karpfen (doch, daß ohne fürstliche Genehmigung das ruinirte Schloß nicht wieder erbaut werden solle), den Maierhof, 23/4 Mannsmahd Baum- und Grasgarten, 3 Mannsmahd die Aichwiesen, 125 Jauchert Ackerfeld, 75 Jauchert Waldungen, 203/4 Mannsmahd Wiesen in Gunninger Bahn, alles zehentfrei, 28 Jauchert Äcker in Gunninger Bahn (die indessen wieder verkauft wurden), 11/2 Mannsmahd Wiesen zu Hausen, dem Pfarrer daselbst zehentpflichtig, sammt nöthigem Waidgang, 33/4 Mannsmahd Roßwaid. Das ganze Gut ist von ordentlichen und außerordentlichen Beschwerden zu Friedens- und Kriegszeiten, von großen und kleinen Zehnten frei. Für den kleinen Zehnten sind dem Pfarrer zu Hausen zwei rauhe Gulden oder 1 fl. 40 kr.[5] und der Gemeinde Gunningen für den Viehtrieb 1 fl. und von der Hausener Wiese dem Pfarrer der Heuzehnten zu reichen. Alle Gerichtsbarkeit behielt sich Wirtemberg vor. Da Anna Justina als Witwe des Kellers Sebastian Schreyer in Tuttlingen 28. Dez. 1710 zu Rietheim kinderlos starb, hinterließ sie obige zwei Güter an ihren Neffen Jo. Karl von W.[6] mit der Bestimmung, daß sie soviel als möglich auf dem Mannsstamme verbleiben sollen. Und sie verblieben auch größtentheils bei demselben. K. Wilhelm verlieh am 6. März 1839 auf Bitte des Freiherrn Friedrich Karl Kuno der Domäne Hohenkarpfen behufs Vereinigung mit dem Rittergute Rietheim die Eigenschaft einer adeligen Besitzung, jedoch ohne Gemeindeverband mit Rietheim und Hausen. Die Domäne Karpfen kam durch K. Verfügung von 28. April 1844 in politischen Verband mit Hausen. 1877–78 wurde dieselbe| theils stückweise an Einwohner von Hausen, theils mit den Gebäuden als neu zu bildendes Hofgut verkauft.

Der Mannsstamm der Wiederhold’schen[7] Familie ist (in den älteren Gliedern nicht mehr sicher, v. Martens) folgender: Heinrich W. von Weydenhofen, Landvogt zu Wißkappel 1506; Heinr. 1540 Amtmann auf Schloß Reichenberg, Großoheim Konr. Widerholts; Reinhard 1552 Nachfolger seines Vaters; Hans Wolf, als Oberst in Ungarn geblieben; Georg Reinhard, 1637 von Kaiser Ferdinand III. geadelt; Johann Georg, geb. 30. Dez. 1604, gest. 13. Aug. 1677, Kommandant von Hohentwiel (sein Grabstein in der südlichen Kirchhofmauer zu Tuttlingen); Johann Dietrich ebenso, † 1715; Jo. Karl, wirtemb. Regierungsrath, † zu Weilheim 1762; Ludwig Karl Dietrich, † 1800; Friedrich Karl Eberhard, geb. 9. März 1783, geadelt 1808, verh. 25. Okt. 1808 mit Karoline Gräfin von Normann-Ehrenfels, gefallen 21. Mai 1809 bei Enzersdorf; Karl Friedrich Kuno, geboren 31. Aug. 1809, württ. Generallieutenant und Kriegsminister bis 1866; Konrad, geb. 3. Nov. 1844, württ. Hauptmann, Inh. d. eis. Kr. I. und II. Kl. und des Militärverdienstordens. Das Wappen ist ein viergetheilter Schild mit einem kleineren weiß und blauen in der Mitte, auf welchem ein gelber Widder mit Kleeblatt; das linke obere und rechte untere Feld gelb mit schwarzem Reichsadler, das rechte obere und linke untere roth, darin ein weißer Winkelbalken mit drei Kleeblättern, oben zwei Helme, ein geflügelter mit bewehrtem Arm, am anderen der Widderkopf.

Auch in Hausen o. V. beanspruchte Österreich, welches die Jagdgerechtigkeit hatte, die Landes- und Malefizhoheit.

Neben den besprochenen Besitzverhältnissen war in Hausen begütert: 1. Die Herrschaft mit 7 Schuppaslehen, 1841 um 1109 fl. 20 kr. abgelöst. 2. Das Kl. Rottenmünster. Ihm verkaufte 1322 Peter Crell und seine Frau (o. Z. von Seitingen) ihren Hof hier um 24 M. S., den Konrad Pfifferlein und Heinr. Schilling bauten, unter Urkundschaft Berthold’s von Lupfen; 1381 wird ihm um 16 Pf. eine Gilt von 2 Malter Korn verkauft (Doc. b.). 1773 betrugen die Gefälle des Klosters: Geld 21/2 Schilling, Vesen 10 Mlt. 4 Viertl, Haber 4 Mltr. 7 Viertl, junge Hühner 18 St., Eier 240 (Lagerb.) Vier von diesen Lehengütern erwarb 1778 der Amtmann Jo.| Mart. Meßner in Aldingen; von diesem erbte sie Dr. Goll und von diesem Dr. Schneckenburger in Trossingen. Die Ablösungssumme für dieselben betrug 1681 fl. 9 kr. (Lagerb. Güterb.). 3. Die Kirchenpflege Rottweil mit Besitz im Ablösungswerth von 359 fl. 21 kr., woher derselbe stammte, ist nicht näher bekannt (vgl. oben 1434–39). 4. Das Landkapitel Wurmlingen und Spaichingen mit einem Lehengut, genannt Seitinger Kapitellehen, welches 6 Mltr. 4 Vrtl. Veesen Wurml. Meß = 10 Scheffel württemb. Landmeß ertrug, abgelöst zu 601 fl. 13 kr. (Lagerb. Güterb.) 4. Die Pfarrei Weilheim mit Gefällen von 4 Scheff. Dinkel, 2 Scheff. Haber, 2 Schilling Geld, 2 Gulen, 30 Eiern, welche zu 335 fl. 17 kr. abgelöst wurden. (Güterb.) 5. Die Stiftungspflege Seitingen mit dem Seitinger Kirchenlehen im Ertrag von 2 Mltr. 2 Vrtl. Dinkel, 2 Mltr. 2 Vrtl. Haber alt Seitinger Meß = 45 Sri 6 Eckle wirtemb. Meß, abgelöst zu 340 fl. 39 kr. (eb.)

6. und 7. Okt. 1796 wurde Hausen von den Franzosen geplündert. 7. Juli 1799 wurde der Kriegsschaden bis dahin auf 10.104 fl. 28 kr. berechnet; „der zu Rietheim wird nicht viel geringer sein“ (Pfarrakten). Der Wohlstand der Gemeinde erlitt einen bedeutenden Stoß, der Viele veranlaßte, ihr Brod auswärts, namentlich durch Salpetergraben, zu suchen.

Pfarrer: Jo. Hauser bis 1606; Jo. Marquard 1606; Ludw. Hezer 1623; Jo. Maurer (Cämentarius) 1626; El. Maurer Fil. 1638; Jo. Christi. Maurer Fil. 1682; Jo. Belling 1685; Ge. Konr. Wagner 1690; Jo. Friedr. Zeller 1728; Jo. Jak. Schweikhard 1742; Rud. Jak. Rues 1751; Jo. Heinr. Harpprecht 1763; Jo. Wilh. Rothacker 1776; Jo. Christ. Mayer 1796; Friedr. Gottlob Schmid 1812; Jo. Friedr. Aug. Lang 1821; Karl Friedr. Goldmann 1846; Ed. Elwert 1854; Christi. Friedr. Ostertag 1861; Paul Hartmann 1869.


  1. Der Name von a. d. hûs, wohl die Entstehung aus einzelnen Höfen andeutend.
  2. Den Namen leiten wir einfach, wie Bacmeister selbst den des Karpfenbühls bei Urach, von Kalvarienberg ab und folgen dabei der Auffassung des Bildes von 1569 in unserer Kirche, die freilich auch eine künstliche im Geschmack der Renaissance sein konnte. Warum soll aber dieser Punkt nicht eine uralte Kultusstätte gewesen sein? Fand doch J. K. v. Wiederhold in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts dort etliche heidnische Götzen, und wurde noch im Raubschloß 1410 darauf gehalten, daß alles zum Messelesen vorhanden sei. Auch spricht das Volk nicht von einem Karpfen sondern von einem Karpferberg.
  3. Über diese Bezeichnung kann nur gesagt werden, daß dieselbe von der früheren Verenamühle auf Spaichinger Markung stammt, wo Verena, die Müllerpatronin, ein Heiligthum, der Sage nach ein Kloster, gehabt haben muß.
  4. Auf ihren Tod bezieht sich die schöne Tafel mit dem Bild des Gekreuzigten, des Hohenkarpfens und der Stifter in der Kirche zu Hausen, wahrscheinlich aus der Schule des Bartel Beham.
  5. 1876 an den Staat abgelöst.
  6. Johann Karl wollte nach dem Vorschlag des alten Rebmeisters von Hohentwiel am Karpfen einen Rebberg anlegen, weil der Boden erwünscht, von der Sonne den ganzen Tag bestrahlt werde und kein Schnee sich lang da halte: er räth es seinen Nachkommen sowohl der Rarität in selbiger Gegend (!) als der Lust und des Nutzens halb. – Man würde Wunder erlebt haben. – Das Wild war schon zu seiner Zeit weg; zur Noth noch Feldhühner, Hasen und Wildtauben, zuweilen ein Fuchs, Marder und Iltis.
  7. So die spätere Schreibart.

Errata

  1. korrigiert gemäß Berichtigungen und Nachträge vorletzte Zeile statt Karpfen- lies Karpfen.
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