Beschreibung des Oberamts Marbach/Kapitel A 1
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Der Oberamtsbezirk Marbach liegt zwischen 48° 53′ 26″ und 49° 4′ 52″ der nördlichen Breite und zwischen 26° 51′ 24″ und 27° 6′ 28″ der östlichen Länge. Er gehört durch Vermittlung der Murr und einiger Bäche, die ebenfalls in den Neckar münden, in seiner ganzen Ausdehnung dem Flußgebiet des Neckars, und im weiteren Sinne dem Stromgebiet des Rheins an.
Der Bezirk grenzt gegen Norden an die Oberamtsbezirke Heilbronn und Weinsberg, gegen Osten an den Oberamtsbezirk Backnang, gegen Süden an die Oberamtsbezirke Ludwigsburg und Waiblingen und gegen Westen an den Oberamtsbezirk Besigheim. Natürliche Grenzen bilden streckenweise der Neckar an der westlichen Bezirksgrenze bei Marbach, bei Pleidelsheim und bei Höpfigheim; gegen Osten der Schindlersbach 1/2 Stunde lang (Markung Kirchberg), der Maubach (Mark. Erbstetten), die Nassach 1/2 Stunde lang, bei Nassach und der Seisenbach 1/2 Stunde lang (Markung Prevorst); gegen Norden 1/4 Stunde lang der Schmidbach (Markung Schmidhausen).
Die von Süd nach Nord etwas in die Länge gezogene Figur des Bezirks (s. die Karte) ist ziemlich regelmäßig; eine Exclave bildet die zu Beilstein gehörige Parzelle Farnersberg, welche im Oberamt Weinsberg liegt, und eine Inclave der zum Oberamt Waiblingen gehörige Kirschenhardthof. Die größte Längen-Ausdehnung des Bezirks beträgt von der südlichen Spitze bei Weiler zum Stein bis zur nördlichen Grenze bei Etzlenswenden 53/4 Stunden. Die größte Breite des Bezirks beträgt 47/8 Stunden und zwar von der östlichsten Spitze der Markung Nassach bis zur westlichen Grenze der Markung Ottmarsheim. Die Oberamtsstadt liegt am südwestlichen Ende des Bezirks nur 1/16 Stunde von der westlichen Oberamtsgrenze entfernt, während die Entfernung von ihr bis zum nordöstlichen Ende 5 Stunden, die zum südöstlichen 3 Stunden, die zum südlichen 1/2 Stunde und die zum nördlichen 33/4 Stunden beträgt.
Die Bestandtheile des jetzigen Oberamts Marbach waren, ehe die Veränderungen von den Jahren 1803 und 1806 eintraten, in folgendem Verbande:
Amt Marbach: Marbach, Affalterbach, Burgstall, Erbstetten, Erdmannhausen, Kirchberg, Murr, Pleidelsheim, Rielingshausen, Weiler zum Stein. Hiezu als Stabsort Steinheim, welches zunächst unter einem Klosterhofmeister stund.
Amt Beilstein: Beilstein, Auenstein (mit Antheil an Helfenberg), Gronau, Nassach, Oberstenfeld (ausschließlich des Stiftes).
Amt Großbottwar: Großbottwar, Allmersbach, Kleinaspach, Lichtenberg, Winzerhausen (so weit nicht ritterschaftlich).
Amt Backnang: Siegelhausen, Zwingelhausen.
Kammerschreibereiamt Liebenstein: Ottmarsheim.
Kammerschreibereiamt Winnenthal: Steinächlen.
Stabsamt Höpfigheim aus diesem einzigen Orte bestehend.
Stabsamt Mundelsheim desgleichen.
Unter altwürttembergischer Landes- und Lehenshoheit stehende Grafschaft Löwenstein: Schmidhausen.
|Ritterschaftliche Orte Kantons Kocher: Helfenberg (zum Theil), Kleinbottwar mit Schaubeck, Winzerhausen (so weit nicht altwürttembergisch), Stift Oberstenfeld.
sind folgende: 1. die Löwensteiner Berge im Nordosten des Bezirks, von denen einzelne Ausläufer bis in die Mitte des Oberamtsbezirks sich erstrecken; ein Theil dieser Partie, die Gegend bei Stocksberg, Prevorst und Nassach, wird von Einzelnen noch zum Mainhardter Wald gerechnet, jedenfalls liegt dieselbe zunächst an der Grenze des Mainhardter Waldes. 2. Die Hardt breitet sich als ein ziemlich flacher Walddistrikt am südlichen Fuß der Ausläufer der Löwensteiner Berge aus. 3. Der Kälbling, ein minder großer Walddistrikt, zwischen Höpfigheim und Holzweilerhof in der westlichen Hälfte des Oberamtsbezirks gelegen. 4. Das Neckar-Thal, welches sich an der westlichen Bezirksgrenze hinzieht. 5. Das Bottwar-Thal erstreckt sich am westlichen Fuß der Löwensteiner Berge und deren Ausläufer von Gronau bis Steinheim und 6. das Murr-Thal, welches der Murr entlang im südlichen Theil des Bezirks von der östlichen Bezirksgrenze bis in die Nähe von Marbach hinzieht.
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