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Beschreibung des Oberamts Leonberg/Kapitel A 1

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A.

Beschreibung des Oberamts im Allgemeinen.


I. Lage und Umfang.


1. Geographische und natürliche Lage.

Der Oberamtsbezirk Leonberg ist nächst Maulbronn der westlichste des Neckarkreises und liegt zwischen 48° 43’ 40" und 48° 52’ 58" der nördlichen Breite, und zwischen 26° 26’ 52" und 26° 48’ 55" der östlichen Länge. Durch Vermittlung der Enz und des Neckars gehört der Bezirk ganz in das Rheingebiet.


2. Grenzen.

Das Oberamt ist gegen Norden von den Oberamtsbezirken Maulbronn, Vaihingen und Ludwigsburg, gegen Osten von Ludwigsburg und Stuttgart, gegen Süden von Böblingen und Calw und gegen Westen von Calw und dem Großherzogthum Baden begrenzt. Die Grenze zwischen dem Bezirk und dem Oberamt Calw bildet zugleich einen Theil der Kreisgrenze zwischen Neckar- und Schwarzwaldkreis.

3. Größe.

Seiner Ausdehnung nach gehört der Bezirk, dessen Flächenraum nach dem Ergebniß der Landesvermessung 90,9484/8 M. 17,6 R. oder 5,206 Quadratmeilen beträgt, zu den mittleren des Königreichs, indem er dem durchschnittlichen Areal eines Oberamts (zu 5,626 Quadratmeilen berechnet) beinahe gleich kommt.

4. Figur.
Die Figur (siehe die Karte) ist von Osten nach Westen etwas in die Länge gezogen, übrigens nicht unregelmäßig, nur greift an der nördlichen| Seite des Bezirks die Markung Weissach, Oberamts Vaihingen, störend in denselben ein. Die größte Ausdehnung des Bezirks beträgt 7 Stunden, und zwar von der Oberamtsgrenze östlich von Kornthal bis zur westlichen Grenze bei Münklingen. Die kleinste nur zwei Stunden lange Ausdehnung hat der Bezirk von der südlichen Grenze bei Renningen, bis zur nördlichen bei Rutesheim. Die Oberamtsstadt liegt mehr im östlichen Theil des Oberamtsbezirks. Exclaven kommen nicht vor, dagegen enthält die Markung Wimsheim eine, jedoch unbedeutende, Inclave, welche der dem Oberamt Maulbronn zugetheilten Markung Wurmberg angehört.


5. Bestandtheile.

Der Bezirk ist, mit Ausnahme der im Jahr 1803 mediatisirten Reichsstadt Weil d. St. altwürttembergisch und umfaßt neben dieser als Bestandtheile des vormaligen Amts Leonberg die Gemeinden Heimsheim, Höfingen, Ditzingen, Heimerdingen, Eltingen, Renningen, Weil dem Dorf, Gerlingen, Warmbronn, Rutesheim, Gebersheim, Mönsheim, Hirschlanden, Münklingen, Hemmingen und Kornthal, sodann von dem früheren Amt Maulbronn: die Orte Flacht und Wimsheim, von dem aufgelösten Klosteramt Hirschau: Friolzheim, von dem ehemaligen Amt Merklingen: Hausen und Merklingen, von dem Böblinger Amt: Malmsheim und von dem vormaligen Amt Markgröningen: Münchingen.


6. Besonders benannte Bezirke.

Als solche sind zu nennen: das sogenannte Strohgäu und der Hagenschieß, wiewohl beide nur theilweise dem Oberamtsbezirk angehören. Zum Strohgäu zählt man die Orte Ditzingen, Münchingen, Hirschlanden, Schöckingen, Hemmingen, Heimerdingen und Höfingen; am Saume des Strohgäus liegen die Orte: Leonberg, Eltingen, Rutesheim, Gebersheim, Gerlingen, Weil d. D. und Kornthal. Von dem bewaldeten Hagenschieß gehört nur ein kleiner, westlich von Friolzheim und Wimsheim liegender Theil dem Bezirke an.



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