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Beschreibung des Oberamts Ellwangen/Kapitel B 26

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26. Zipplingen,
Gem. III. Kl. mit 765 Einw. 1. Zipplingen, Pfarrdorf, 510 Einw., wor. 1 Ev., Fil. von Benzenzimmern; 2. Sechtenhausen, Pfarrweiler, 130 Einw.; 3. Wössingen, Pfarrweiler, 125 Einw.


Der Ort liegt schön auf der Höhe und bietet selbst, wie von den umliegenden Hügeln weite Aussichten. Beherrschend hebt sich in seinem nordöstlichen Theile der Kirchberg mit der dem h. Martin geweihten Kirche. Dieselbe wurde 1761 bis 65 vom Deutschorden erbaut. Der hohe Thurm steht im Westen und bildet die Vorhalle, geht oben ins Achteck über und trägt ein schönes Schmiedeisenkreuz.

Die große Kirche ist ganz im Stil des vorigen Jahrhunderts gehalten, innen stuckirt und sehr hell und geräumig. Der frühere Kirchthurm wurde 1749 abgebrochen. Im J. 1760 geschieht mit starker Betreibung des General Josef von Reuchlin, Kommandeur zu Oettingen, die Zubereitung zum bevorstehenden Kirchenbau, sein Wappen findet man einige Mal außen und innen an der Kirche. Am 30. März 1761 hat man angefangen, den Grund zu graben zur neuen Kirche, am 16. Juli | 1761 ist die Grundsteinlegung, am 3. August 1762 Guß der neuen Glocken zu Dinkelsbühl, am 9. September desselben Jahres Einweihung der Kirche. Im J. 1763 wird die Kirche in Fresko gemalt von Georg Tieffenbronner, Maler in Augsburg, um 400 Gulden, am 6. August 1765 wird Knopf und Kreuz auf den Thurm gesetzt, im J. 1792 Fertigung der vier großen Leuchter zum Hochaltar aus geschlagenem Messing, in Dinkelsbühl um 44 fl. (Manuskript in der Pfarrregistratur.)

Das Innere der Kirche ist reich geschmückt mit Kunstwerken aus der gothischen, der Renaissance- und der Rokoko-Zeit. Am Spiegelgewölbe des Langhauses sieht man ein großes Gemälde, darstellend den heiligen Bischof Martin, die Kranken heilend. Die Unterschrift lautet: G. Tieffenbrunner pinxit 1763. Am Chorgewölbe sieht man die Krönung des heiligen Martin durch Christus. Am geraden Chorbogen steht: SanCte MartIne antIstes InterCeDe pro popVLo tVo (1763).

Riesiger Hochaltar mit sehr schönem Altarblatt, St. Martin, der Ritter, mit dem Bettler den Mantel theilend. Nach dem oben genannten Manuskript läßt im J. 1655 Johann Konrad von Lichtenstein, Landkomenthur der Balley Franken, Komthur zu Kapfenburg, in Oettingen, zu Ehren St. Martin, des Bischofs, einen Altar machen. Zu Seiten des Altars stehen die Holzfiguren von St. Georg und Elisabeth. Dann befindet sich auf demselben ein handhohes, romanisches, bronzenes und vergoldetes Kruzifix, Christus mit ungekreuzten Beinen. An den Kreuzenden große Bergkrystalle. Die Inschrift vornen am Kreuz lautet: Jesus Nazarenus Rex Judeorum. Auf der Rückseite des Kreuzes steht: De sanguine domini. de sepulcro domini. de pane quem benedixit dominus. de lapide super quem ieiunavit. de sudario domini. de cruce domini. otto selinto crucem fecerunt hanc in honorem ipsius domini pro nobis in cruce passi. Weiter steht hier ein Wappen und: renoviert 1661. I. F. V. K. T. C. Z. Ö. d. h. Johann Friedrich von Knöringen, T.O.Commenthur zu Oettingen. An dem Postament, auf dem sich das Kruzifix erhebt, wiederholt sich Wappen und Inschrift. Die große Kanzel ist in reichem Rokoko gehalten. Der neugothische Taufstein von schönem gelbbraunem Marmor: 1877 gefertigt J. Geiger, Neresheim. Auch die beiden im reichen Rokoko gehaltenen Seitenaltäre haben schöne Altarblätter, auf dem linken Christi Tod, auf dem rechten Mariä Himmelfahrt. Außerdem besitzt die Kirche gothische Gemälde und Holzbilder, so an der Südwand ein Gemälde | auf Goldgrund aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts, Krönung Mariä durch zwei Engel, zu Seiten Andreas und Johannes d. T., unten knien die Stifter mit ihren Kindern. Von den fünf Glocken sind zwei noch die ursprünglichen, die andern von Zoller in Biberach. Von den beiden älteren Glocken trägt die eine das Bild der Maria, mit der Inschrift: Sub tuum praesidium confugimus, die andere das Bild des h. Martin: S. Martine, ora pro nobis. Auf der einen der neuen Glocken steht: Früh und spät ruf’ ich euch Christen, sucht das Himmelreich. Gegossen 1868 Konrad Zoller; ferner das Bild der h. Barbara: Sancta Barbara, impetra nobis, ut ss. sacramento muniti de vita decedamus. – Aus Liebe zu Gott und seiner hl. Mutter ein Beitrag von Anton Lechner in Zipplingen mit 600 fl. Auf der anderen Glocke steht: A fulgure, grandine et tempestate libera nos, Domine. – Durch eifrige Anregung des hochw. H. Pf. Haslach in Zipplingen und seinen Beitrag von 1000 fl. – Dein Lob, o Herr und Gott, will ich verkündigen unter deinem Volke. [ER 1]

Der Begräbnisplatz liegt um die Kirche, war mit Mauern und Thürmen befestigt und bietet eine prachtvolle Aussicht ins Ries. (Siehe oben S. 56). Das Pfarrhaus wurde 1774 vom Deutschorden erbaut, ist vom Staat zu unterhalten, die Kirche von der Stiftungspflege. Das Schulhaus wurde eingerichtet 1852 in der früheren Deutschordens-Zehentscheuer, mit Wappen und der Jahreszahl 1722, daneben ein weiteres Steingebäude aus der Deutschordenszeit mit 2 Wappen. Das Rathhaus wurde 1871 neuerbaut. Hinter der Kirche stand ein Schloß auf dem noch schön erhaltenen römischen Burstel; man sieht noch weniges Mauerwerk (s. oben S. 346).

Zwanzig Pumpbrunnen und einige Schöpfbrunnen spenden das Wasser; in trockenen Jahrgängen tritt Mangel ein, dann wird aber durch die naheliegenden Pumpbrunnen am Schindersberg und am Wössinger Wäldchen leicht abgeholfen. Besonders gutes Wasser hat der Pfarrbrunnen. Auf der Markung sind die Hauptquellen die schon genannten am Schindersberg bei der Kiesgrube, der Ruhrbronnen am Wössinger Wäldchen, der Heilbronnen am Fuße des Rapp’schen Berges nördlich vom Ort. Gegen 10 Morgen Landes nordwestlich des Orts, bei den Krautgärten, war früher Weiher und ist jetzt Wiesengrund. Die von Nordhausen südwärts herabkommende Acht läuft durch den westlichen Theil der Markung.

Die Vermögensverhältnisse sind gut, der Vermöglichste besitzt 70–80, der Mittelmann 30–40, der ärmere 5–10 Morgen Feld. Feldbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsquellen. Von den Getreidefrüchten kann noch ziemlich verkauft werden, 1000 Scheffel Gerste, 400 Scheffel Haber. Aus der vorzüglichen Weide löst die Realgemeinde jährlich 1200 M., aus dem Pferch 600, aus den Gemeindewegen, grasigen Wegen, 50 M. Fremde Schäfer lassen im Sommer 500 Bastardschafe auf der Markung laufen.

Die Gänsezucht ist beträchtlich, 1000–1200 Stück werden jährlich verkauft. Eine Bierbrauerei und eine Drechslerei bestehen.

Die St. Martinskirchenpflege hat eine jährliche Einnahme von 1000 M., der Schulfonds 700 M., der Kirchenbaufonds | besitzt ein Vermögen von 5325 M. Ein Privatarmenfonds mit 2670 M., Schulhausbaufonds mit 800 M. besteht.

Der Name Zipplingen, früher Zuppelingen, Zupplingen, Zupelingen, Zuplingen, auch Tzupling, Tzypplingen, Czipplingen, Ccipplingen geschrieben, ist wohl auf den Eigennamen Zuppo, Zoppo, Zupilo zurückzuführen (Förstemann, Pers.-N. Sp. 1372). Er kommt das erste Mal im J. 1153 infolge Erwähnung eines hiesigen Ortsadeligen vor, doch beweisen namentlich die verschiedenen Wappen, welche nach Zipplingen sich nennende Personen führten, daß es besonders im 14. u. 15. Jahrhundert mehrere solche Familien neben einander gab. So erscheinen den 11. März 1372 als Bürgen für Margarethe Wernhers von Killingen Wittwe und ihre Söhne Kun und Hans: Albrecht von Züpplingen zu Züpplingen gesessen, Wilhelm von Züpplingen zu Dürgenheim gesessen und Seyferlin von Züpplingen, von denen der erste zwei Querbalken, der zweite einen aufgerichteten Fuchs, der dritte zwei aufrechte Schwerter im Wappen führen (vergl. auch: von Löffelholz im Anzeiger des Germ. Museums in Nürnberg 1860 Sp. 362). Die Zutheilung einzelner Personen zu diesen verschiedenen Familien ist bisweilen etwas zweifelhaft, da sich nicht von allen auch Siegel erhalten haben, doch möchte im Allgemeinen folgendermaßen zu unterscheiden sein.

Zu der am frühesten auftauchenden Familie, welche zwei Schwerter im Wappen führte, gehörten Rupert von Z., Zeuge in einer die Kirche zu Schneidheim betreffenden Urkunde vom Jahr 1153 (Wirt. Urkb. 4, 360); Heinrich im Jahr 1221 Kanonikus und Scholastikus zu Augsburg (Kuen, Collectio 1, 21; Khamm, Hierarch. August. 2, 150; Pez, Thesaurus V. 2 p. 72. 73), 1225–1228 Bischof von Eichstätt (Gams, Series episc. 274, Chron. Ursperg. ed. Pertz p. 113, Mon. Boic. XXXV, 1 p. 91); drei Gebrüder: Konrad, im Jahr 1275 als Reichsministeriale bezeichnet, Heinrich und Friedrich der Müller genannt (vorausgesetzt, daß die im folgenden erwähnten stets je dieselben Personen sind), Konrad und Friedrich den 14. Februar 1270 Zeugen des Gr. Ludwig von Oettingen (12. Jahresbericht des historischen Vereins von Schwaben und Neuburg f. 1846 S. 10); Heinrich und Friedrich den 3. Januar 1273 desgleichen des Schenken Gerung von Ehringen, Konrad den 27. März 1275 desgleichen des Grafen Ludwig von Oettingen (Reg. Boic. 3, 457), der Ältere genannt den 9. Febr. 1279 desgleichen des Grafen Ludwig des Jüngeren von Oettingen, den 19. März 1281 des Abts Eckhard von Ellwangen, Konrad und Heinrich den 2. Dez. 1281 des Schenken Gerung von Ehringen, Ritter Heinrich den 29. März 1283 in einer Urkunde des Klosters Zimmern (Wahre Gestalt der Vogtei des Gotteshauses Neresheim 1759 S. 426), alle drei den 24. Juli 1283 in einer Urkunde des Klosters Kirchheim, Konrad desgleichen den 18. Mai 1284, | Konrad der Müller von Z. den 27. August 1294 desgleichen in einer gräflich öttingischen nicht zweifellosen Urkunde (Oetting. Mater. 1, 272), Friedrich den 19. August 1295 Schiedsrichter in einem Streit über Weiderechte der Gemeinde Geilsheim (bayr. AG. Wassertrüdingen; Reg. Boic. 4, 601). Ein Zeitgenosse von ihnen ist Friedrich, zuerst Keller in Ellwangen, dann 1287–1308 Abt von Neresheim (Kuen Collect. 1, 43, Mon. Germ. S. S. 10, 25. OA.Beschr. Neresheim 377).

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Nach Beginn des 14. Jahrhunderts tritt das bedeutendste Glied der Familie vielfach auch auf größerem Schauplatze auf: Heinrich † 9. Juni 1346. Er war zuerst Deutschordensbruder zu Würzburg 1309. 1310 (Reg. Boic. 5, 150, wo es wohl mit Rücksicht auch auf die später zu nennende Urkunde von 1337 statt Tochter: Schwester heißen sollte, 172); dann Komthur zu Oettingen 1313–1326 (Oetting. Mater. 4, 50; Reg. Boic. 6, 142; 5. Jahresbericht des historischen Vereins für den Rezatkreis f. 1834 S. 26); Komthur zu Ulm und Wörth, d. h. Donauwörth 1329 bis 1346 (Reg. Boic. 7, 47 163.? 269. 272. 273. 284. 321. 339. 352. 8. 35. Wirt. Franken 9. 223 vergl. oben S. 644). Für die letztgenannte Kommende wurde er der größte Wohlthäter als Stifter von 15 Bettstätten im Spital und Spender sonstiger Wohlthaten für die Siechen und die Brüder, so daß ihm geradezu die Stiftung des Hauses und des Spitals daselbst zugeschrieben wurde (vergl. Königsdorfer, Geschichte des Klosters zum hl. Kreuz in Donauwörth 3 b, 298 ff., Steichele, Augsburg 3, 806. 807. 813, wo auch die Inschrift seines noch vorhandenen Grabsteins). Von Kaiser Ludwig dem Bayern wird er im Jahr 1334 und 1340 als sein „lieber Heimlicher“ d. h. sein geheimer Rath bezeichnet (Böhmer Regg. S. 101 Nr. 1627), erscheint nicht nur sonst öfters in Urkunden desselben (Böhmer S. 87. 122. 325; Reg. Boic. 7, 47. 163. Sattler Gr. 1, 131), sondern insbesondere auch im Jahr 1335 und 1336 als Gesandter desselben zu Papst Benedikt XII. nach Avignon (Stälin Wirt. Geschichte 3, 204; Böhmer a. a. O. S. 108 Nr. 1733, Reg. Benedict. Nr. 133 S. 227. Nr. 138 S. 228), im Jahr 1339 als Machtbote desselben bei K. Eduard von England (Stälin a. a. O. 210. Böhmer a. a. O. S. 266). Ein gleichnamiger Bruder von ihm [1] war Heinrich 1323–1328 Komthur zu Ellingen (Reg. Boic. 6, 87. 183. 245. 247), Landkomthur in Franken 1329–1335 (Reg. Boic. 6, 287. 288. 292. 329. 386; 7, 29. Acta Theodoro-Palatina 2, 30; Historia Norimb. Diplom. 280), im Jahr 1332 von K. Ludwig dem Bayern gleichfalls sein „lieber Heimlicher“ genannt und im Jahr 1331 Vermittler zwischen ihm und dem Kurfürsten von Trier (Kopp, Geschichte der eidgenössischen Bünde V 2 a S. 329). Als ein dritter Bruder wird im Jahr 1337 genannt: Friedrich, Mitglied des Predigerordens, vielleicht dieselbe Person wie der im Jahr 1309 erwähnte Prior Friedrich von Z. zu Augsburg (Reg. Boic. 5, 150): dem Wörther Komthur und ihm überließ ihre Schwester Agnes von Zipplingen gesessen zu Harthausen ihre Güter, in welcher Hinsicht | der Ordensmeister Wolfram von Nellenburg am 15. Juli des Jahrs eine Bewilligung ertheilte (Königsdorfer a. a. O. S. 300), auch 1341 genannt (vergl. S. 647).

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Zeitgenossen dieser Gebrüder sind: Konrad von Zipplingen 1303 ff., den 15. August 1311 Zeuge Burggraf Friedrichs IV. von Nürnberg (Monum. Zolleran. 2, 306), 1327 ff. einige Jahre als Diener der Grafen von Oettingen im Pfandbesitz ihrer Burg Hohenburg mit Zugehör (bayr. AG. Höchstädt; Oetting. Mater. 4, 120. 121; Steichele, Bisthum Augsburg 3, 912), noch 1338–1341 genannt (vergl. über ihn weiter Oetting. Mater. 4, 16. 270; 5, 61; Reg. Boic. 6, 186. 350; 7, 247. 307. 332; Mon. Boic. XXXIII, 1, p. 549. 2, p. 86, oben S. 647); Diemar von Z. 1318 ff., welcher den 6. Dezember 1322 seiner Ehegattin Adelheid die halbe von Oettingen zu Lehen gehende Nagelmühle, seine eigene Walkmühle und ein eigenes Gut hier zu Widerlegung ihrer Heimsteuer und Morgengabe für 120, 100, 50 Pfd. Hllr. verschrieb, sowie 1339 Herbrand von Z. (1347 zu Nordhausen gesessen) und sein Bruder Siefried Propst zu Berlin. Weiterhin sind zu nennen: Lutz von Z. 1342 (Ludwig von Z. 1359) zu Dehlingen OA. Neresheim begütert (OA.Beschr. Neresheim 395). Hans von Z. gesessen zu Trochtelfingen, Oheim Heinrichs von Richenbach, 1345–1367 (vergl. Reg. Boic. 9, 164. 170; Oetting. Mater. 4, 118; OA.Beschr. Neresheim S. 423); ein Hans ohne den genannten Beisatz (? ob derselbe) 1347 ff., im Jahr 1350 zu Ohmenheim (OA. Neresheim; Wahre Gestalt u. s. w. S. 608; OA.Beschr. Neresheim S. 393, vergl. 388), 1365 Dienstmann des Grafen Ludwig des Älteren von Oettingen (Oett. Mater. 2, 47, vergl. auch Reg. Boic. 8, 103; 9, 28; Mon. Boic. 16, 43; v. Falckenstein, Analect. Nordgav. 1, 69); 1357 Hans von Z. Ulrichs von Z. Sohn der zu Zipplingen gesessen ist. Ritter Kraft von Z., 1365 Verkäufer seines Hofes nebst 1/2 Lehen, 6 Sölden und der Holzmark zu Trochtelfingen um 740 Pfd. Hllr. an Kloster Heilsbronn (4. Bericht für den Rezatkreis S. 30; OA.Beschr. Neresheim 423). Seitz, Sytz, Seifried, Siefried, Seyferlin von Z. 1372–1412, zu Zöbingen gesessen, im Jahr 1393 mit seiner Ehefrau Lucie Verkäufer von Gütern zu Burk (bayr. AG. Wassertrüdingen) an Kloster Heilsbronn (Stieber, Nachrichten von Brandenburg-Onolsbach 272), 1401 Verkäufer von Besitz zu Zipplingen (oben S. 645), 1411. 1412 Vogt zu Wallerstein (vergl. auch Oetting. Mater. 4, 56; Reg. Boic. 11, 313). Rudolf von Z. 1376. Lutz von Z. 1384–1411, im erstgenannten Jahre im Solde des Burggrafen Friedrich von Nürnberg (Mon. Zolleran. 5, 148), den 17. März 1392 mit seiner Hausfrau Elisabeth von Schweinbach Verkäufer des Dorfs, Flur- und Hirtenamts sammt einigen Unterthanen zu Dehlingen (OA. Neresheim; Beyschlag, Beyträge zur Nördlingischen Geschlechtshistorie 2, 493; OA.Beschr. Neresheim 395), 1398, 1405, 1407 Vogt zu Wallerstein, 1410–1411 gesessen zu Trochtelfingen OA. Neresheim, woselbst er eine Behausung und Hofraithe von Oettingen zu Lehen trug (vergl. Nürnberger Anzeiger a. a. O. OA.Beschr. Neresheim 423). Reinbold, Rembold von Z. den 1. August 1403 gegen Urphede gegenüber Herzog Ludwig von Bayern und dem Kloster Kaisersheim aus dem Gefängniß entlassen (Reg. Boic. 11, 313), bis 1407 im Besitz von Gütern zu Abtsgmünd (OA. Aalen, s. OA. Beschr. Aalen 201, vergl. auch 280), 1408 (Reg. Boic. 12, 21). Fritz von Z. (sicherlich mehrere des Namens) 1409 ff. bald von Crailsheim, bald zu | Schnaiten genannt, den 29. Juli 1409 von Burggraf Friedrich von Nürnberg für Schaden bei einem Zug nach Landshut entschädigt (Mon. Zoller. 6, 577), im Jahr 1428 Schiedsrichter zwischen Kloster Zimmern und den Herren Walther, Konrad und Albrecht von Hürnheim, sowie mit Hans von Westernach Käufer der Burg Trugenhofen um 6000 fl. (OA.Beschr. Neresheim S. 264. 432), im Jahr 1429 Verkäufer von bedeutendem Besitz zu Nordhausen (S. 644), von Wiesen an Kl. Neresheim (Monum. Germ. S. 12, 27), 1431, 1433 Hauptmann der St. Georgengesellschaft (5. Jahresbericht für den Rezatkreis f. 1834 S. 26; Reg. Boic. 13, 256, vergl. auch 174), im Jahr 1435 in württembergischem Dienste von den Grafen Ludwig und Ulrich gegen Jakob Staud, Konrads von Heinrieth Diener, unterstützt (Steinhofer 2, 791. 792; Sattler Gr. 2, 117), den 23. April des Jahrs Käufer von Winnenden der Burg auf dem Berg, der Dörfer Buoch, Oppelsbom, Hertmannsweiler, Schwaickheim, der Weiler Leutenbach, Nellmersbach, Öschelbronn, Rettersberg, Ödernhardt, Bretzenacker, Steinach, Reichenbach (sämmtlich OA. Waiblingen) u. s. w. um 1000 fl. rh. bei diesen Grafen mit einem, auch ausgeübten, Rückerwerbsrecht der letzteren innerhalb 6 Jahren, den 8. Mai 1437 als württembergischer Rath bei der Vereinigung der St. Georgengesellschaft mit den genannten beiden Grafen (Datt, de pace publ. 235), den 27. Sept. 1440 bei einem Vergleiche mit Graf Friedrich dem Oettinger von Zollern (Sattler Gr. 2. 108), vor 1441 in württembergischem Pfandbesitz von Gundelfingen an der Brenz (Steinhofer 2, 824), Lutz von Z. (übrigens wieder mehrere des Namens, einer Sohn Fritzens von Z.) 1438–1473, im Jahr 1442 bischöflich augsburgischer und markgräflich ansbachischer Rath, gesessen zu Haunsheim (bayr. AG. Lauingen), in welcher Hinsicht die Grafen Ulrich und Konrad Gebr. von Helfenstein, nachdem sie ihm das Schloß mit Zugehör um 7200 fl. verkauft, am 20. Januar 1448 ihren Bürgen Graf Wilhelm von Oettingen für alle Fälle schadlos zu halten versprachen (vergl. auch Helfensteinische Akten 1717 Nro. 20 S. 61; Württ. Franken 8, 494), 1450 ff. öfters als Bürge und Gewehre in Urkunden der Grafen Ulrich, Wilhelm, Ludwig von Oettingen, so z. B. 1450 beim Verkauf des Schlosses Hochhaus, 1454 des Schlosses Lierheim, 1455 des Schlosses Hohenburg, im Jahr 1453 Käufer des Schlosses und Dorfes Eglingen (vergl. OA.Beschr. Neresheim S. 290) um 3200 fl. von seinem Schwager und Vetter Schenk Wilhelm von Schenkenstein, 1455 Vogt und Pfleger zu Liebenstein, 1456 Verkäufer zweier Höfe u. s. w. zu Unter-Riffingen um 734 fl. (OA.Beschr. Neresheim 436), 1458 Pfleger zu Heidenheim, den 6. Dezember 1460 Verkäufer der Hälfte von Schloß Schenkenstein (OA. Neresheim) mit aller Zugehör an seiner Schwester Sohn Fritz Schenk von Schenkenstein um 65 fl. rh. jährlicher Gült, den 25. Mai 1463 desgleichen wiederum der Hälfte dieses Schlosses, der Tafern und verschiedenen Besitzes zu Aufhausen, des Hofes Dorfen u. s. w. um 65 fl. rh. Leibgedings, den 28. September 1464 mit Graf Wilhelm von Oettingen und einer Reihe anderer Herren vom Hofrichter zu Rottweil dem Grafen Johann von Sulz auf Klage des Fritz von Grafeneck in die Reichsacht erklärt, den 15. Mai 1466 mit anderen Adeligen vorübergehend im Pfandbesitz der Herrschaft Baldern mit verschiedener Zugehör (OA.Beschr. Neresheim 204, vergl. auch Kuen, Collectio 4, 226), Verkäufer zweier Höfe und 5 Sölden zu Veitriedhausen (bayr. AG. Lauingen) und eines Lehens zu Salheim um 1600 fl. Gold | (Raiser, Lauingen S. 87). Fritz von Z. 1483, 1484 öttingischer Landgerichtsbeisitzer (Oetting. Mater. 4, 61. 63).

Was eheliche Verbindungen wohl von Gliedern dieser Familie betrifft, so war Elisabeth von Z. im Jahr 1347 Wittwe eines Herrn von Rammingen (Reg. Boic. 8, 119), Anna von Z. im Jahr 1400 Gemahlin des Hans von Breitenstein, Fritz von Z. 1411 Gemahl der Anna von Frauenberg, Lutz von Z. im Jahr 1438 Gemahl der Margarethe von Ellenhofen, seine Tochter Anna 1473 verehelichte von Stein und Besitzerin von Eglingen.

Zu der zwei Querbalken im Wappen führenden Familie von Zipplingen, wohl einem fremden Geschlecht nicht sicheren Ursprungs, das durch Erbschaft Besitz dahier erhielt und sofort den Namen von Zipplingen annahm, gehörten Albrecht von Zipplingen zu Bopfingen gesessen 1340 ff., sowie seine Kinder: Konrad und Rudolf von Zipplingen, zwei Ritter dahier († wohl vor 1380), Albrecht von Z., der letzte auch in der Folge öfters genannt, weßhalb der Vater nunmehr zum Theil als der Ältere bezeichnet wird, und die Töchter Anna und Katharina. Albrecht, wohl der Jüngere, wird zuletzt im J. 1385 genannt, worauf der Mannesstamm des Geschlechts erloschen zu sein scheint. Bereits am 14. Dezbr. 1386 verzichteten Albrechts des Älteren von Zipplingen Töchter Anna mit ihrem Ehemann Peter Göldlin und Katharina gegenüber der Wittwe ihres Bruders Albrecht, Dorothea von Ehingen und deren Kindern gegen eine Abfindung von 100 Pfd. Heller auf alles ihr väterliches und mütterliches Erbe und Dorothea schenkte und vermachte am 25. Mai 1393, 27. August 1398 und namentlich am 22. Juli 1405 an das Kloster Kirchheim einen Hof und eine Holzmark, Lehen (das Starkenlehen, das Küllingslehen), Hofstätten, Äcker, Wiesen, darunter die wüste Hofstatt an der Kirchmauer und 1/4 des Thurms, der auf dieselbe zeigt, zu einer Klause, verschiedene Gülten dahier, endlich alle ihre beträchtlichen hiesigen Güter unter Verpflichtung verschiedener Leistungen (Oetting. Mat. 3, 262; vergl. S. 823, 824, 827).

Zu der Familie Fuchs von Zipplingen endlich gehörten: Hans der Fuchs und seine Kinder, gegen welche und den Komthur von Oettingen auf Klage der edeln Leute, welche Güter zu Zipplingen hatten, Siefried von Dunstelkingen als Richter von seines Herrn, des Grafen Ludwig von Oettingen, wegen am 9. August 1319 entschied (vergl. Oetting. Mater. 5, 61); Hans (wohl ein späterer) den 19. März 1368 Verkäufer von bedeutendem hiesigem Besitz, Äckern, Wiesmad, Hofraithe, Holzmark, um mehrere 100 Pfd. Heller an verschiedene Personen; Heinrich Fuchs Komthur zu Oettingen 1329, 1330, 1331, wohl dieselbe Person wie „Fuchs von Zipplingen“ 1335 Hauskomthur zu Nürnberg (Hist. Norimb. Diplomat. 280); Heinrich (genannt der Fuchs von Zipplingen) den 29. April 1353 Stifter eines Jahrtags in die hiesige Pfarrei; Kuntz, Konrad der Fuchs von Zipplingen zu Dürgenheim gesessen (Chunradus Vulpis de Zuppling in der Siegelumschrift), Schwäher Walthers von Ellrichshausen, gesessen zu Dürgenheim 1336–1357 (vergl. Wahre Gestalt u. s. w. S. 564; Oetting. Mater. 5, 62; Reg. Boic. 7, 166; Wirt. Franken 6, 432); Wilhelm der Fuchs von Z. zu Dürgenheim 1364–1376 (vergl. Reg. Boic. 9, 101. 147; Wirt. Franken 6, 433); sein Bruder Eberhard 1366–1395 und wohl ein dritter Bruder Georg, Jörg 1366–1407 genannt, diese drei wohl im Jahr 1369 auf kurze Zeit Erwerber der Burg Roden an der Lein (Mon. Boic. 33, II. 385; | OA.Beschr. Aalen 280); Konrad von Z. Kirchherr zu Wössingen 1376 bis 1400; Jörg, zunächst als der Jüngere bezeichnet, 1395–1428, im Jahr 1395 Vogt auf Hohenhaus, zusammen mit Konrad von Ellrichshausen zu Zöbingen in diesem Jahre Verkäufer von beträchtlichen Gütern zu Dürgenheim und 1396 von den Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen mit der dem Kuno von Killingen abgekauften Behausung zu Trochtelfingen belehnt, im Jahr 1410, 1412 Vogt zu Baldern (vergl. auch Oetting. Mater. 4, 56; Reg. Boic. 11, 313; 12, 338; Wirt. Franken 6, 433). Seine Kinder sind: Elsbeth und Anna, Klosterfrauen zu Kirchheim und Zimmern (1416), Jörg der Jüngere, Fuchs genannt, 1424–1460, welcher wegen einer Unthat, die er an dem kgl. Hofmeister Graf Ludwig von Oettingen und dessen Hof begangen, in Haft gekommen, den 8. Februar 1428 wieder aus ihr entlassen Urphede schwört und seines Vaters und seine Behausung zu Trochtelfingen zu einem Lehen und offenen Haus der Grafen macht (Oetting. Mater. 4, 272), und im Jahr 1453 als Jörgs Bruder bezeichnet Fritz Fuchs genannt von Z. (–1478). Beide Brüder stifteten den 8. Januar 1453 zum Kloster Kirchheim für die Haltung eines Jahrtags ihre Hofraithe zu Pflaumloch, Fritz erscheint sodann im J. 1460 als Bürge Graf Wilhelms v. Oettingen (v. Falckenstein, Analect. Nordgav. 72) und erhielt den 17. Januar 1472 von Graf Ulrich von Oettingen die Erlaubnis, seine an Rudolf Hagk von Hohenegk verheirathete Tochter Barbara auf seine Behausung zu Trochtelfingen mit dem Graben und Garten, die Kapellmühle u. s. w., Lehen der Grafschaft Oettingen, zu verweisen (vergl. auch Wirt. Franken 8, 494; 17/18. Jahresbericht von Schwaben und Neuburg für 1851 und 1852 S. 23). Als Töchter Konrads Fuchs von Zipplingen verkauften Barbara und Ursula geborene Füchsin genannt von Z. mit ihren Ehemännern Stephan von Nenningen und Konrad Meusel den 16. Mai 1474 ihren Hof zu Pflaumloch und 4 Hofstätten zu Trochtelfingen, wie sie das alles von Konrads Wittwe Barbara von Hausen geerbt hatten, um 410 fl. an das Kloster Kirchheim. – Zu der Familie gehörte die Gemahlin des vor 1370 verstorbenen Walther von Ellrichshausen zu Zöbingen, ohne Zweifel Adelheid genannt (vergl. Wirt. Franken 6, 432 ff.), wohl auch Barbara, Gemahlin in erster Ehe Georg Schenks von Schenkenstein, in zweiter Karl Greners († nach 1473) Truchseßen von Baldersheim (Wirt. Franken 6, 134. 8, 184 ff.; OA.Beschr. Neresheim 271. – Vergl. zu dieser Familie auch unten Wössingen).

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Der von zipplingische Besitz am Orte wurde seit Ende des 13. Jahrhunderts vielfach veräußert und kam besonders an die Deutschordenskommende zu Oettingen, so schon im J. 1285 das Patronat (s. unten). Weiterhin verkaufte am 22. Juli 1322 Konrad von Zipplingen an seinen Vetter den Oettinger Komthur Heinrich v. Z. und seine Schwester Agnes eine Holzmark Stangach genannt, wie er zugleich einen Acker zu Harthausen an Heinrich den Birkenzeller überließ. Den 16. Oktbr. 1329 gab Konrad von Z., der Müllner genannt, seine Einwilligung zu dem Verkaufe eines hiesigen Hofes durch Ulrich | den Schnaitberger (von Schnaitberg OA. Aalen) und seine Ehefrau Elsbeth an den Komthur „Heinrich den Fuss“ und die Brüder des Deutschen Hauses zu Oettingen, zwischen 1335 und 1363 überließ derselbe eine Hofstatt und den Weg zu dem Zehntstadel und davon an den Komthur Heinrich von Gundelsheim. Doch erwarb die Kommende auch noch manches andere dahier, so (?) 1401 ein Haus von einer Wittwe von Kemnath (Oberkemnathen, bayr. AG. Wassertrüdingen; 5. Jahresber. f. d. Rezatkreis S. 26 – im gleichen Jahre war Fritz Kämneter dahiergesessen genannt worden –), den 1. Juni 1407 18 Leibeigene dahier von Erkinger von Geislingen, sowie den 7. Okt. d. J. 5 Söldengüter und Hofstätten dahier um 102 fl. von dem Nördlinger Bürger Heinrich Töter, am 5. April 1411 3 Hofstätten und Söldengüter mit einem Baumgarten um 120 fl. von Lutz von Holheim zu Röttingen, den 10. April 1420 von Fritz Bitterlin, seiner Hausfrau Elsbeth und ihrem Sohn Paul dahier 31/2 Morgen Ackers um 30 fl. In genanntem Jahr gehörten ihr bereits 8 Höfe und 29 Sölden dahier mit allem Recht, Gericht, Vogtei und aller Herrlichkeit. In der Folge, so im 18. Jahrhundert, war der Ort der Sitz eines kommende-öttingischen Unteramts, zu welchem auch Unterthanen und Zehnten zu Itzlingen (OA. Neresheim), Nordhausen, Schneidheim, Oberwilflingen und Gramstetten (bayr. AG. Dinkelsbühl) gehörten.

Neben dem Besitz der Kommende Oettingen tritt namentlich Berechtigung des gräflichen Hauses Oettingen hervor, wie z. B. die S. 644 erwähnte Bewilligung Graf Ludwigs (VI.) von Oettingen vom 30. Nov. 1313 beweist, und den 10. August 1380 nahmen die Gebrüder Ludwig (XI.) und Friedrich (III.) Grafen zu Oettingen die Gebauerschaft arm und reich dahier gegen 24 Pfd. Heller Nördlinger Währung jährlich auf St. Michelstag für 10 Jahre in ihren Schutz; eine von Alters hergebrachte Zollstätte des Hauses dahier bestätigte K. Wenzel den genannten Gebrüdern Grafen Ludwig und Friedrich am 10. Juli 1398 (Oett. Mater. 2, 244).

Weiteren Besitz erwarb Kloster Kirchheim, welches solchen bereits im J. 1288 dem Grafen Ludwig (V.) von Oettingen, der damit seine Schulden gegenüber dem Deutschorden bezahlte, tauschweise überließ, am 23. April 1357 jedoch mit dem Gelde, welches es aus dem Erlös der bei der Leiche Graf Friedrichs (II.) von Oettingen erhaltenen Pferde und Gewänder eingenommen hatte, der Kommende Oettingen wieder einen Hof abkaufte und in den Jahren 1393–1405 von Dorothea, Albrechts von Z. Wittwe, geb. von Ehingen, reichlich bedacht wurde | (siehe oben). Kloster Zimmern (bayr. AG. Nördlingen) erwarb den 14. September 1381 eine Hofstatt und einen Garten, in der Folge noch weitere Güter, ein Besitz, welcher überhaupt in Folge der Reformation des Klosters Zimmern an das Haus Oettingen-Oettingen und von diesem im Jahr 1721 durch Kauf an Oettingen-Spielberg kam. Auch die Deutschordenskommende Ellingen kommt etwas in Betracht: den 4. August 1380 verkauften Albrecht von Zipplingen und sein Sohn Albrecht 2 Hofraithen, 1 Baumgarten, 57 Morgen Ackers und 8 Tagwerk Wiesen um 1255 Pfd. Heller an sie, den 1. Juni 1381 Albrecht d. Ä. Dorothea seine Gattin und ihre Kinder Albrecht, Katharina und Anna ein hiesiges Gütlein um 180 Pfd. Heller an Weyprecht Rüd Komthur und das Haus zu Ellingen, worauf Engelhard von Hausen den 8. Juli d. J. auf alle seine Ansprüche daran verzichtete. In späterer Zeit ist übrigens von diesem ellingischen Besitz nichts mehr bekannt und derselbe dürfte wohl meistens an die Oettinger Kommende übergegangen sein, doch wurde auch eine hiesige Gült von der Kommende Ellingen im Jahr 1443 der Kommende Kapfenburg verkauft. – Außerdem erhielt noch den 10. Januar 1380 Hans Ellrichshausen, gräfl. öttingischer Diener, von Graf Ludwig von Oettingen auf dessen Landgericht zu Kirchheim einen Schirmbrief wegen der früher grafeneck’schen Güter dahier und wird im Jahr 1440 das Spital Dinkelsbühl, im Jahr 1485 die Propstei Ellwangen als gültberechtigt genannt.

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Vom genannten Besitze dauerte der kommende-öttingische, kapfenburgische, gräflich-öttingische, in der Folge öttingen-spielbergische, und kl. kirchheimische noch in späteren Jahrhunderten fort, mochte auch einiger anderer im Verlauf der Zeit hinzukommen. Nach der Topographia Ellvacensis von 1733 befanden sich hier folgende Unterthanen: der Kommende Oettingen: 8 Bauern, 19 Löhner, 19 Söldner (zus. 46, nach Moll weniger richtig 56, nach anderen Angaben 52 oder auch 42), öttingen-spielbergisch: 1 Bauer, 3 Löhner, 10 Söldner (zus. 14, nach Moll wohl unrichtig 13 wallersteinisch, nach anderen 28), der Kommende Kapfenburg: 4 Löhner (nach Moll weniger richtig 1 Söldner), nördlingisch: 3 Bauern, 1 Löhner (nach anderen: das Hospital 3, das Klösterle 1), kloster-kirchheimisch: 2 Löhner, ellwangisch (Amts Pfahlheim): 1 Söldner (nach Moll ohne Gemeindsrecht, wie es scheint später in Wegfall gekommen), bopfingisch: 1 Löhner, somit von diesen 7 Herrschaften 12 Bauern, 30 Löhner, 30 Söldner (zus. 72, nach Moll auch noch 4 kloster-zimmernsche, später öttingen-spielbergische, 2 brandenburg-ansbachische). In späteren Zeiten übten Oettingen-Spielberg und der Deutschorden die hohe und niedere Obrigkeit dahier gemeinsam und zwar nach einer Beschreibung aus der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts in folgender Weise aus: Erbhuldigung, Besteuerungsrecht, Nachsteuer und Abzugsrecht, Reis und Folge, advocatia mere civilis hatte | jeder Theil hinsichtlich seiner Unterthanen unbestritten, nach Verträgen zwischen dem Orden und Oettingen von 1350 und 1370 hatte Oettingen die malefizische hohe Obrigkeit hinsichtlich der 4 hohen Fälle allein, sonst aber war eine gemeinschaftliche Obrigkeit und gemeinsame Dorfsherrschaft eingesetzt für alle effectus jurisdictionis territorialis et vogtiae; dem Orden allein stunden zu die Besetzung der Pfarrei, die Ernennung des Mesners und Schullehrers, die Abhör der Heiligenrechnungen, Verleihung der Heiligenlehen, Besetzung des Untergangs und Siebnergerichts mit 4 (Oettingen nur mit 3) Personen, 2 Erbtafernen mit besonderen Vorrechten, so daß die Aufführung des Tanzes an der Kirchweih von einer derselben aus geschehen mußte, dem Ordens-Amtsknecht die rechte Hand, die Ausrufung des Friedgebots gebührte. Doch fehlte es nicht an wiederholten Streitigkeiten (vergl. auch oben S. 644). – Die kommende-kapfenburgischen Unterthanen kamen schon im J. 1806 an Württemberg: die im Staatshandbuch von 1807/8 genannten 21 Seelen, die anderen erst durch den Staatsvertrag mit Bayern von 1810.

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Von Einzelnheiten zur Geschichte des Ortes ist folgendes zu erwähnen. Weil sie der Kommende Oettingen arme Leute dahier durch Brand, Raub, Gefangennahme, Schatzung geschädigt hatten, wurden Triegel von Gemmingen zu Hornberg und Hintz Kuntz von Pfahlheim auf Klage des Komthurs von Oettingen Heinrich Rindsmaul den 17. März 1373 auf dem Landfrieden zu Nürnberg durch Ritter Friedrich von Seldeneck und die 10 mit ihm über den Landfrieden zu Franken und Bayern gesetzten zu je 1000 M. Silbers verurtheilt. – Im April 1632 blieben hier 25 schwedische Reiter über Nacht, welche von Augsburg nach Dinkelsbühl beordert waren, der wallersteinische Oberamtmann, Johann Kleinhans, ein Schwedenfeind, stiftete die Zipplinger auf, dieselben Nachts zu ermorden, was sie denn auch hinsichtlich von zehn ausführten, während die andern entkamen. Zur Rache wurde Zipplingen einige Tage nachher unter Führung eines Rittmeisters von einigen hundert schwedischen Reitern umzingelt und bis auf die auf dem Berg stehende Kirche niedergebrannt; jeder, welcher entfliehen wollte, wurde niedergeschossen und nur 2 Bauern kamen durch, der eine entgieng den Geschoßen, der andere blieb, getroffen, regungslos liegen, so daß er für todt gehalten wurde. – Auch nach seiner Wiederaufbauung hatte der Ort noch öfters schweres Brandunglück: den 19. Sept. 1677 brannten durch Unvorsichtigkeit beim | Schmalzaussieden 58 Firste ab, so daß nur 32 Häuser ohne die Stadel stehen blieben, den 5. Sept. 1678, vermuthlich durch Selbstentzünden von nassem Heu, 39 Firste, 1795 (9. Mai) brannte der ganze nordöstliche Theil um die Kirche herum, 22 Gebäude, ab, 1837 (27. Okt.) brannten 22 Häuser und Scheunen mitten im Dorf nieder, 1848 (16. Juli) wenigstens 3 Hauptgebäude; beim dritten Brande gewährte der Orden reiche Unterstützung, beim vierten kamen über 5000 fl. baares Geld vom ganzen Lande ein (vergl. zum 4. und 5.: Württ. Jahrb. 1837 S. 31; 1848 S. 106). – Im J. 1506 wird hier eine Badstube genannt.

Außerdem ist noch eine Reihe von gerichtlichen und schiedsrichterlichen Entscheidungen besonders aus älterer Zeit bekannt, so ein Urtheilsspruch in Streitigkeiten der edeln Leute, welche zu Zipplingen Güter hatten, einer- und der Kommende Oettingen und Hans Fuchs andererseits wegen der hiesigen deutschordenschen Güter vom 9. August 1319 (Oetting. Mater. 5, 61), ein solcher zu Gunsten des Komthurs Gundelsheim von Oettingen, daß derjenige, welcher hier einen Schafhirten halten wolle, es ohne des gemeinen Hirten Schaden thun solle, vom 23. Mai 1336, ein weiterer betreffend einen Streit des Hauskomthurs von Oettingen, der Edelleute in Zipplingen und der Gebauerschaft des Dorfes Z. wegen der Weiderechte des Berler vom 22. Dezember 1355, verschiedene Urtheilssprüche, so des Landrichters zu Nürnberg Grafen Friedrich von Castel vom 26. Januar 1373, 5. Oktober 1374, des Landrichters zu Graisbach Degenhard von Gundelfingen vom 19. Juni 1374, des Herzogs Ruprecht von Schlesien und Liegnitz als Richters an K. Karls IV. Statt zu Nürnberg vom 2. und 7. Oktober 1374 in Betreff der Streitigkeiten, in welche Hans von Oberbach mit Zipplinger Bürgern und der Deutschordenskommende Oettingen wegen der von ihm erhobenen lehensherrlichen Ansprüche an die von Hans von Zipplingen hinterlassenen Güter, Häuser, Höfe, Wiesen, Äcker, Hölzer, Wasser u. s. w. gerieth, ein Urtheil des Hans von Breitenstein vom 21. August/7. November 1435, welchem gemäß ein Streit zwischen Kloster Zimmern und der Kommende Oettingen wegen der von letzterer beanspruchten Gerichtsbarkeit über des Klosters Armeleute dahier nach Ablegung eines Eides durch die Äbtissin Margarethe von Holzingen und zwei ihrer Amtsfrauen zu Gunsten des Klosters erledigt wurde (Reg. Boic. 13, 358), eine schiedsrichterliche Entscheidung zwischen dem Bauern Hans Schmid von Harthausen und der Gemeinschaft zu Zipplingen wegen Weide und Triebsgerechtigkeit vom 22. Mai 1532, ein Urtheil vom Jahr 1616, welches der Kommende Oettingen die niedere Obrigkeit über die Unterthanen der Kommende Kapfenburg absprach.

In kirchlicher Hinsicht verlieh Graf Ludwig von Oettingen das dem Hause Oettingen gemeinsam zustehende Patronat der hiesigen St. Martinskirche, welches Ritter Heinrich von Zipplingen von diesem Hause zu Lehen gehabt, im J. 1282 dessen | Söhnen und Töchtern zu Lehen, 1285 schenkte er es mit Consens von Heinrichs Erben, welche er hiefür mit Abtretung seines Antheils an Besitzungen zu Riedt, Itzlingen und Zimmern entschädigte, dem Deutschen Haus zu Oettingen, eine Schenkung, welche die andern Grafen von Oettingen im J. 1288 bestätigten (vergl. Stälin, Wirtemberg. Geschichte 3, 693). Vom Orden kam das Patronat nach Beginn des 19. Jahrhunderts an Bayern und dann an Württemberg. – Bis 1812 war Itzlingen (OA. Neresheim) Filial (OA.Beschr. Neresh. S. 336), in diesem Jahre wurde es Unterwilflingen. – Als Pfarrer werden in älterer Zeit genannt: 1369 Siefried Gozzold, 1407 Konrad Knoller, 1443 Johannes Finttelein von Weißenhorn, 1485 Johannes Götzenmann von Gundelfingen, 1495 Johannes Mutscheler von Ulm, 1496 Andreas Wilhelmi, 1514 Christoph Clymer, Pfarrer und Dechant, 1518 Eusebius Reb, 1521 Lorenz Häßer von Stotzingen, Veit Gall aus Oettingen, 1547 Jeremias Vickel u. s. w. – Wie der Kirchensatz, so stund auch der große Zehnte der Kommende Oettingen zu, der kleine aber dem Pfarrer. – Eine Frühmesse wird dahier schon im J. 1366 genannt. Den 20. Sept. 1400 verzichtete Konrad Fuchs von Zipplingen, Kirchherr zu Wössingen, in einem Vergleich mit dem Komthur von Oettingen auf 5 Jahre lang auf ihr Einkommen im Interesse der Vermehrung desselben und den 22. April 1407 stiftete die Gemeinde (d. h. vielleicht erneuerte nur die frühere Stiftung) mit Einwilligung des Deutschordenskomthurs Ulrich von Nürnberg und des Konvents von Oettingen, sowie des Pfarrers Konrad Knoller auf den Altar Unserer L. Frauen, Sankt Niklas und St. Katharina in der hiesigen Pfarrkirche eine Frühmesse, deren Verleihung (Präsentation) dem Komthur als Lehenherren der Kirche zustehen sollte, was Bischof Eberhard von Augsburg den 25. d. M. bestätigte. Sie erlosch zwar in den 1550er Jahren wieder, wurde im J. 1697 von neuem hergestellt, allein nicht für die Dauer. – Vergabungen die Pfarrkirche betreffend stifteten z. B. den 8. Jan. 1372 Adelheid Holzwartin dahier unter Einwilligung Graf Ludwigs von Oettingen mit hiesigen Gütern ein ewiges Licht; Dorothea von Ehingen, Albrechts von Zipplingen sel. Wittwe, Bürgerin zu Nördlingen, den 30. Sept. 1389 einen Jahrtag mit 1 Pfd. Heller aus einer Hofstatt dahier (12 Schill. für den Pfarrer, 6 den Frühmesser, dem Heiligen 2 Schill.), dieselbe den 13. Dezbr. 1397 2 Pfd. Heller Gültwachs aus 2 Wiesflecken zu einer Wandlungskerze | für die Frühmesse, eine Stiftung, welche sie den 21. August 1399 noch reichlicher dotirte; Seytz Bitterlin zu Nördlingen und dessen Bruder Fritz Bitterlin zu Zipplingen den 29. Juni 1412 drei Vigilien und Jahrtäge.

Sechtenhausen, Pfarrweiler, 3 km südwestlich von Z. beim Zusammenkommen der Sechta mit dem Aalbach gelegen; etwas weiter oben mündet von links her die Acht herein.

Die Pfarrkirche zum h. Nikolaus wurde 1826 um die Hälfte erweitert und ist, wie das Pfarrhaus, von der Gemeinde zu unterhalten.

Die Kirche hat einen romanischen Ostthurm, der an der Ostseite ein tiefeingeschrägtes Rundbogenfenster und an den beiden Ostecken romanische Kragsteine trägt. Die Kirche selbst ist z. Th. aus dem vorigen Jahrhundert, außen die Jahreszahl 1741, innen flach tonnengewölbt, im Chor flach kreuzgewölbt, mit hübsch stuckirten Rippen und jetzt neu bemalt. An der Schiffdecke Auferstehung Christi, gestiftet von Professor Bosch; an der Südwand Kreuzigung Christi, gestiftet von Josef Hurler; im Chor 2 Wandbilder, Geburt Christi, gestiftet von Nikolaus Uhl, und der englische Gruß, gestiftet von Josef Egetmeier. Die Malereien sind von Dehner in Rottenburg am Neckar. Der Thurm endigt in ein vierseitiges Zeltdach. Die Kirche liegt schön und frei im ummauerten Kirchhof am Südostende des Dorfes. Die Inschriften der Glocken lauten: In honorem B. V. Mariä, Sancti Nicolai episcopi et patroni ecclesiae teut. Sechtenhausen. Nic. und J. Regnault in Wallerstein 1790. Auf der kleineren Glocke steht: 1790 gos mich Nicolaus Regnault in Wallerstein. Das Pfarrhaus wurde 1742 von der Gemeinde erbaut, wozu Karl Heinrich von Hornstein zu Ellingen und der Deutschorden 1000 Gulden und das nöthige Bauholz schenkten. Ein Schulhaus sammt Schule besteht. Trinkwasser liefern 15 Pump- und 1 Schöpfbrunnen. Die Kirchenpflege besitzt gegen 15.000 M., der Schulfonds 322 M.

Der Weiler, früher auch Sechtachhausen [2], Sech-, Sehtanhusen, Hausen schlechthin geschrieben, wird zuerst bekannt durch Besitz benachbarter Klöster hierselbst.

| So erwarb Kloster Kaisersheim am 2. Februar 1279 ein Lehen in Folge von Schenkung des Eggehard von Hohenberg auf dem Härdtsfelde (Reg. Boic. 4, 85, vergl. OA.Beschr. Neresheim 228), am 24. Juli 1306 eine Wiese in Folge Schenkung des Bischofs Heinrich von Chalcedon (vergl. S. 761, Reg. Boic. 5, 100), Kloster Zimmern am 10. Juli 1284 zwei Güter und eine Hofstatt durch Kauf von Walther von Stein, Dienstmann Graf Ludwigs von Oettingen, und seiner Gattin Agnes, während dasselbe Kloster den 27. September 1317 eine Wiese mit der Hofstatt der Mühle an Rudolf von Geislingen vertauschte, Kloster Neresheim Güter bereits vor dem Jahre 1298 (OA.Beschr. Neresheim S. 375), Kloster Kirchheim (s. auch unten) am 16. April 1340 Wiesen durch Kauf von Ritter Eckart von Merkingen (Dorfmerkingen OA. Neresheim). Selbst das weiter entfernt gelegene Kloster Fulda erhielt im Jahr 1313 als Ersatz für eine bisher von ihm zu Lehen gehende, nunmehr aber an Kloster Zimmern überlassene Mühle in Deiningen (bayr. AG. Nördlingen) letzterem Kloster gehörigen Besitz zu Sechtenhausen durch Vermittlung des Ritters Eberhard von Kirchheim (OA. Neresheim) überlassen, worauf es damit den Grafen Ludwig von Oettingen, letzterer wieder genannten Eberhard belehnte.

Bald nach Beginn des 14. Jahrhunderts erscheint hier eine Familie Jäck oder Jagg gesessen, eine öttingische Ritterfamilie, welche nach der Vermuthung des Herrn Baron von Löffelholz vielleicht mit den Reichsministerialen von Hor(Har)burg (bayr. AG. Donauwörth) in Verbindung stand: den 13. Juni 1312 erkaufte Siefried genannt Jäck (auch 1324 erwähnt) eine hiesige Wiese von dem obengenannten Bischof Heinrich, welcher sie von einem Bopfinger Bürger erworben hatte, im J. 1342 werden Siefried der Jagg der ältere sel. und seine Kinder Sifrid der Jagg der jüngere und Anna, die Kemnaterin genannt, im Jahr 1347 „Sifrids des Jaggen sel., der zu Sehtanhusen gesessen was“ Tochter Agnes, Wittwe des Fritz von Killingen, Gemahlin des Volkart Morstein und Walther von Ellrichshausen zu Zöbingen, Sohn ihrer Schwester Elisabeth; eben diese Agnes verkaufte mit Einwilligung ihres Sohnes erster Ehe, Wilhelm des Killingers, ihren Theil des Brüls dahier, den sie mit ihrer Schwester Adelheid der Scharrmeisterin, Gattin Syfrieds des Scharrmeisters, gemein hatte, am 17. Februar d. J. um 60 Pfd. Heller, ebenso am 7. Januar 1357 ein hiesiges Gut um 430 Pfd. Heller an Kloster Kirchheim, während Adelheid selbst ihren Theil an diesem Brüel am 27. Dezbr. 1347 eben dahin um 68 Pfd. Heller verkaufte (vergl. Wirt. Franken 6, 432–434, auch OA.Beschr. Neresheim S. 333). Mit diesen Töchtern scheint die Familie ausgestorben zu sein. (Über Besitz der Familie von Pfahlheim s. oben S. 766.)

| Sechtenhausen selbst verkaufte im J. 1408 Dölger von Westerstetten, vom Katzensteiner Zweig dieses Geschlechts, an das Spital Nördlingen (J. Fr. Schöpperlins kleine historische Schriften 2, 277) und so gehörte es auch nach Molls Beschreibung des Rieses mit aller Obrigkeit, Gewaltsamkeit, Vogtei, Zwängen und Bännen, Geboten, Verboten, Freveln, Bußen und Strafen zu Dorf und Feld, Kirchweihschutz, Verordnung der Vierer, Untergänger, Hirten, Lehen und was der Obrigkeit anhängt dem Rath und Hospital der Stadt Nördlingen eigenthümlich zu. Im ganzen waren es außer dem Pfarrhaus 16 Gemeindsrechte, 2 Höfe, 1 Söldlehen, 7 Sölden, hospital-nördlingisch, 1 Hirtenhaus und 2 Söldlehen, deutschherrisch – im J. 1519 erwarb die Kommende Nürnberg hier Äcker und Wiesen – 1 Sölde gräflich (seit 1774 fürstlich) wallersteinisch, 1 Sölde markgräflich ansbachisch, 1 Sölde kloster-kirchheimisch. Die nördlingischen Unterthanen waren wie diejenigen zu Benzenzimmern, Zipplingen, Wössingen, Ober- und Unter-Schneidheim u. s. w. mit dem Gericht nach Goldburghausen (OA. Neresheim) gewiesen, von welchem Gericht die Appellation an den Nördlinger Rath gieng. Den großen Zehnten bezog das deutschordensche Amt Dinkelsbühl. Etwas anders gibt allerdings die oben S. 762 behandelte Zusammenstellung des Nürnberger Vogteiamts Schneidheim vom J. 1788 die hiesigen Unterthanenverhältnisse an, indem sie namentlich mehr deutschordensche und weniger nördlingische, statt des wallersteinischen öttingische Unterthanen zählt.

Den 10. Juni 1546 wurde durch 2 Pfleger und den Meister des Nördlinger Spitals in Verbindung mit der Gemeinde eine Dorfseinung festgesetzt (Grimm, Weisthümer 6, 219 ff.).

Der Weiler war ursprünglich ein Filial von Unterschneidheim, zu dessen Frühmeßstiftung im J. 1349 auch hiesige Güter verwandt wurden. Es wird jedoch schon im J. 1452 einer hiesigen Heiligenpflege gedacht und Gebauerschaft, Heiligenpfleger, Köbler und Einwohner stifteten in die hiesige St. Nikolauskapelle am 9. Juli 1464 unter Bestätigung des Augsburger Bischofs Peter vom 7. Januar 1465 eine eigene Frühmesse, zu welcher das Deutsche Haus zu Nürnberg als Patron der Mutterkirche das Verleihungsrecht, das gräfliche Haus Oettingen aber das Präsentationsrecht haben sollte. Die Fundation war jedoch nicht recht genügend und schon im J. 1524 war dem Kaplan Andreas Gauß gestattet worden, die Pfarrei Schneidheim zu versehen, wogegen er aus den Ersparnissen der Kaplanei | für letztere Güter erwarb, allein bei 200 Jahren konnte dieselbe nicht mehr durch einen Priester am Orte, sondern nur von der Pfarrei Schneidheim aus versehen werden, bis den 6. Dezember 1741 der Landkomthur der Ballei Franken, Komthur zu Ellingen und Würzburg, Freiherr Karl Heinrich von Hornstein, unter Mitwirkung der Gemeinde und Zuziehung insbesondere des kleinen Zehnten diese Pfründe wiederherstellte. Der Orden behielt sich das Nominations- und Präsentationsrecht vor, nach seiner Säkularisation trat zunächst landesherrliche Besetzung ein, bis im J. 1858 bischöfliche Kollatur folgte.

Wössingen, Pfarrweiler, 21/2 km südsüdwestlich von Z. auf der Höhe gelegen, am Beginn eines seichten Thälchens. Der Wössinger Berg gewährt eine schöne Fernsicht über das Ries bis zum Hahnenkamm, über das Sechtathal an Ipf und Baldern. Gegen Nordost erhebt sich in grauer Ferne der Hesselberg. Die hochgelegene Kirche zum heiligen Bonifazius ist sehr späten gothischen Stils mit schönem Sterngewölbe im vieleckigen Chor. Die Schiffdecke ist flach, der Triumphbogen spitzig, jetzt alles gothisch ausgemalt. Außerdem besitzt die Kirche ein altes Holzbild der heiligen Anna, der östlich am Chor stehende hübsche Thurm wird gegen oben achteckig; die beiden Glocken wurden 1853 umgegossen von Klein in Nördlingen. Die Baulast hat Oettingen-Wallerstein.

Der ummauerte Friedhof geht um die Kirche und bietet wieder schöne Aussicht ins Ries. Das Pfarrhaus wurde 1861 erbaut, zu seiner Unterhaltung hat der jeweilige Pfarrer beizutragen; außerdem besteht ein durch einen jährlich von der Gemeinde zu entrichtenden Bauschilling anwachsender Baufonds.

Das Schulhaus mit eigener Schule wurde 1847 theilweise neu erbaut. Trinkwasser liefern 8 Pump- und 1 Schöpfbrunnen. Die Vermögensverhältnisse sind, wie auch in Sechtenhausen, günstig. Außer der Kirchenstiftung mit einem jährlichen Zinseinkommen von 323 M. besteht eine Schulstiftung mit 172 M. für arme Kinder.

Ein Vicinalsträßchen, das von der Ellwangen-Nördlinger Straße abzweigt und auf die Vicinalstraße nach Zipplingen mündet, zieht oberhalb des Ortes vorbei am „kalten Brunnen“ und heißt Stubenweg; eine Wiese rechts davon heißt „Hölle“.

Der Ort, dessen Namen auf einen Eigennamen Wasso zurückzuführen ist (Förstemann, Ortsnamen Sp. 1561), wird | zuerst aus Anlaß von Besitz der benachbarten ritterlichen Familie von Bopfingen genannt; so, als Marquard von Bopfingen, einst Marschall König Konrads, am 3. Juni 1268 dem Deutschordenshause in Ellingen unter Vorbehalt der lebenslänglichen Nutznießung und 4 Pfd. Hllr. jährlich aus dem Hof Othmarsfeld seine Güter in Wessingen überließ (Reg. Boic. 4, 761); ein Anverwandter des Schenkers, der Kämmerer Marquard von Bopfingen, scheint darüber erbittert diese Güter geschädigt zu haben, allein den 29. Januar 1272 und 26. Februar 1273 entschädigte er deshalb mit seiner Gattin Guta die Kommende mit Gütern zu Oberdorf und Itzlingen (ebenda 766). Am 26. Juni 1286 übergaben Friedrich von Schweinbach und seine Gemahlin Hedwig von Bopfingen mit Einwilligung ihrer Herrn Ulrichs des älteren und Hermanns des jüngeren von Katzenstein einen Hof, eine Hube, zwei Hofstätten und ein halbes Dorfrecht dahier zur Entschädigung für den von Friedrich zugefügten Brandschaden dem Kloster Kirchheim.

Den 1. Dezember 1364 stiftete Albrecht von Belzheim mit gräflich öttingischer Einwilligung seinen hiesigen Hof an die ewige Messe der St. Annakapelle zu Kirchheim. Im J. 1469 kommt ein Hof des Klosters Zimmern dahier als zur Beiführung des Brennholzes nach Schloß Flochberg (OA. Neresheim) verpflichtet vor und im J. 1492 vertauschte Ludwig von Ellrichshausen die halbe Dorfherrschaft, Hirtenstab und Schenke gegen den Laienzehnten und 8 fl. Gült an Graf Joachim von Oettingen (vergl. Württ. Franken 6, 440, eine nicht genaue Notiz).

Im J. 1500 zählte man hier 21 Familien, von denen 9 zur Grafschaft Wallerstein, 8 zum Kloster Kirchheim, 2 zur Grafschaft Oettingen-Spielberg, 1 zur Reichsstadt Nördlingen, 1 zum Deutschen Orden gehörten; nach Molls Beschreibung des Rieses dagegen waren 6 Sölden gräflich (seit 1774 fürstlich) wallersteinisch, 1 Hofgut nördlingisch-stipendiatisch, 4 Höfe und 3 Sölden kloster-kirchheimisch, 1 Sölde dinkelsbühlisch, 1 Sölde kloster-zimmerisch; die Dorfsherrschaft und der Kirchensatz waren wallersteinisch, der Groß- und Kleinzehnte des Pfarrers, die Vierer wählte die Gemeinde unter wallersteinischer Bestätigung. Doch stimmen auch diese Angaben nicht ganz zu der S. 764 angegebenen Zusammenstellung nach einem Berichte des Nürnberger Vogteiamts Schneidheim vom J. 1788, welches statt des dinkelsbühlischen und zimmerischen Unterthanen 1 des Vogteiamts und 1 öttingen-spielbergischen aufführt und jedenfalls war nach S. 771 | der von dem säkularisirten Kloster Zimmern herstammende Besitz dahier im J. 1721 von Oettingen-Oettingen an Oettingen-Spielberg verkauft worden.

Im 30jährigen Kriege verschwand der hiesige Pfarrer, ohne daß man wußte, wohin er gekommen war (Seckler S. 140).

Hinsichtlich der dem h. Bonifazius geweihten Kirche erscheint in den Jahren 1376–1400 Konrad von Zipplingen, im J. 1416 und 1417 Johann von Ellrichshausen als Kirchherr (vergl. Wirt. Franken 6, 435). Der Kirchensatz war im 15. Jahrhundert zipplingisch; den 16. Okt. 1416 verschrieb Jerg von Zipplingen seinen beiden Töchtern Elsbeth und Anna, Klosterfrauen zu Kirchheim und Zimmern, je 4 fl. Leibgeding aus seinem hiesigen Zehnten und Kirchensatz; im J. 1444 verlieh Jörg Fuchs, den man nennt Zipplinger, die Kirche, „welche ihm von väterlichs Erbs wegen zu verleihen steht“, und den Zehnten daselbst, der von Alters her ein Laienzehnte ist, einem Dinkelsbühler Kaplan, und noch im J. 1475 verkauften Stephan von Nenningen und seine Hausfrau Barbara eine geb. Füchsin Gülten von dem hiesigen Kirchensatz. – In der Folge wurde der letztere öttingen-wallersteinisch.


  1. In einer Urkunde vom Jahr 1329 erscheinen als Zeugen: Heinrich von Z. der Landkomthur zu Franken, Bruder Heinrich, sein Bruder, der Komthur zu Wörth. Daß ersterer dieselbe Person ist wie der Komthur zu Ellingen, letzterer wie der Deutschordensbruder zu Würzburg und Komthur zu Oettingen, ist wenigstens das Wahrscheinlichste.
  2. Zum Flußnamen Sechta vergl. Bacmeister, Alemannische Wanderungen 1, 109.

Errata

  1. Näheres s. u. S. 844. Siehe Nachtrag.
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