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Beschreibung des Oberamts Blaubeuren/B 4

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4. Beiningen,

ein evangelisches Dorf, auf dem Hochsträß, 5/4 Stunden von Blaubeuren, an der Vicinalstraße vom Blauthal ins Donauthal, mit 157 Einwohnern, Filial von Pappelau. Der große Zehnte gehört zur Hälfte dem Staat, die andere Hälfte dem Spital Blaubeuren, der kleine von der ersten Hälfte der Stadtpfarrey Blaubeuren, von der zweyten ebenfalls dem Spital. Letzteres hat auch nicht unbedeutende Gefälle.

Der Ort liegt am Fuße der höchsten Gebirgsspitze des Hochsträßes. Er hat keine Kirche, aber eine Schule, eine Schildwirthschaft und nicht unbedeutende Obstzucht mit einer Baum-Schule.

Beiningen wurde im J. 1447 mit Blaubeuren an Würtemberg verkauft. Nach Tübingers Chronik stifteten die Pfalzgrafen Anselm und Hugo Beiningen zu dem Kloster. Dieses hatte aber nur 1 Hof nebst einigen zinsbaren Gütern daselbst. Das Spital, das 2 Lehenhöfe, nun Zinsgüter und Gefälle aus einzelnen andern Gütern in Beiningen besitzt, kaufte den einen Hof, 1440, von Ulrich Löbe von Beiningen um 335 fl.; Löbe hatte ihn von Junker Eitel von Werdnau erkauft. 1425 verkaufte Volmer von Werdnau ein Gut zu B. an Eitel Megenhardt zu Blaubeuren um 231 fl. mit Einwilligung seines Lehensherrn, des Grafen Johann von Helfenstein; ein Gut das, wie es scheint, später ebenfalls an das Spital kam.

In dem letzten französischen Kriege litt Beiningen, wie andere Orte des Hochsträßes, sehr viel durch Plünderung und Einquartirung. S. Markbronn.