Benutzer:A. Wagner/Kupferstich-Kabinett (Dresden) Galeriewerk Woermann Mappe 3
← Mappe 2 | Handzeichnungen alter Meister im Königlichen Kupferstichkabinet zu Dresden (1896–98) von Karl Woermann |
Mappe 4 → |
ALTER MEISTER
ZU DRESDEN[1]
TAFEL I
[Bearbeiten]HANS BURGKMAIR Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1473; gestorben daselbst 1531. Schüler seines Vaters Thoman Burgkmair in seiner Vaterstadt. Weitergebildet unter Martin Schongauer in Colmar, unter dem Einflüsse Albrecht Dürers in Nürnberg, und wohl der Venezianer. Hans Burgkmair d. ä. (wie er im Gegensatz zu seinem wenig bedeutenden gleichnamigen Sohn manchmal genannt wird) ist neben Hans Holbein d. ä. der Hauptmeister der schwäbischen Schule vor Hans Holbein d. j.
75. BILDNIS DES THOMAN BURGKMAIR
[Bearbeiten]Dieses schöne, wichtige Blatt wurde in Dresden bisher merkwürdiger Weise für ein Bildnis des Hans Burgkmair von der Hand Lukas Cranachs d. j. ausgegeben (Ludw. Gruners Verzeichnis von 1862, S. 45). Zur Inschrift Thoman (Thomas gelesen) wurde dementsprechend ein Fragezeichen gesetzt. Dass Hans Burgkmairs Vater Thoman geheissen, war gleichwohl längst bekannt; ebenso, dass der jüngere Cranach 1515 geboren war, also diese Zeichnung von 1520 nicht gemacht haben konnte.
Dass das Blatt von dem grossen Hans Burgkmair herrührt und dessen kranken alten Vater Thoman darstellt, beweist zunächst die Inschrift, deren Handschrift mit derjenigen der Namenszeichnung Burgkmairs in dem bekannten Dresdner Manuskript (veröffentlicht durch den Verfasser in der Zeitschrift für bildende Kunst N. F. I. 1890. S. 42) übereinstimmt, beweist aber auch der Charakter der Zeichnung, besonders wenn man sie mit dem früher Dürer zugeschriebenen Selbstbildnis Burgkmairs von 1511 in der Hamburger Kunsthalle vergleicht. Publiziert ist dieses Selbstbildnis in W. von Seidlitz’ Allgemeinem Porträtwerk VIII–IX (1888) N. 17. – Übrigens ist es schon an sich am wahrscheinlichsten, dass der eigene Sohn den alten kranken Thoman Burgkmair gezeichnet habe.
TAFEL II
[Bearbeiten]HANS BURGKMAIR ? Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1473; gestorben daselbst 1531. Näheres zu Tafel I.
76. EIN HEILIGER BISCHOF
[Bearbeiten]Die meisten Kenner sind noch heute geneigt, dieses Blatt Hans Burgkmair zuzuschreiben. Einem leisen Zweifel an der Urheberschaft dieses Meisters aber gab Scheibler schon 1883 Ausdruck.
TAFEL III
[Bearbeiten]HANS BURGKMAIR ? Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1473; gestorben daselbst 1531. Näheres zu Tafel I.
77. EIN FACKELHALTENDER KÖNIG
[Bearbeiten]Früher wurde dieses Blatt unbestritten dem älteren Hans Burgkmair zugeschrieben. Auch Scheibler bezeichnet dies noch 1883 als „wohl richtig“. Die leisen Zweifel, die in dieser Ausdrucksweise liegen, sind inzwischen durch erneuerte Vergleiche mit anderen Zeichnungen Burgkmairs verstärkt worden. W. von Seidlitz warf die Frage auf, ob nicht der jüngere Burgkmair das Blatt gezeichnet haben könne. Jedenfalls scheint es mit Recht der schwäbischen Schule zugewiesen worden zu sein.
TAFEL IV
[Bearbeiten]HANS HOLBEIN D. J. Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1497; gestorben zu London 1543. Schüler seines Vaters Hans Holbein d. ä. in Augsburg. Seit 1515 lebte Hans Holbein d. j. in Basel. In die Jahre 1526 bis 1528 fällt sein erster Besuch Londons. Von 1528 bis 1531 wohnte er wieder in Basel, nach dieser Zeit hauptsächlich in London. Er ist der Hauptmeister der schwäbischen Schule, neben Dürer der grösste Künstler, den Deutschland hervorgebracht hat.
78. BILDNIS DES MORETTE
[Bearbeiten]Es ist Holbeins Originalzeichnung zu dem berühmten Bildnisse des Morette in der Dresdner Gemäldegalerie. Die dargestellte Persönlichkeit galt für Ludovico Sforza il Moro von Mailand, so lange das Bild irrtümlich Leonardo da Vinci zugeschrieben wurde. Gerade durch Wenzel Hollars Stich von 1647 nach unserem Blatte wurde erwiesen, dass, wie unsere Zeichnung, so auch das Bild, von Holbein herrühre und einen gewissen Morett darstelle. Diesen hielt man für den englischen Goldschmied Hub. Morett, bis S. Larpent nachwies, dass es wahrscheinlicher den französischen Sieur de Morette am Hofe Heinrichs VIII. in London darstelle. Näheres in des Verfassers grossem Katalog der Dresdner Galerie, dritte Auflage, 1896, S. 614.
Nach Maassgabe der Besitzerstempel unten rechts, gehörte die Zeichnung den Sammlungen Richard Houlditch (gest. 1736), Jonathan Richardson jr. (gest. 1774) und William Esdaile (gest. 1837), ehe Sam. Woodburn sie erwarb. Ihre Echtheit ist allgemein anerkannt. Man vergleiche Woltmanns „Holbein“, zweite Auflage I., S. 428 f. und II., S. 124; und Osk. Berggruens Aufsatz in den „Graphischen Künsten“, VI., Wien 1884, S. 81–88.
In Dresden wurde die Zeichnung, um den Vergleich mit dem Bilde zu erleichtern, nicht der Handzeichnungen-Sammlung des Kupferstich-Kabinets, sondern der Gemäldegalerie einverleibt.
TAFEL V (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]HANS HOLBEIN D. J. Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1497; gestorben zu London 1543. Näheres zu Tafel IV.
79. EIN STEHENDES NACKTES KIND
[Bearbeiten]Die Echtheit dieses Blattes ist bislang nicht bestritten worden. Auch Alfr. Woltmann hat sie in seinem Werke „Holbein und seine Zeit“ (2. Aufl. II., Leipzig 1876, S. 124, N. 147) anerkannt. Ebenso hat Scheibler sich ausgesprochen. Dagegen wurden neuerdings beachtenswerte Stimmen laut, die das hübsche Blättchen eher dem älteren Holbein zuschreiben zu müssen meinen. Nach Maassgabe der übrigen Zeichnungen desselben wäre dies nicht unmöglich. Woltmann bezeichnete irrtümlich „Silberstift und Kreide“ als die Technik des Blattes.
80. EINE JUNGE FRAU IM KOPFTUCH
[Bearbeiten]TAFEL VI
[Bearbeiten]CHRISTOPH AMBERGER Schwäbische Schule.
[Bearbeiten]Geboren um 1500, vielleicht zu Augsburg; gestorben daselbst zwischen Oktober 1561 und Oktober 1562. Vielleicht war er Schüler Hans Burgkmair’s in Augsburg, wo er 1530 in die Zunft aufgenommen wurde. Doch weisen die Weichheit und Farbigkeit seiner Darstellungsweise darauf hin, dass er schon früh venezianischen Einflüssen zugänglich gewesen.
81. DIE GESCHICHTE VOM UNGERECHTEN RICHTER
[Bearbeiten]Dieses Blatt wurde früher Hans Holbein zugeschrieben, aber schon von Woltmann als Zeichnung dieses Meisters nicht anerkannt und im Verzeichnis der Werke Holbeins gar nicht erwähnt. Scheibler sagte: „Holbeins Art, doch etwas später“. Dazu stimmt die zuerst von W. von Seidlitz angeregte jetzige Bestimmung des Blattes als Amberger. Zu ihrer Rechtfertigung vergleiche man besonders die Zeichnungen Ambergers, welche im „Jahrbuch der K. K. Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses“ (XI, Wien 1890, S. 197, 198, 199) abgebildet sind.
TAFEL VII (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]CHRISTOPH AMBERGER Schwäbische Schule
[Bearbeiten]Geboren um 1500, vielleicht zu Augsburg; gestorben daselbst 1561–1562. Näheres zu Tafel VI.
82. HALBWEIBLICHE ORNAMENTFIGUR
[Bearbeiten]OBERDEUTSCHER MEISTER Um 1520. Schwäbische Schule
[Bearbeiten]83. EIN ZUG GEHARNISCHTER REITER
[Bearbeiten]Das gute Blatt war bis 1889 als „anonym“ ausgestellt. So im Verzeichnis von 1862, XXIII, 6. Später wurde es eine Zeitlang frageweise auf den Augsburger Meister Leonhard Beck bezogen, der nach S. Laschitzer (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, VIII, 1888, S. 81–89) eine grosse Anzahl von Zeichnungen zu den Holzschnitten des „Theuerdank“ ausgeführt hat. Gerade der Vergleich unserer Zeichnung mit den Beck zugeteilten Blättern aber lässt uns vollständig von diesem Einfall zurückkommen. Der Zeichner unseres Blattes zeigt eine geistvollere und beweglichere Hand als jener.
TAFEL VIII (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]NIKOLAUS MANUEL DEUTSCH Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Bern 1484; gestorben daselbst im April 1530. Selbständig durch Nachzeichnen Dürer’scher Stiche gebildet, später unter dem Einfluss des Hans Fries weiterentwickelt. Er war Baumeister, Maler, Dichter und Ratsherr: alles in allem die bedeutendste schweizerische Künstlergestalt des 16. Jahrhunderts.
84. BRUSTBILD EINES JUNGEN WEIBES
[Bearbeiten]ICH HAN BEGERT DES BIN ICN (für H) GWERT VND HOF DAS ES BESER WIRD |
Allgemein als echt anerkanntes Blatt. So auch von Berth. Haendcke in seiner Schrift „Nikolaus Manuel Deutsch“ (Frauenfeld 1889, S. 62, Anm. und S. 115, N. 147). Haendcke setzt die Zeichnung etwa in’s Jahr 1519 und bezeichnet den Gegenstand frageweise als „Allegorie der Zeit und Liebe“. Vielleicht würde er noch einfacher als „Moderne Magdalena“ bezeichnet.
85. WAPPENHALTENDE FRAU
[Bearbeiten]Gutes Blatt des Meisters.
TAFEL IX (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]NIKOLAUS MANUEL DEUTSCH Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Bern 1484; gestorben daselbst im April 1530. Näheres zu Tafel VIII.
86. EIN KRIEGER, VON VORN GESEHEN
[Bearbeiten]Als echtes Blatt des Meisters genannt von Haendcke a. a. O. S. 54 und 115.
URS GRAF Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Solothurn gegen 1490; gestorben zu Basel um 1529. Hauptsächlich als Zeichner für den Holzschnitt bekannt.
87. EIN LANDSKNECHT, VON HINTEN GESEHEN (Etwas verkleinert)
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL X
[Bearbeiten]TOBIAS STIMMER Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Schaffhausen 1539; gestorben daselbst 1582. Entwicklungsgang unbekannt. Fassadenmaler, Bildnismaler und Zeichner für den Holzschnitt. Er arbeitete in Frankfurt a. M., Strassburg und Schaffhausen.
88. CHRISTUS MIT DER SAMARITERIN AM BRUNNEN
[Bearbeiten]Unbestrittenes Werk des Meisters.
TAFEL XI
[Bearbeiten]TOBIAS STIMMER Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Schaffhausen 1539; gestorben ebendaselbst 1582. Näheres zu Tafel X.
89. MÄNNLICHES BILDNIS
[Bearbeiten]Unbestrittene Zeichnung Stimmers.
TAFEL XII
[Bearbeiten]CHRISTOPH MURER Schweizer Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Zürich 1558; gestorben zu Winterthur 1614. Schüler seines Vaters, des Glasmalers Josias Murer in Zürich und des Tobias Stimmer in Strassburg. Fassadenmaler, Glasmaler und Zeichner für den Holzschnitt.
90. DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS
[Bearbeiten]Charakteristische Zeichnung des Meisters. Wahrscheinlich Entwurf für ein Glasfenster.
TAFEL XIII
[Bearbeiten]ANGEBLICH HANS SPRINGINKLEE
[Bearbeiten]Hans Springinklee, geboren um 1540, gehört der Schule Dürers in Nürnberg an. Er ist hauptsächlich als Zeichner für den Holzschnitt und Formschneider bekannt. Vgl. die Bemerkung unter der Beschreibung.
91. ENTWURF ZU EINEM VOTIVBILDE
[Bearbeiten]Links oben im Fries die Inschrift: Anna (sic für Anno) D. 1520. – Rechts unten der Stempel der Suermondt’schen Sammlung.
Dieses Blatt galt vormals in der Sammlung Guichardot nur als „Schule Dürers“, in der Sammlung Suermondt zu Aachen und bisher in Dresden wurde es Springinklee zugeschrieben. Doch ist diese Bestimmung, obgleich auch Scheibler (Dresdner Notizen) sie als „sehr wohl möglich“ bezeichnet, schwer zuzugeben. Wir vermögen nicht einmal die Schule Dürers, ja überhaupt nicht die fränkische, sondern eher die schwäbische Schule in ihr zu erkennen. Der alte Untersatzbogen trug die N. 164 und die Bemerkung: „Die Gruppe der Donatoren so schön wie Holbein“.
TAFEL XIV (VIER BLATT)
[Bearbeiten]FRÄNKISCHE SCHULE 1535
[Bearbeiten]92. DIE LANDSCHAFT MIT DEM BAUME DER ERKENNTNIS
[Bearbeiten]Bisher wurde dieses hübsche Blatt dem Hans Sebald Lautensack zugeschrieben; doch ist es seiner deutlichen Jahreszahl nach zu alt dazu, da Lautensack erst 1524 geboren sein soll.
VIRGILIUS SOLIS Fränkische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Nürnberg 1534, gestorben daselbst 1562. Den deutschen „Kleinmeistern“ parallel entwickelt. Hauptsächlich Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt.
93. EIN GEKRÖNTER KNABE
[Bearbeiten]94. HERKULES, DEN LÖWEN WÜRGEND
[Bearbeiten]95. ALLEGORISCHE WEIBLICHE GESTALT
[Bearbeiten]Von diesen drei Blättern des Virgilius Solis ist nur das mittlere beglaubigt. Die anderen beiden scheinen ihm aber mit Recht bisher zugeschrieben worden zu sein.
TAFEL XV (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]HANS SEBALD LAUTENSACK Fränkische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Bamberg 1524; gestorben zu Wien 1566. Maler, Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt. Er gehört in der Nürnberger Schule der Nachfolge Dürers an.
96. DIE LANDSCHAFT MIT DER BOGENBRÜCKE
[Bearbeiten]97. DIE LANDSCHAFT VON 1564.
[Bearbeiten]Beide Zeichnungen sind nach Maassgabe der bekannten Landschaftsradierungen Lautensacks diesem Meister bisher mit Recht zugeschrieben worden.
TAFEL XVI
[Bearbeiten]MELCHIOR LORCH Deutsche Schule
[Bearbeiten]Geboren 1527 zu Flensburg; gestorben (wahrscheinlich zu Kopenhagen) nach 1590. Auf Reisen selbständig entwickelt. Hauptsächlich Bildnismaler, Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt. 1582 Dänischer Hofmaler.
98. EIN BESESSENER
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt des ziemlich seltenen Meisters.
TAFEL XVII
[Bearbeiten]JOBST HARRIG Fränkische Schule
[Bearbeiten]Der Meister wird als Schüler eines M. Beham (?) und als Copist Dürer’scher Gemälde genannt. Er lebte in Nürnberg, wo er 1617 gestorben sein soll.
99. EIN HEIL. BISCHOF MIT REHKÜHEN
[Bearbeiten]Die Inschrift braucht nicht vom Maler selbst herzurühren, gehört aber jedenfalls seiner Zeit an und ist daher glaubwürdig. Als Wasserzeichen trägt das Blatt das Nürnberger Wappen.
TAFEL XVIII
[Bearbeiten]HEINRICH GÖDING Sächsische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Braunschweig 1531; gestorben zu Dresden 1606. Im weiteren Sinne der Cranach’schen Schule angehörig, war er nahezu ein halbes Jahrhundert als Hofmaler in Dresden ansässig.
100. DER DRACHEN-SCHLITTEN
[Bearbeiten]Vgl. Dr. K. Beding in seinem Aufsatze über Göding: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, VIII (1887) S. 331. Der leise Zweifel, der hier noch an Gödings Urheberschaft ausgesprochen wird, erscheint uns dem Monogramm und der Jahreszahl gegenüber ausgeschlossen.
TAFEL XIX (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]CRISTOPH SCHWARZ Bayrische Schule
[Bearbeiten]Geboren bei Ingolstadt 1550; gestorben zu München 1597. Ursprünglich unter Hans Bocksberger zum Fassadenmaler gebildet, entwickelte er sich später in Venedig unter Paolo Veroneses Einfluss auch zu einem Staffeleimaler von Bedeutung.
101. DIE KREUZTRAGUNG CHRISTI
[Bearbeiten]Spätes Blatt des Meisters. Nahm man bisher an, dass er 1596 oder 1597 gestorben, so beweist dieses Blatt, dass er im April 1597 noch am Leben gewesen.
JOSEPH HEINTZ Deutsche Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Basel 1564; gestorben zu Prag 1609. Schüler Hans von Aachens. Er wurde noch vor seinem Lehrer, der ihn überlebte, Kammermaler Kaiser Rudolfs II.
102. ALLEGORIE
[Bearbeiten]Durch die Inschrift zu erklärendes, in seiner Manieriertheit charakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL XX
[Bearbeiten]JOHANN ROTTENHAMER Bayrische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu München 1564; gestorben zu Augsburg 1623. Schüler seines Vaters und des Hofmalers Donauer in München, weitergebildet in Venedig, seit 1607 wieder in Deutschland, besonders in Augsburg.
103. PALLAS UNTER DEN MUSEN
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL XXI
[Bearbeiten]HANS WEINER Bayrische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Weilheim. Thätig zu München um 1590–1617. Unter dem Einflusse des Christoph Schwarz entwickelt. Als Zeichner und Radierer bekannt. Als Radierer auch der „Meister mit der Weintraube“ genannt.
104. DIE ANBETUNG DER KÖNIGE
[Bearbeiten]Ausser diesem Blatte besitzt das Dresdner Kupferstich-Kabinet noch ein Dutzend ähnlicher dekorativer Entwürfe von derselben Hand, wenn auch zum Teil mit anders gestaltetem Monogramm. Bisher wurden nur einige dieser Blätter auf Hans Weiner oder Weinher zurückgeführt, andere wurden einem gewissen Hans Wolf zugeschrieben, noch andere ohne Namen aufbewahrt. Da sie aber alle die gleiche Hand zeigen, müssen sie nach Maassgabe der Artikel von G. K. Nagler im allgemeinen Kunstlexikon XXI, S. 232 und in den „Monogrammisten“ III zu N. 1687 und N. 1723 alle von Weiner herrühren.
TAFEL XXII
[Bearbeiten]HANS VON AACHEN
[Bearbeiten]Geboren zu Köln 1552; gestorben zu Prag 1615. Schüler des Meisters Jerrigh in Köln. Er wurde einer der einflussreichsten deutschen Meister der italisierenden Richtung der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts. Als Kammermaler Kaiser Rudolfs II. wurde er 1594 geadelt.
105. JUDITH
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL XXIII (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]LUKAS KILIAN Augsburger Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg 1579; gestorben daselbst 1637. Schüler seines Stiefvaters D. Custos. In Venedig weiterentwickelt. Neben E. Sadeler einer der bedeutendsten Bildnisstecher der damaligen Zeit.
106. MÄNNLICHES BILDNIS
[Bearbeiten]Die Echtheit der Inschrift zu bezweifeln, liegt kein Grund vor, obgleich sie mit breiter Feder und Tinte unter die feine Tuschzeichnung gesetzt ist.
ADAM ELSHEIMER Deutsche Schule.
[Bearbeiten]Geboren zu Frankfurt a. M. 1578; gest. zu Rom 1620. Schüler des Ph. Uffenbach in Frankfurt, des Johann Rottenhamer in Venedig. Selbständig zu einem Erneuerer der nordischen Kunst weiterentwickelt.
107. NEPTUN UND TRITON
[Bearbeiten]Auch W. Bode erklärt dieses Blatt in seinen „Studien“ S. 306 für ächt, schön und wegen der Inschrift besonders interessant.
TAFEL XXIV (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]AUGUSTIN BRAUN Kölnische Schule.
[Bearbeiten]Geboren zu Köln um 1570; gestorben daselbst nach 1639. Vielleicht Sohn und Schüler des jüngeren Barthel Brun (Bruyn) der bald nach 1607 starb. So auch Merlo, die Meister der altkölnischen Malerschule, Köln, 1852, S. 164. Er war seiner Zeit ein angesehener Maler und Kupferstecher in Köln.
108. JUDITH
[Bearbeiten]Gutes Blatt des nicht eben häufig vorkommenden Meisters. Vgl. des Verfassers Ausführungen im grossen Katalog der Dresdner Galerie, 3. Aufl., 1896, S. 617.
NIKOLAUS KNÜPFER
[Bearbeiten]Geboren zu Leipzig 1603; gestorben 1660 vielleicht zu Utrecht. Er war nach Cornelis de Biè um 1630 Schüler des Abraham Bloemaert zu Utrecht, wo er 1637 als Passant in die Gilde aufgenommen wurde. Seiner Kunstweise nach erscheint er den niederländischen Nachfolgern Elsheimers parallel entwickelt; aber auch nicht unbeeinflusst durch Rembrandt.
109. MERKUR ENTFÜHRT DAS GLÜCK
[Bearbeiten]Es ist eine Studie zu dem bekannten Bilde des Meisters „Die Jagd nach dem Glücke“ im Schweriner Museum. Vgl. F. Schlie: Über Nikolaus Knüpfer und einige seiner Gemälde, Schwerin 1896.
TAFEL XXV (ZWEI BLATT)
[Bearbeiten]GEORG PHILIPP RUGENDAS Augsburger Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Augsburg den 27. November 1666; gestorben daselbst den 10. Mai 1742. In Augsburg gebildet, in Wien und Venedig weiterentwickelt. Seit 1695 in Augsburg ansässig
110. EINE TÜRKENSCHLACHT
[Bearbeiten]111. REITERÜBUNGEN
[Bearbeiten]Zwei charakteristische Blätter des Meisters.
- ↑ Quelle: UB Heidelberg