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Bei Nacht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Bei Nacht
Untertitel:
aus: Larenopfer. In: Sämtliche Werke, Band I, S. 25.
Herausgeber: Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt durch Ernst Zinn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1955
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Frankfurt am Main
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf den commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1895
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Bearbeitungsstand
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[25] BEI NACHT

Weit über Prag ist riesengroß
der Kelch der Nacht schon aufgegangen;
der Sonnenfalter barg sein Prangen
in ihrem kühlen Blütenschooß.

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Hoch grinst der Mond, der schlaue Gnom,

und neckend streut er das Gesträhne
der weißen Silberhobelspäne
hernieder in den Moldaustrom.

Da plötzlich, wie beleidigt, hat

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zurückgerufen er die Strahlen,

weil er gewahr ward des Rivalen:
der Turmuhr helles Stundenblatt.