BLKÖ:Zingerle, Joseph Thomas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 150. (Quelle) | |||
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Andreas Hofer mit seinen Eingeweihten, Passeirer Männern aus Algund, Mais und Untervintsgau ein; Eisenstecken aus Gries fehlte nicht, und Hormayr tagte dort öfters. Der Bote des Comités war der Kammmacher Joggele. Im November 1809 hatte sich eine Commandschaft von Meran unter Führung Zingerle’s gebildet, und als die Bayern wieder Herren im Lande waren, wurde auf den Kopf Zingerle’s ein Preis gesetzt. Er floh dann in das Waldthal Langvall, wo er sich längere Zeit verborgen hielt. Durch Vermittlung seines Bruders Jacob, der versöhnend wirkte, ward er vom General Baraguay d’Hilliers begnadigt und konnte zu seiner zahlreichen Familie zurückkehren. In den Ordonnanzen, deren mehrere im Summersberger Archiv aufbewahrt werden, zeichnete er sich: Joseph Thomas Zingerle Unter-Adjutant. Er hatte sechs Söhne, von denen sich vier dem geistlichen Stande widmeten und zwei Kaufleute wurden. Unter den Ersteren ward Jacob (geb. 17. März 1801) Benedictiner, nahm den Klosternamen Pius an und erwarb sich als Priester, Gelehrter und Mensch einen rühmlichen Namen. [Vergl. die Biographie S. 151 u. f.]
Zingerle, Joseph Thomas (Tiroler Landesvertheidiger, geb. zu Waidbruck am 14. October 1758, gest. zu Meran am 27. Jänner 1836). Sein Vater Thomas, der eine Gastwirthschaft in Waidbruck betrieb, bestimmte ihn zum Handelsstande und schickte ihn als Lehrling zum Kaufmann Verdroß in Meran. Daselbst bildete sich Joseph Thomas zum Kaufmann aus, eröffnete selbst ein Geschäft, verheiratete sich am 12. Mai 1789 mit der Kaufmannstochter Maria Neunheußer und erreichte das Alter von 78 Jahren. Er stand bei seinen Mitbürgern in hohem Ansehen und war lange Zeit als Magistratsrath thätig. Im denkwürdigen Jahre 1809 stand auch er zum Kaiser und als die Erhebung geplant wurde, war er ein Vertrauter des Sandwirths und dessen Genossen. In seinem Hause (Laubengasse, Bergseite Nr. 47) kamen die „Vertrauten“ zusammen. Sie konnten dies, ohne Verdacht zu erregen, da die meisten Bauern bei ihm ihre Einkäufe machten und rückwärts ein ganz abgelegenes, aber sehr geräumiges Zimmer zur Verfügung stand. In demselben fand sich- Egger. Geschichte Tirols, Bd. III, S. 770. – Cassians-Kalender (Brixen, Weyer) II. Jahrg. 1886.